Cellesche Zeitung: "Wölfe auch im Celler Stadtgebiet"
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Aktuelle Zeit: Mi Apr 24, 2024 15:19
Und niemand soll sagen, er würde locker weiter spazieren, wenn er in unmittelbarer Nähe einen oder mehrere Wölfe sieht. Und was kommt aus Hannover? Das Umweltministerium duckt sich weg, wieder einmal. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Der grüne Umweltminister ist mit seiner Politik des Beschwichtigens längst gescheitert, die Antworten, die zum Thema Wolf in den vergangenen Monaten aus der Landeshauptstadt kamen, könnte man in Teilen durchaus als Verhöhnung der Menschen auf dem Lande sehen, zu denen der Wolf schon bis an den Ortsrand und in unmittelbare Nähe von Spielplätzen kommt.
In der Zuschauerdiskussion wurde es sehr spannend als die Goldenstedter Naturfreunde offenbarten, was am Morgen auch in der Oldenburgischen Volkszeitung zu lesen war: Man hatte Haare eines Wolfspaares das regelmäßig ein abgesperrtes ehemaliges Militärgelände der Firma BTR Logistik in Rehden durch ein Loch im Zaun aufsuchte um dort Damwild zu reißen, zu dem forensischen Genetikinstitut For-Gen gesendet und erfahren, dass einer der vermeintlichen Wölfe zu 52% ein Hund ist und wir es hier mit einem Hybriden zu tun haben (wie berichtet 3*).
Konstantin Knorr hält es für eine "Interpretationsfrage" ob es sich bei dem untersuchten Tier um einen Hybriden handele oder nicht. Das Senckenberginstitut habe jedenfalls keine Hybridisierung festgestellt.
Prof. Dr. Stubbe wies auf die Gefahr der Hybridisierung von Wölfen hin und mahnte an, die Genetik im Auge zu behalten denn in Russland seien für den Grenzeinsatz Hybriden gezogen worden, die sich danach frei vermehren konnten. In Italien sei die Wolfspopulation durch Hybridisierung in einem problematischen Zustand.
Zwei trächtige Schnucken wurden mit einem Kehlbiss erlegt, eine davon liegt in unmittelbarer Nähe zum Wohnhaus, in dem die Mutter des Landwirts lebt.
Das Paar sorgt sich um seine Töchter. „Die Zeiten, in denen ich sie draußen alleine Fahrrad fahren lasse, sind vorbei“, bestätigt Jenckel. „Wir geben nicht dem Wolf die Schuld“, stellt seine Frau klar. „Sondern den Menschen, die ihn in Schutz nehmen.“ Ihre Töchter seien in den Waldkindergarten gegangen, der 200 Meter entfernt liegt. Gerade hat die Ebstorfer CDU-Fraktion gefordert, dass der Kindergartenaufgrund der drohenden Wolfsgefahr seinen Standort wechseln soll. „Es kann nicht sein, dass der Mensch weichen muss, damit der Wolf wüten kann“, sagt Melanie Jenckel. Das Tier müsse lernen, dass es sich dem Menschen nicht nähern dürfe.