Bei den Stürmen in den letzten Jahren haben wir den größten Teil unserer Fichten verloren. Die Fläche wurde später sauber geräumt. Nach welcher Zeit würdet ihr wieder aufforsten und womit? Höhenlage 530 Meter.
Sicherlich stabilen Mischwald anbauen. Ich würde mich da aber konkret vom Förster vor Ort beraten lassen. Hängt z.B. ja auch stark von den Bodenverhältnissen, Wasserhaushalt, Nachbarbestand, Hauptwindeinfallsrichtung etc. ab. Und v.a. letztlich auch was du langfrsitig als Ziel hast mit der Fläche. Ist eigentlich schon was angeflogen? Birke? Ahorn? Könnte man ja soz. gleich mit einbauen.
Hallo, ich würde sofort beginnen, wenn Zeit ist, Rüsselkäfer hin oder her. Muss ja nicht gleich die ganze Fläche sein (weiss nicht wie gross Dein Schlag ist...). Bin allerdings kein Profi, bloss Hobbyholzer mit 2 ha Kiefer. Mein Nachbar hatte auf 1 ha Kahlschlag gemacht, 1 Jahr Brache, und dann Lärchen gesetzt, bevor alles verwilderte (500 m Höhe). Ich pflanze (fast) nur Laub unter, Buche, Esche, Bergahorn, bisschen Hainbuche. l.G. Hermann
Kommt stark auf deine Bodenverhältnisse an - ich würde die Fichte nicht grundsätzlich verteufeln - im stabilen Mischbestand hat sie durchaus ihre Berechtigung. Seit wann liegt die Fläche brach? Ich hab bei mir immer im Folgejahr gleich gepflanzt, gab bisher keine Probleme.
....ich werde höchstwahrscheinlich im Herbst wieder anpflanzen. Mal sehen was noch aus den Samen hervorkommt. Einige Nester sind schon vorhanden. Angepflanzt werden an den Rändern, dort stehen noch einige Laubbäume, Hainbuchen, Eichen und Buchen. Der Rest wird dann auf 3 ha Fichte. Abgetrieben wurde vor 2.5 Jahren.
Hallo Habe auch Fichten und einen kleinen Teil Tanne gemischt, aber sollte Tanne nicht in den Schatten bzw Halbschatten. Auserdem habe ich das Problem , das meine Wildgezogenen Fichten einfach viel buschiger sind als die gekauften. Werde auser Buche nichtsmehr ziehen. Gruss WS
Weißtanne wächst die ersten 20, 30 Tanne im Schatten besser als in vollem Licht (Wuchsleistung im Schatten ist mindestens 30% besser). Auf einen kahlen Südhang ohne Beschattung würde ich die Tanne daher nicht pflanzen. Zusätzlich zur Fichte tät ich 50- 100 Douglasien mit sehr effekitven Einzelbaumschutz als spätere Z-Bäume ausbringen. Auf die richtige Douglasien-Sorte achten! Fichte ist nicht "böse". Die bekannten Probleme (Sturm und Käfer) werden sich halt in Zukunft noch weiter verschärfen. MFG
Zum Pflanzzeitpunkt: Sofort, so schnell wie möglich. Das Arbeiten auf den Flächen wird von Jahr zu Jahr beschwerlicher. Im dritten Jahr nach Kahlschlag bzw. Sturm kommst du mit dem Freischneider nicht mehr durch und ein Pflanzen wird nahezu unmöglich. Auch ohne Anpflanzung tauchen plötzlich Millionen von Birken, Weiden und Holunder auf. Während diese schnell 2 m hoch stehen, kommt auch die Fichten-Naturverjüngung hoch. Allerdings oft dann 20 Pflänzchen auf einem Quadratmeter, sodaß du da auch mit dem Freischneider beizeiten ran mußt. Mein Fazit: Je später du pflanzt, desto mühsamer wird es.
Zu den Baumarten: Noch heute steht in der Tageszeitung ein Artikel, in dem die Sägeindustrie auch für die Zukunft auf Fichte setzt. Na klar, sie können Fichte am besten verarbeiten und verkaufen. Und sie setzen auf den einen oder anderen Sturm, der ihnen dann wieder billige Fichten beschert. Als Waldbauer sollte man aber nicht primär an die Säger denken, sondern an einen stabilen Wald in erster Linie und erst in zweiter Linie an die Nutzbarkeit der Hölzer. Wir haben (auch auf 500 m Höhe) bei schwierig erhältlichen und teuren Douglasien billige Fichten zwischengepflanzt, also z.B. immer 4 Fichten - 1 Stemeler Douglasie. Irgendwann werden dann die Fichten weggeschnitten und wir haben hoffentlich einen schönen Douglasienbestand.
Ansonsten haben wir nach Kyrill außer natürlich Fichten (sogenannter Brotbaum des Sauerlandes) sehr viele andere Holzarten gepflanzt. Als Nadelholz: Douglasien, Lärchen verschiedener Herkünfte, Weißtannen, Küstentannen, Nobilis. Als Laubholz: Traubeneichen (gegattert), Winterlinden (gegattert), Eschen (gegattert), Erlen, Buchen, Roteichen. Mehr fällt mir gerade nicht ein, waren insgesamt 23 Baum-und Straucharten. Alles in stark untergliederten Beständen. Monos gibt es in Zukunft hier nicht mehr.
Genau wie ich es sagte Kormoran: Weg von der Monokultur aber nicht weg von der Fichte. Und wenn diese Fichte im Mischbestand stabil steht, bringt sie uns als Brotbaum genauso gute Erträge wie heute. Außerdem ist man sicher auch etwas breiter aufgestellt, und egal welche Baumart gerade gefragt ist, bzw welcher es gerade Schädlings- oder Umwelttechnisch an den Kragen geht, es betrifft in jedem Fall nur einen Teil des eigenen Bestandes.
Stimmt, du hattest es vorher schon gesagt, ich wollte dem nur beipflichten. Im Übrigen wissen wir heute überhaupt noch nicht, welche Baumart in Zukunft mit dem veränderten Klima klarkommen wird. Die Säger werden nehmen müssen, was der Wald bietet. Gibt es keine Fichten mehr, muß der Säger sich Gedanken darüber machen, was er denn mit den anderen Holzarten anfangen kann. Buche wird hier bei uns kaum gebraucht. Allerdings gehen große Mengen Buche nach China und kommt verarbeitet wieder zurück. Die Säger sollten versuchen, Anwendungen für Laubholzarten hier vor Ort in Europa zu finden.