"Uns zweien fehlt nur noch das nötige Rüstzeug... (sprich Flinten und ausreichend Munition) ....
In einer Gemeinschaftsaktion (nicht Einzelaktionen wie die Jennerweins) würden wir den zügellosen Pflanzenabfraß bald ein Ende setzen....
In einigen Jahren entstünde der schönste (Zauber) - Jungwald. ...Ganz ohne Zäunung !
Was hältst Du davon, schon gleich mal einen Interessenverein für das freie Eigentümer-gebundene Jagdrecht zu gründen....?
Was glaubt Ihr alle hier, wie schnell dann der Waldverbiss-Spuk und Waldbesitzerverarschung zu Ende wären......"
@Staffelsteiner
Du kannst dir und Dieter doch daß nötige Rüstzeug besorgen. Gehe zu einem Waffenhändler und kauf für euch beide jeweils eine Flinte, oder zwei, oder auch mehrere und ganz viel Munition. Dann könntet ihr dem zügellosen Pflanzenfraß bals ein Ende setzen....... Ach so, du kannst dir weder Flinten noch Munition kaufen. Dann mußt du vorher doch den Jagdschein machen, wie Rumpsteak fordert. Denn Waffen und Munition erwerben und besitzen darf in Deutschland nur jemand, der ein Bedürfnis dazu nachweisen kann. Und ein Bedürfnis ist bei Waffensammlern, Sportschützen und Jägern gegeben. Waffensammler dürfen aber nicht schießen. Die haben lediglich die Erlaubnis Waffen eines vorher betimmten Typs (Aufbau, System, Hersteller) und die Munition zu sammeln. Sportschützen dürfen Waffen und Munition erwerben und auch schießen, jedoch nur solche Waffen mit Munition, die in dem Schützenverien, in dem sie auch Mitglied sind, geschossen werden. Außerhalb von Schießständen dürfen die gar nicht schießen. Also bleibt nur noch der Jagdschein, denn damit kann man unbegrenzt Langwaffen und zwei Kurzwaffen erwerben inklusive der zugehörigen Munition. Wenn du keinen Jagdschein machen willst, kannst du dir Waffen und Munition auch illegal besorgen. Dann hast du außer einem Verstoß gegen das Waffengesetz auch noch einen Verstoß gegen das Jagdgesetz und das Tierschutzgesetz, solltes du damit schießen.
Kommt der Aspekt `Zeit für einen Jagdschein` zu machen ins Spiel. Als ich 1995 meinen Jagdschein gemacht habe -der Kurs dauerte übrigens ein Jahr- war ich im Wechselschichtdienst beschäftigt. Dadurch fielen für mich doch einige Theoriestunden aus. Auch Piloten, die den Jagdschein machen und interkontinentale Flüge machen sind teilweise bis zu zwei Wochen nicht anwesend. Auch die verlieren Theoriestunden. Man muß sich dann halt nur den Inhalt dieser Stunden selbst erarbeiten. Auch das ist möglich. Die Theorie findet im Allgemeinen drei mal Abends oder am Wochenende statt. Also keine Zeit ist eine Ausrede mit sehr sehr kurzen Beinen.
Geld. Den Jagdschein gibt´s nicht umsonst. Ein Kurs kostet inklusive aller Gebühren zwischen 2.000,-- bis 2.500,-- €. Meiner hat damals 2.200,--DM geskostet. Auch dieser Betrag dürfte eigentlich für jemanden, der mehrere Hektar Grundstücke besitzt, kein Problem sein.
Gut, man spricht vom grünen Abitur. Aber jeder, der auf dem Land groß geworden ist und einen Bezug zu Flora und Fauna hat, dürfte den Jagdschein bestehen, wenn er denn will. Also auch dieses Argument fällt. Somit ist es für dich doch nicht unmöglich einen Jgdschein zu machen, damit du allen zeigen kannst, wie man mit den zügellosen Pflanzenfressern umgeht.
Wildschadenersatzpflicht:
Diese ist in § 29 Abs. 1 Bundesjagdgesetz (BJG) geregelt. Dieser besagt:
"Wird ein Grundstück, das zu einem geminschaftlichen Jagdbezirk gehört oder einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk angegliedert ist (§ 5 Abs. 1), durch Schalenwild, Wildkaninchen oder Fasan beschädigt, so hat die Jagdgenossenschaft dem Geschädigten den Wildschaden zu ersetzen."
Der Jagdpächter hat den Wildschaden nur dann zu ersetzen, wenn er sich dafür per Vertrag teilweise oder ganz verpflichtet hat. Ist dies nicht der Fall, dann wird der entstandene Wildschaden anteilig der jeweiligen Fläche auf die einzelnen Jagdgenossen aufgesteilt. Also die Aussage, der Jagdpächter muß alles bezahlen stimmt so nicht. Hier gilt es erst mal die gesetzlichen Vorschriften und dann den jagdpachtvertrag zu rate zu ziehen, bevor man irgend eine Aussage trifft.
Daß der Zaun für einen Hektar Wald 10.000,--€ kostet finde ich erheblich übertrieben. Beim zuständigen Revierförster kann man noch gut erhaltene alte abgebaute und zusammengerollte Knotengeflechte sehr günstig bekommen. Die zum Aufstellen dieser Zäune benötigten Pfosten kann man sich bei der Durchforstung seines Waldes selbst aus Fichtenstangen herausschlagen oder den Förster fragen, ob man von ihm welche bekommt. Die Kosten laufen somit gegen Null. Die Spitzen dieser Fichtenstangen kann man auch auf einen Meter Länge abschneiden unddie Äste daran lassen. Wenn man diese dann neben freundliche Jungbäume wie Fichten und Kirsche in den boden einschlägt, wird dem Rehbock das Fegen dort schnell vergehen. Somit hat man auch noch einen ganz billigen Fegeschutz. Die Terminalknospe kann ich durch zukleben mit einem Stück ganz billigem Kreppband gegen Verbiß schützen. Also auch kein wirklicher Kostenfaktor. Man muß sich halt die Arbeit machen und niocht alles auf andere abwälzen wollen. Denn nach § 26 BJG hat der Jagdausübungsberechtigte sowie der Eigentümer oder Nutzungsberechtigte eines Grundstücks die Berechtigung das Wild zur Verhütung von Wildschäden von den Grundstücken abzuhalten oder zu verscheuchen. Das bedeutet im Umkehrschluß aber auch, daß der Grundstückseigentümer und auch der Nutzer zur Wildschadensminderung verpflichtet sind. Also auch Zäune auf eigene Kosten stellen. Wer dies im Wald nicht macht, muß auf der ungezäunten Fläche einen Verbiß von 20 % der Pflanzen ersatzlos hinnehmen. Unter Umständen verliert er sogar ganz den Schadenersatzanspruch. Dies ist aber im einzelfall zu prüfen. Hierzu kann dir die Jagdgenossenschaft, das Forstamt oder auch die Untere/Obere Jagdbehörde auskunft geben.
Interessant ist auch die Aussage, daß man die Jäger rauswerfen soll. Dann würde alles besser. Hierzu ist zu sagen, daß kein jagdscheininhaber verpflichtet ist eine jagd zu pachten. Aber jeder Inhaber eines Jagdrechtes -und das sind alle Grundstückseigentümer einer bejagbaren Fläche- haben die Verpflichtung ihre Flächen zu bejagen. Sind sie aufgrund persönlicher Voraussetzungen oder auch aufgrund ungenügender Fläche hierzu niocht in der Lage, dann werden sie einer Jagdgenossenschaft angegliedert, die das Jagdrecht eigenständig ausüben oder verpachten kann. Sollte bis zum Beginn eines jeden Jagdjahres eine Fläche nicht bejagt werden, so wierd von der Unteren Jagdbehörde ein Berufsjäger eingesetzt. Dieser kostet dann mal ganz schnell 3.000,--€ im Monat, die dann flächenanteilsmäßig auf die Jagdgenossen umgelegt werden. Und Wildschadenersatz zahlt die Untere Jagdbehörde und auch der eingesetzte Berufsjäger nicht. Dies soll keine Drohung sein, sondern nur richtig stellen, daß ein Jagdschein inhaber kann wenn er will, aber nicht muß, nur weil ein Grundstücksbesitzer meint, der Jäger wäre einzig und allein als Büttel für ihn tätig.
Es gibt ausreichend Jagdscheininhaber die gerne eine Jagd in der Umgebung ihres Wohnortes pachten oder mitpachten würden. Leider wird dies durch viele Jagdgenossenschaften vereitelt, da diese nur ein fianzielles Interesse haben. Dann bleibt halt nichts anderes übrig, wie einen finanzkräftigen Pächter zu nehmen. Auch wenn der mehrere hundert Kilomerter weg wohnt und nur alle Jubeljahre mal erscheint und dann auch noch den "Dicken" markiert. Dann darf sich niemand beschweren. Es liegt einzig und allein in den Händen der Jgdgenossen, wen sie sich als Pächter nehmen.
Zum Thema die Rehe fressen den Wald:
Dies ist ein Satz, den die Förster gebetsmühlenartig predigen. Jeder sollte sich mal Gedanken darüber machen, wer für das Heranziehen der jetzigen erntereifen Bäume verantwortlich war. Da die Laubbäume, die zu Industrie- oder Nutzholz werden sollen, mindestens 100-120 jahre alt und Fichten mindestens 40-50 Jahre alt sind, wurden diese Bäume geplanzt, bzw. sind aus einer Naturverjüngung entstanden, als die meisten der jetzigen Förster zum größten Teil noch nicht einmal geboren waren. Und in der damaligen Zeit nichtgezäunt. Dennoch kamen so viel Bäume hoch, daß jetzt die Förster davon profitieren können. Und wenn dann ein Förster sich zu der Aussage hinreißen läßt: "Bäume haben wir genug." stelle ich mir schon die Frage, was denn jetzt eigentlich richtig ist.
Wildverbiß:
Fakt ist, daß durch das erhöhte Freizeitaufkommen im Wald (Joggen, Radfahren, Reiten und auch Geocaching) -insbesonder abseits der Wege die Rehe in ihren Verstecken (Jägerlatein: Einständen) gestört und dadurch herausgetrieben (Jägerlatein: herausgetreten) werden. Dies ist im Sommer schon ein Problem. In der futterarmen (Jägerlatein: äsungsarmen) Zeit jedoch eine Katastrophe. Diese Tiere haben ihren Stoffwechsel und ihre Bewegung dem mangelnden Futterangebot angepaßt. Werden sie dann aber aufgescheucht, müssen sie die dabei verbrauchte Energei wieder aufnehmen. Da es im Winter wenig zu fressen gibt, müssen dann halt gut schmeckende Bäumchen herhalten. Schuld ist dann das Reh und nicht zuletzt der Jäger, der diesen verdammten kleinen roten Waldfresser nicht erschießt. Solche Meinungen sind entwerder nur nachgeplappert, zeugen von Wisseninkompetenz der biologischen und ökologischen Zusammenhänge, oder sind nur Vorstellungen von in ihrer kleinen heilen Waldwelt lebenden Waldbesitzern. Oder aber sie kommen von selbsternannten Naturschützern (sind wir wieder bei der Wissensinkompetenz). Lediglich der Forst hat diese Auffassung und kann auch entsprechend argumentieren. ob diese Argumente jedoch tatsächlich so haltbar sind, sei jetz einmal dahingestellt. Aber Rehe fressen nun mal den Wald (s.o.). Dies klingt nach Wald vor Wild, wie es die Grünen immer haben wollen. Eine solche Meinung ist ökologisch katastrophal.
Daß sich Rehe in der äsungsarmen Zeit zusammenschließen und Gruppen (Jägerlatein: Sprünge) bilden ist ein ganz normaler Vorgang. Aus diesem Grund sieht man im Herbst und Winter an mabnchen Stellen viele Rehe, während an anderen Stellen im Revier keine mehr sind. dies ist einzig und allein in der Biologie und dem sozialverhalten des Rehwildes begründet. Hier auf einen hohen Wildbestand zu schließen zeugt nun wirklich von ökologischer und wildbiologischer Wissensinkompetenz. Im Frühjahr trennen sich die Rehe wieder und suchen sich die besten Einstände für die Aufzucht ihres Nachwuches auf, während die Böcke sich das Revier mit den besten Ricken untereinander aufteilen. Dann sieht man die Rehe wieder weniger und nur vereinzelt.