Betrifft Fichtensamen: Ich hab mir das Video angeschaut, bei Laien kann der Eindruck erweckt werden das die Behälter mit Samen gefüllt sind. Dem ist aber nicht so, es müsste erst noch "die Spreu vom Weizen getrennt werden". Wenn das erfolgt ist dann zähle mal die augenscheinlich keimfähigen Samen und setze sie in Relation zur Anzahl der aufgesammelten Zapfen. Wenn du jetzt noch an einen mittelgroßen Zapfen die Schuppen zählst und deren Anzahl mit 2 multiplizierst kommst du auf die Anzahl der Samen die in diesen Zapfen herangewachsen waren . Du willst ja aus den Samen für den Wald Bäume heranziehen und kein Fensterbrettexperiment anstellen. Praktische Versuche dieser Art hab ich schon gemacht als ich noch "jung und hübsch" war, jetzt bin ich aber nur noch "und". Gruß Yogi
yogibaer hat geschrieben:Weißtanne im Wendland ist ja fast so wie eine Eiche am Äquator.
Das würde ich so pauschal nicht sagen. Auch die Weißtanne ist für das norddeutsche Tiefland geeignet. Das hat der Förster Erdmann schon vor über 100 Jahren erkannt. Den Erfolg kann man sich in der Revierförsterei Erdmannshausen schön ansehen. http://www.landesforsten.de/Pressedetai ... annshausen
Da magst du vielleicht ein wenig recht haben.Ich bin nicht ganz ordentlich bei der Sortierung vorgegangen,da jeden einzelnen Samen aus dieser Masse rauszupulen eine Sau Arbeit ist da ich keinerlei technisches Hilfsmittel zur Hand hatte.Später hab ich ein Geschirrkorb aus einer Spülmaschine zum samentrennen genutzt.Aber es ist doch eine ordentliche Menge Saatgut ich schätze mal so 250-1000 keimfähige Fichtensamen pro Behälter mit der Begründung , das ich einmal ausversehen relativ nasses Saatgut ins warme gestellt und fast alle Samen gekeimt sind
@egnaz, es muss doch einen Grund geben warum das natürliche Verbreitungsgebiet der Weißtanne von der mittleren Weichsel im Osten in Richtung Westen langsam in südliche Richtung abfällt. Die "Insel" Harz ausgenommen. Als Ursache könnten schneearme Winter in Frage kommen. Die gibt es in der Wildeshauser Geest zwar auch doch wird diese Gegend noch stark vom atlantischen Klima beeinflusst was bedeutet das keine starken, lang anhaltenden Frostperioden auftreten. Das Wendland hingegen hat ein ausgeprägt subkontinentales Klima mit in der Regel geringen Schneehöhen. Es wird schon seinen Grund haben warum die niedersächsische Forstbehörde Anbauversuche mit Tannen nur im Küstenraum empfiehlt. Gruß Yogi
Das natürliche Verbreitungsgebiet von Douglasie, Roteiche, Traubenkirsche etc. ist auch nicht das norddeutsche Tiefland, trotzdem gedeien diese Baumarten hier sehr gut. Ich halte mich da eher an den Förster Erdmann, der auch mal etwas unübliches wagt. Vergleicht man die Klimadaten von Lüchow und Bremen, fällt es schon schwer einen Unterschied zu finden.
Egnaz, die von dir aufgeführten Baumarten, ich nehme an du meinst mit Traubenkirsche die Art Prunus serotina sind in ihrer Heimat Nordamerika auf einer Nord/Südlinie fast über den ganzen Halbkontinent verbreitet. Demzufolge finden sie auch bei uns zusagende Standortbedingungen. Doch sind das nicht alle ausländischen Arten mit denen im 19. Jahrhundert Anbauversuche durchgeführt worden. Für viele Arten ergaben diese Versuche ein wirtschaftlich sich nicht lohnendes Ergebnis. Auf dem 1. Bild vom Waldbesitzer Wendland auf Seite 2 sieht man im Hintergrund Stockausschläge von Erlen diese werden wohl auf sehr nassen Boden stehen. Was bedeutet das der Grundwasserspiegel sehr hoch liegt welcher wiederum die Weißtannen an der Ausbildung ihrer tiefgehenden Wurzeln hindert. Nun zu den klimatischen Eigenschaften der Wildeshauser Geest und dem Wendland. Auf dieser Seite findet man eine Karte der durchschnittlichen Niederschlagsmenge im Sommerhalbjahr, hier findet man den Kontinentalitätsindex. Wenn man auf diesen beiden Karten beide Regionen vergleicht findet man wohl doch einen großen Unterschied. Gruß Yogi
Ich weiß ja nicht wo du das Wendland und die Wildeshausener Geest vermutest, aber die Sommerniederschläge wird auf der Grafik für beide Gebiete mit 350-400 mm angegeben. Nur der Sonnenschein ist im Wendland etwas mehr und die Winterhärtezone ist im Wendland eine Stufe stärker. Schaut man sich den Kontinentalitätsindex an erkennt man das die beiden Gebiete 1-2 Zonen auseinander liegen. Man erkennt aber auch, dass das Wendland und der Schwarzwald, dem klassischen Weißtannengebiet, in der gleichen Zone liegen. Das Klima im Wendland entspricht folglich viel eher dem natürlichen Verbreitungsgebiet der Weißtanne, als das der Wildeshauser Geest. Natürlich gibt es auch im Wendland unterschiedliche Bodenverhältnisse, die bei der Baumartenwahl zu berücksichtigen sind. Meiner Meinung nach sind sie auch viel wichtiger als die Klimabedingungen, besonders in den Eiszeitlich bedingt stark wechselnden Böden in der norddeutschen Tiefebene.
Gibt es in der Schule eigentlich noch nach den Ferien das Aufsatzthema "Mein Ferienerlebnis". Da hätte ich folgendes Unterthema "Besuch einer Klenganstalt". Ein Moped hast ja vielleicht schon und damit kann man ja ca. 160 km hin und zurück fahren, das dürfte so ungefähr 4 Stunden Fahrzeit sein. In Oerrel befindet sich die Saatgutstelle der Niedersächsischen Landesforsten, nimm doch mal Kontakt auf und bitte um eine Führung durch die Klenganstalt. Dort kannst Du dann aus berufenen Munde erfahren wie und warum das Fichtensaatgut, so wie es dort gemacht wird, hergestellt wird. Vergiß auch nicht nach der Keimfähigkeit der Samen zu fragen. Ich denke mal das Du für dieses Thema schon einen Bonus für die Aufsatznote bekommst da es kein Allerweltsthema ist. Gruß Yogi
Die Idee mit der Besichtigung von der Samenklenge in Oerrel halte ich für sehr gut (wär sicherlich interessant).Leider gibt es das in der Schule nicht mehr.Bieten die Waldbesitzer Vereinigungen nicht manchmal solche Exkursionen an?Dann könnt ich da mal mitfahren
Sind bei euch Heute die Bauern-Waldbauern auch so Aktiv?Innerhalb einer halben Stunde spazieren fahren im Wald habe ich 15 Trecker und noch mehr Waldbauern gesehen. Ist das Samstags immer so?
Was ist für dich ein Waldbauer Jeder der mit einem Traktor im Wald gesehen wird?
Ich werde heute auch noch mit dem Traktor in den Wald fahren. Die Natur erwacht wieder, die Wege sind ohne Gatsch wieder befahrbar - es ist die beste Zeit zum Pflanzen, und für das Aufsammeln des Brennholz-Rohmaterials, das bei der Nutzholzernte über den Winter an- oder besser abgefallen ist ...
Also jemand der mit Trecker,Meterholzwagen oder Anhänger,Motorsäge und einem Mitstreiter im Wald unterwegs ist und Brenn-Langholz macht schaut für mich verdächtig nach Waldbauer aus.
Meine Methode Saatgut herzustellen ist vielleicht sehr zeitaufwendig ,aber ich habe genug Zeit(Ich weiß nicht wie es bei euch aussieht),bevor ich wie viele in meinem Alter stundenlang vor der Glotze/Handy/Computer Drinnen rumgammel ,geh ich lieber was Vernünftiges machen .Dann setz ich mich für ne Stunde in die Heizung und sammel das Saatgut aus den Zapfen .Pro Zapfen sind es ungefähr 10-15 keimfähige Samen .In einer Stunde schaff ich ungefähr 40 Zapfen ,das bedeuten ca 400-500 keimfähige Samen .Nach vier Jahren im Saatbeet sind ungefähr 100-200 übergeblieben ,der Preis für 4jährige Fichten beträgt 50-70 cent .Das sind dann ungefähr 70-140 € die ich mir durch eine Stunde Zeitinvestition sparen kann . Fazit:Es ist sehr zeitaufwendig ,aber dieser Zeitaufwand lohnt sich.
PS:Ich sehe diese Methode eher als eine Alternative Methode, genau so wie meinen ALTERNATIVEN WILDZAUN.