landmann14 hat geschrieben:Hallo Nuffield,
es ist sehr schwer so ein Tauschgeschäft aus der Ferne zu beurteilen, da man nie die genauen Details und die ganze Vorgeschichte kennt. Es geht ja auch um sehr hohe Werte. Aber schon mal daran gedacht, dass der Nachbar sich irgendwie getäuscht fühlt ? Hier zur Themeneröffnung erweckst du den Eindruck, dass du Rat in einem dir angetragenen Tausch, der bevorstehen könnte, suchst. Erst in deinem siebten Beitrag kommst du dann mit "der ganzen Wahrheit" ans Licht. Ich weiß es nicht, aber vielleicht war es bei deinem Angebot ähnlich. Du schreibst, ihr habt mal auf einer Kauf- und einer Pachtfläche verzichtet; kann es denn vielleicht auch sein, dass der Nachbar das Gefühl hat, bei vier anderen Flächen war es anders ? Du willst auf Bio umstellen, vielleicht kommt der Nachbar aber täglich an den Flächen vorbei, die du haben möchtest, und der Nachbar möchte dann aber nicht immer sehen, wie seine ehemaligen Flächen dann bewirtschaftet werden.
Gefühlt suchst du hier die Bestätigung, dass du der "Gute" bist und der Nachbar vieles falsch machst.
Sind aber alles nur Vermutungen !
Hallo Landmann
Ich wüßte jetzt nicht, inwiefern der Nachbar sich getäuscht fühlen könnte, da ich ihm die Angelegenheit klar und deutlich unterbreitet habe. Zur Themeneröffnung habe ich die Sache ganz bewusst so dargestellt weil ich wollte, daß die Leser sich zunächst in die Rolle meines Nachbarn versetzen sollen, nicht in meine. Mir ging es darum, herauszufinden, was im Kopf meines Nachbarn vor sich gehen könnte. Es hätte ja sein können, daß einige Landtreffler gesagt hätten, sie würden aus diesen oder jenen Gründen nie und nimmer auf ein solches Tauschangebot eingehen können. Dann hätte ich gewusst, ob ich einen Fehler gemacht hätte, und wenn ja, welchen. Da die meisten aber ohne zu zögern getauscht hätten, wird mein Angebot so schlecht nicht gewesen sein. Mein Vater und ich haben in dieser Gemarkung nie etwas dazugekauft oder -gepachtet. Insofern haben wir dem Nachbarn bisher auch nicht dazwischengefunkt. Wir standen immer auf dem Standpunkt, daß ein ortsansässiger Betrieb mit geringerer Fläche Vorrang haben sollte. Ich bin mir sehr sicher, daß meine Flächen selbst nach Umstellung auf Bio besser aussehen werden als die Flächen meines Nachbarn unter konventioneller Bewirtschaftung. Das meine ich nicht böse oder überheblich, aber es ist wirklich so. Liderlicher und rücksichtsloser als mein Nachbar kann man kaum wirtschaften: Abpflügen sämtlicher Bankette bis an den Asphalt, Verklappung von Bauschutt auf seinem Acker, "Meldevermehrung", so daß die Zuckerfabrik seine Rüben nicht angenommen hat, jedes Jahr streifenweise Lagergetreide wegen eines nicht richtig eingestellten Düngerstreuers, und zwar so, daß auch die ersten Meter der Feldnachbarn im Dreck liegen, wiederholtes Entfernen von Grenzsteinen, Drehen mit Streuer oder Spritze im Bestand der Feldnachbarn, jedes Jahr "Flächendiebstahl" durch massives Überackern ("Reg Dich nicht auf, Du hast doch genug!"). Nur ein paar Beispiele. Weiter möchte ich aber jetzt nicht darauf eingehen. Sonst ist er aber eigentlich ein umgänglicher Kerl. Ich suche nicht die Bestätigung, der "Gute" zu sein, sondern, wie gesagt, nur einen Gedankenanstoß, was an meinem Angebot so schlimm ist, daß mein Nachbar es nicht annehmen kann.