Hohe pachtpreise über die vieheinheiten zu rechtfertigen funktioniert allenfalls wenn einem nur nen paar ha fehlen.
Betriebe die jedoch auf sehr viel pachtflöchen für die landwirtschaftliche Tierhaltung angewiesen sind geraten allerdings schnell mal in Bedrängnis jedes Jahr nen paar ha sehr teuer nachpachten zu müssen. Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, andem praktisch die gesamte pachtfläche das hohe Preisniveau erreicht hat.
Viele landwirte sind mitlerweile in dieser Situation und haben häppchenweise günstige pachtflächen durch sehr teure ersetzt und es damit gerechtfertigt, dass man für die 15000€ mehr Gewinn beim 1000er maststall für die letzten fehlenden ha ja auch durchaus etwas mehr ausgeben kann.
Das ist langfristig nur nen übler trugschluss.
Im übrigen verliere ich ja alleine durch den Krankenkasse Beitrag für jeden ha noch 10€ und verdiene 25€ durch die vieheinheiten.
Es gibt sehr sehr sehr viele Betriebe die diese ganze Geschichte nicht sauber durchgerechnet haben und oft am wohl auch nicht in der Lage sind.
Wenn ich teuer Flächen zupachte muss ich auf der kostenseite nämlich auch folgendes an vor und Nachteilen beachten:
-steigender krankenkassenbeitrag
-steigender bg Beitrag
-eventuell geringerer einheitswert mit entsprechenden abgaben (aufgrund zu und Anschlägen für abnormale tierhaltung)
-eventuell deutlich mehr einkommenssteuer (zb wenn ich für 5 Jahre Fläche pachte und die Pacht in vorraus zahle, werden die Ausgaben der Bewirtschaftung voll als Aufwendungen gebucht. Während bei einem Verlust der Flächen nach 5 Jahren die Erträge voll gewinnerhöhend wirken sofern ich kein neues Land pachte. Alleine diese Geschichte kann bis zu 90€ jahrespacht ausmachen.
-eventuell zurückzahlen von MwSt zb bei jungen Gebäuden oder maschienen.
-erbrechtliche Probleme durch Veränderung des einheitswert
-Gewinne aus gewerblicher Tierhaltung können nicht mit anderen verrechnet werden. Verlustvorträge sind aber möglich
-vor und Nachteile durch bessere maschienenauslastung ung ertragssteigerungen
-um bei feldfrüchten die 3,7% Vorteil monotesieren zu können müssen die Produkte über einen Händler abgerechnet werden. Selbst verfüttern bringt nix.
Gibt ja noch 100 weitere fallstricke die man beachten muss. Für ne richtig knallharte saubere Kalkulation muss man sich aber schon richtig ins Zeug legen. Das können die wenigsten.
Am Ende verbrennen sehr sehr viele Betriebe richtig Geld mit jedem ha den sie pachten. Viele Lernens aber nicht da die Gewinne ihnen hoch genug vornommen.