Südbaden Bauer hat geschrieben:Es gibt nicht Massen und Qualitätsproduktion.
Das sehe ich auch so. Auch Grundweine sind Qualität, obwohl sie in Massen produziert werden. Der Qualitätsbegriff passt einfach nicht. Jedes Sandkorn hat Qualität.
Was Du schilderst, ist die Differenzierung der Absatzkanäle, um möglichst optimale Erlöse zu erzielen. Dabei ist je nach Absatzweg der Aufwand, die Kosten, die Zeit und der Ärger unterschiedlich. Alles ganz normal.
Mein Winzerbesipiel bezog sich auf den Punkt, dass der gleiche Wein (er schmeckt mir genau so gut wie damals, er kommt vom gleichen Berg, und es sind die gleichen Rebstöcke, und der Ertrag ist auch gleich geblieben) 1990 2,20 € eingebracht hat, und heute 8 €. Diese Preisentwicklung wünschten sich die Bauern bei Weizen oder Schweinen. Nur: das geht nicht, und dafür gibt es Realitäten und Gründe, denen muss man sich stellen, die darf man nicht negieren, wie das der Bauernverband tut. Es geht um Ursachen, nicht um Wünsche.
Mein Punkt ist der: Für die Einheitsware der deutschen Landwirtschaft, die von jedem gleich und in immer größeren Mengen produziert wird, gibt es nur genau 1 Preis. Weltweit, inzwischen.
Die Wirtschaftlichkeit der Produktion (Erlöse minus Kosten) kann nicht steigen, weil D ein Hochkostenland (und kein Hochpreisland, wie viele meinen oder gerne hätten) ist. Kaum wird durch mehr Technolgie noch ein dt mehr geerntet, wird er schon aufgefressen von den Kosten. Es ist ein Hamsterrad. Eine Spirale, die sieht teilweise ihr Ende: bei Weizen z.B. steigen die Durchschnittserträge seit Jahren nicht mehr an, und viele zerbrechen sich den Kopf, warum das so ist. Noch mehr BASF & Co,. um die konkurrrierende Biodiversität zu unterdrücken, oder mehr Präzision, bringts auch nicht mehr.
Weizen ist ein Schüttgut, eine weltweit wichtige Einheitsware, wo ein Händler von Cargill an einem Morgen 25 Mio t. (entspricht der deutschen Weizenproduktion) auf Termin vertickt.
Und unsere Bauern glauben, ihr Produkt sei etwas Besonderes. Das ist eine Illusion, und nur das möchte ich sagen.