Hier ist noch einmal das Wartungshandbuch für Sägeketten von Oregon, da werden so ziemlich die meisten Fragen zur Kentteninstandsetzung beantwortet: http://www.oregonchain.de/pdfs/MM_DE.pdf
Auch beim Feilen muss von Aussen nach Innen gefeilt werden und die Feile nicht über den Zahn zurückgezogen werden um die Hartcromschicht nicht zu verletzen.
Die Oregon Ketten mit dreifacher Cromschicht - heute Multicut - hießen früher soviel ich weiss X-Chrom. Es wird auch gesagt, dass Billig-Ketten eine wesentlich dünnere bzw. gar keine Cromschicht haben und deshalb nach 2-3 Mal Nachschärfen in dem Müll müssen! Eine ganz andere Sache ist die Rapid-Duro von Stihl mit hartmetallbestückten Zähnen. Da kann man auch mal in den Dreck sägen, ohne dass gleich gar nichts mehr geht. Allerdings sind diese Ketten nur mit der Diamantscheibe schleifbar.
In meinen Augen ist das frühe Nachschärfen der Garant für eine hohe Lebensdauer aller Komponenten. Wenn man mit blosem Auge eine Abnutzung erkennen kann, ist die hauchdünne Chromschicht runter und es muss nachgeschärft werden. Dann wird allerdings auch nur ein Hauch von Stahl runtergeschliffen und die Kette ist wieder scharf. Meine Nachbarn, die übrigends alle angeblich feilen, bringen mir manchmal Ketten zum Schärfen, die so niedergemacht wurden, dass über ein Millimeter weg muss. Das ist ein Problem, denn dabei wird es schon ganz schön warm am Schneidezahn. Mestens geht das dann nur mit 3-4 Durchgängen ohne dass die Zähne zu heiß werden.
Die Abnutzung und das Nachschleifen sollte in meinen Augen im Zehntelmillimeterbereich stattfinden. Mehr als einen halben Millimeter darf nie genommen werden müssen, ansonsten hat man die Kette vorher böse niedergemacht.
Ich habe 1-2 Ketten pro Tag im Wechsel. Weil ich im Wald nicht feilen will, werde ich das nächste Mal Oregon Multi Cut kaufen. Dann bleibt die Kette sicher dan ganzen Tag scharf. Dann kan nich mit dem Schleifgerät abends nachschärfen.
Ich sehe nur beim Kettenwechsel -insbesondere Abends nach der Arbeit - folgende Vorteile:
- Schiene und Ketten werden regelmässig gereinigt, passt gut zum Einsatz von Rapsöl
- Die Schiene wird regelmässig gewendet, das garantiert eine gleichmässige Abnutzung.
- Mehrere Ketten werden gleichzeitig mit einem Kettenrad gefahren, dann kann man alles gemeinsam austauschen.
- Das Risiko nicht zu schärfen, weil es die Kette ja noch tut, sinkt immens
Wegen dieser Praxis hatte ich schon eine längere Diskussion, weil mein Verwandter (ein Bauer mit Wald) meinte das der Kettenwechsel viel zu lang geht und er mit Feilen viel schneller ist. Das ist durchaus ein Argument, und das soll auch jeder so handhaben wie er will. Nur die Behauptung das Feilen ein besseres Ergebnis bringt kann ich aus meiner Erfahrung raus nicht bestätigen.