hallo
find sehr schade das man nicht erfährt was da genau passiert ist
Aktuelle Zeit: Di Apr 23, 2024 9:29
ihc833 hat geschrieben:Es gibt in der Tat in dem Fall nichts Neues.
Ob es jedoch einer Stadtverwaltung obliegt einen Fermentertypen als "nicht genehmigungsfähig" einzustufen, lass ich mal dahingestellt.
Dämpfer für Biogas-Idee
Explosion in Daugendorf nach vier Monaten noch immer nicht geklärt.
Monate nach der Explosion einer Biogasanlage bei Riedlingen im Kreis Biberach ist die Ursache noch nicht geklärt. Die Trümmer liegen noch immer in der Landschaft herum. Das ärgert viele Bürger.
Riedlingen. Hans Petermann, Bürgermeister von Riedlingen, erreichen immer wieder Anrufe verärgerter Bürger. Die Leute beklagen sich über das unschöne Bild neben der B 312. Zwischen Riedlingen und Daugendorf erstreckt sich ein Trümmerfeld. Reste der geborstenen Biogasanlage liegen auf einer Fläche von mehreren hundert Metern Länge.
"Wann endlich wird der Müllplatz aufgeräumt?", wird Petermann gefragt. Die Antwort lautet: Erst, wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind. Sie ziehen sich nun schon über vier Monate hin. Das Unglück geschah in der Nacht vom 15. auf 16. Dezember, wenige Tage nach ihrer Inbetriebnahme. Der Sachschaden beläuft sich auf 1,5 bis 2 Millionen Euro. Während des Unglücks befand sich niemand auf der Anlage, es gab also keine Verletzten.
Die Explosion von Daugendorf stößt auf großes Interesse im Land. Anwohner künftiger Anlagen stellen kritische Fragen nach der Sicherheit solcher Biogasanlagen.
Nach einem Gutachten, das kürzlich bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg einging, hat sich bei dem Unglück entgegen ersten Annahmen kein Gasgemisch entzündet. Vielmehr hat der Gärbehälter dem Druck der Gase nicht standgehalten - es lief eine Explosion ab ohne chemische Reaktion. Weshalb der Fermenter barst, muss nach Aussagen der Ermittler erst geklärt werden. Dabei besteht die Möglichkeit eines Konstruktions- oder eines Materialfehlers. Die Folge des Berstens war, dass sich die Tonnen schwere Biomasse in dem 22 Meter hohen Fermenter "wie ein Tsunami" über das Feld verbreitete und Teile der Anlage mitriss.
Alle warten auf das Ergebnis der Ermittlungen, auch die Versicherungen. Solange die Untersuchungen laufen, zahlen sie nicht. Und solange wird auch nicht aufgeräumt. Es könnte ja eine Nachuntersuchung notwendig werden. Petermann hofft, dass die 13 Eigner der Biogasanlage das Werk bald wieder aufbauen. Möglicherweise werde die produzierte Energie dazu benützt, das Kreisgymnasium und die Realschule in Riedlingen zu heizen. "Wenn die Landwirte zu einem wettbewerbsfähigen Preis liefern können, dann nehmen wir ihnen die Energie ab", sagte Petermann.
Erscheinungsdatum: Freitag 02.05.2008/Südwest-Presse
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