@holz-metall-artinger:
Feucht und Nass ist schon ein Unterschied! Auch unsere über den Sommer gelagerten Gipfel- und Strauchschnitte, eben alles was nicht spaltwürdig ist, trocknen ja im wesentlichen nur von aussen ab und ergeben deshalb selbstverständlich auch keine trockenen HS - steht auch nicht zur Debatte. Diese Wald-HS lagern auch wir in diesem feuchten Zustand ein zur Nachtrocknung durch Eigenerwärmung. Im Normalfall hacken wir aber nach ein paar trockenen und warmen Tagen zum Ende das Sommers so fein wie nötig und so grob wie möglich (eben G50), dann funktioniert die Selbsttrocknung zumindest unter diesen Bedingungen recht gut und ist nach 6-8 Wochen abgeschlossen. Die Kuppe ist dann wie von dir beschrieben feucht, aber eben nicht nass. Das HS-Lager ist im Kern relativ trocken und wenn die HS übers Jahr liegen trocknet diese obere Schicht auch wieder ab. Aufgrund der niedrigeren Temperaturen eingangs Winter war damals die Kondensation der austretenden Luft zu stark und das vorherrschende Temperaturniveau der Selbsttrocknung für den angestrebten Trocknungseffekt zu gering, daher die unbefriedigende Endfeuchte. Dies kann ich aber nur vermuten, wir haben es nie wieder unter diesen Bedingungen versucht, war damals durch andere Umstände bedingt. Die von mir beschriebenen richtig nassen Kuppen und großflächigen Pilzkulturen haben wir sonst nie im HS-Lager entdecken können. Eigentlich deckt sich unsere Erahrung, oder nicht?
@bootstaucher1:
Die aktive Unterstützung durch Gebläse brauchts zumindest bei uns nicht, am Boden unseres HS-Lagers legen wir beim Einlagern der oben genannten Wald-HS Drainageschläuche aus. Das reicht aus um Frischluft ins Lage zu bekommen, diese wird durch die Thermik im Lager ohne weiteres Zutun angesaugt. Natürlich muß darauf beim Ein- und Auslagern geachtet werden, mit etwas Routine geht´s eigentlich ganz gut. Wenn mal ein Stück Schlauch platt ist wird es eben rausgeschnitten, ist ja kein großer Wert. Es gibt ja auch noch Kollegen, die sich eine HS-Trocknung mittels Sonnenwärme durch Luftkolektoren bzw. erwärmte Luft von der Rückseite von PV-Anlagen gebaut bzw. gekauft haben. Ein interessanter Ansatz wenn ohne großen Invest realisierbar und wenn man diese Premium-HS-Qualität braucht bzw. entsprechend bezahlt bekommt. Diese Qualität haben unsere HS aus den zum Trocknen vorgespalteten Stammhölzern aber fast auch, die sind ebenfalls knochentrocken, beim Hacken von trockenem Holz enthalten die HS aber mehr Staub und Feinanteile. bei der Bunkerbefüllung mischen wir diese mit dem prozessbedingt etwas feuchteren Waldhackgut, diese Mischung ist qualitativ ganz gut und wir haben damit bislang keine Probleme in der HS-Anlage. Die damalige etwas feuchtere Charge wurde auch auf diese Weise aufgewertet und ist dann weiter nicht mehr aufgefallen. Dass mit Trocknung durch Selbsterwärmung keine knochentrockenen HS wie aus einer Trocknungsanlage erzeugt werden ist logisch und auch nicht notwendig, die aktuellen HS-Klein-Anlagen unter 150Kw kommen wahrscheinlich bis 30-35% Feuchte noch klar (Großanlagen noch feuchter), ob dies allerdings sinnvoll ist darf aber schon kritisch betrachtet werden. Die ersten skandinavischen Stoker-Voröfen brauchten sogar waldfrische HS, bei Trocken-HS neigten diese im Bereich des Rostes zur Schlackebildung. Über den Heizwert selbst mache ich mir keine Gedanken, ein paar cbm mehr oder weniger HS-Verbrauch interessiert nicht, es muß nur störungsfrei und umweltverträglich funktionieren! Denn wenn die Anlage wiederholt auf Störung geht oder die Nachbarn aufgrund entsprechender Emissionen eine Müllverbrennungsanlage am unteren Ende des Schornsteins vermuten und ihre alten Schuhe zur Entsorgung vorbeibringen haben wir als Betreiber etwas falsch gemacht .
Gruß, der Limpurger