Vor acht Jahren sorgte der Vorschlag eines deutschen Tierernährungsexperten für Aufsehen. Er wollte Rindern eine Pille verabreichen, um die Methanbildung in ihrem Pansen zu hemmen. Doch statt Forschungsgeldern erntete er Spott und Hohn - für seine wegweisende Idee ist die Zeit erst heute reif.
"Das ist eine Pipette. Wir pipettieren jetzt das Medium zusammen, in dem wir dann unser Bakterium kultivieren werden."
Ein Biotechnologie-Labor an der TU Braunschweig. Die beiden Masterstudenten Anna Wronska und Steffen Lippold beträufeln Petrischalen mit Agaragar, einem Nährmedium. Dann geht es an den Brutschrank, den Inkubator.
"Unser Bakterium soll jetzt bei 37 Grad wachsen." "Das sind die optimalen Wachstumstemperaturen." "Und wir hoffen, dass wir dann morgen unsere Kolonien auf unserer Agarplatte sehen können."
In dem Inkubator wächst E. coli heran. Im Prinzip ein ganz gewöhnliches Darmbakterium. Diese Exemplare hier aber sind genetisch verändert. Sie besitzen ein Enzym, das ihnen von Haus aus fehlt: eine sogenannte Methan-Monooxygenase. Sie stammt von einem anderen Mikroorganismus. Durch den Gen-Transfer sind die Darmbakterien imstande, Methan abzubauen, das wir als Treibhausgas kennen.(......)