Zu den Rapserträgen war ein Artikel in der Zeitschrift „Raps“ in der 4. Ausgabe 2016, von Dr. Hansgeorg Schönberger von N.U. Agrar.
Stichpunkte daraus: Erucasäure und Glucosinolat wirken insektenabweisend u. auch fungizid. Die 00-Sorten eben nicht mehr und das ganze ohne insektizide Beize! Selbst wenn der direkte Schaden gar nicht so hoch ist, begünstigen die vielen Fraßstellen Wurzelhals- u Stängelkrankheiten, eindringen von Wasser.
Geschädigte Pflanzen konnten sich im Frühjahr nicht mehr erholen, weil die Vegetation erst sehr spät einsetzte
Die Aussaat des Rapses war oft unter schlechten Bedingungen, zu nass.
Der Raps entwickelte sich trotz schlechter Aussaat zu üppig im Herbst. Hatte zu viel Wärme aber zu wenig Strahlung. Folge: Der Raps produzierte viel Blattmasse legte aber wenig Knospen am Haupttrieb an. Hatte kaum 50 Schoten am Haupttrieb, die Seitentriebe waren schwach
Das Wachstum im Dezember zu Weihnachten verhinderte die Abhärtung der im Saft stehenden Pflanzen. War dann im Januar Frost!?
Vegetation kam erst Ende März im Rapslangtag wieder in Gang. Der Raps ging sofort in die Streckung. Die unteren Seitenäste blieben auf der Strecke, das Schotenpaket war nicht mächtig.
Die ersten Rapsbestände begannen schon mitte April zu blühen, aber es gab noch keinen Pollen für die Bestäubung. Es war auch ziemlich kalt mit Frost. Die Schoten hatten deshalb bei der Ernte nur 12 bis 14 Körner, statt 24. Was ich als Fan von Liniensorten ganz witzig finde: Liniensorten sind in diesem Punkt robuster und haben in diesem Jahr relativ gut abgeschnitten.
Anfang Juli war es dann sehr heiß und der Raps reifte durch die Hitze schlagartig ab. Schlechtes TKG.
Theoretisches Ertragspotential von Raps: 90 dt/ha (Kreuzschiene hat schon recht! Aber nur theoretisch!) Keine vitalen, sondern eher kranke Pflanzen: -20% Schlechter Schotenansatz: -10 bis -15% Schlechte Einkörnung: -10% bis -20% Schlechtes TKG: -10 bis -15% Also -50% bis -70% = 27 dt/ha bis 45 dt/ha Ertrag