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Eisernes Pferd, Ironhorse

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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5 Beiträge • Seite 1 von 1
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Eisernes Pferd, Ironhorse

Beitragvon ironhorse » So Okt 28, 2007 19:27

Hallo allerseits,
nach fast einem Jahr praktischer Erfahrung mit dem Eisernen Pferd darf ich an dieser Stelle kurz eine Zusammenfassung der Eindrücke geben:

Negativ:
Das Gerät ist für den vielseitigen Einsatz in verschiedenen Bereichen konzipiert, nicht nur im Forst. Darum sind ein paar Kleinigkeiten zu bemängeln, die vor allem aus Sicht der Stabilität verbessert werden könnten (bzw. von mir an meinem Gerät bereits modifiziert wurden).
Hier sei z.B. die Handseilwinde genannt, die als Gegenzug der Gewalt der Motorwinde auf die Dauer nicht gewachsen ist. Ich habe mir deshalb angewöhnt, rückwärts so weit an den zu ladenden Stamm heranzufahren, dass eine Sicherung nach vorn nicht mehr nötig ist.
Somit kann ich mir das zeitaufwändige Gekurbel mit der Handwinde sparen, die ich übrigens nach Erstellung der beigefügten Fotos demontiert habe.
Liegen dann einige Bäume auf der Maschine, ist eine Sicherung nach vorn ohnehin nicht mehr nötig.
Darüber hinaus habe ich alle Kabel und Leitungen mit Schutzschläuchen versehen, da ich des öfteren durch Dickicht und Gebüsch fahren muss und damit offen liegende Kabel sehr schnell abreißen. Dies sollte serienmäßig verbessert werden.
Des weiteren stößt die Maschine ohne Montage der Spikes zum Teil an ihre Grenzen. Vor allem bei Glatteis und rutschigem Untergrund (nasses Holz usw.) ist die Effektivität von Raupenbändern aus Gummi logischerweise eingeschränkt.
Eine weitere Modifizierung ist dringend bei der Kransäule nötig, die ja den ganzen Zug der Winde kompensieren muss. Hier habe ich eine Stabilisierung in Form eines Profileisens angebracht, um ein Verbiegen zu vermeiden. Damit kann ich die Säule zwar nicht mehr in der Höhe verstellen, was für meine Zwecke jedoch ohnehin nicht erforderlich ist.

Positiv:
Da hier sehr vieles anzuführen ist, eine kurze Zusammenfassung:
1. Sehr geringer Verbrauch mit ca. 5 l Normalbenzin/Tag
2. Unverwüstliche Konstruktion, die auch nach mittlerweile über 400 Ster (!) Rückeleistung in diesem Jahr keine Mängel aufweist. Lediglich das Standardseil der Winde war verschlissen und wurde zwischenzeitlich gegen ein hochverdichtetes Seil ausgetauscht.
3. Geradezu geniale Eigenschaften weist die Maschine auf problematischen Untergründen auf. Überwiegend wurde in Moorgebieten gearbeitet, die kaum zu betreten waren, aufgrund der Konstruktion des Eisernen Pferdes jedoch kein Problem darstellten. Hier wurde der größte Teil der o.g. Rückeleistung von über 400 Ster erzielt!
Während der kompletten Einsatzzeit wurden vom Auftraggeber dieser Forstarbeiten verschiedene technische Möglichkeiten getestet. Keine war jedoch auch nur annähernd so effektiv wie das Eiserne Pferd. Vor allem die Möglichkeit, Stämme in der ganzen Länge zu laden, erspart viel Zeit und Arbeit.
4. Natürlich war es nicht zu vermeiden, dass - bedingt durch den Untergrund - die Maschine ab und zu bis zur Oberkante der Raupen einsank und mit voller Ladung nicht mehr bewegt werden konnte. Auch dieses Problem konnte aufgrund der durchdachten Konstruktion und mit Hilfe der Motorwinde ausnahmslos behoben werden.
5. Keine Schäden am Untergrund, da der Druck der Raupenbänder optimal auf den Boden verteilt wird. Dies spielte allerdings beim vorgenannten Einsatz keine Rolle, weil das Gebiet anschließend im Rahmen einer Renaturierungsmaßnahme überflutet wird.
6. Dazu kommt noch ein überwältigender "Funfaktor": Nur wer schon mal mit diesem Gerät über sumpfigen Untergrund, durch Sträucher und knietiefe Wasserlöcher, Schilf, Gestrüpp und über Schneefelder gefahren ist, weiß, was ich meine ;)

Diese Eindrücke wurden von verschiedenen Besitzern dieses Geräts bestätigt, die in der Zwischenzeit durch mich oder anderseitig eine Maschine erworben haben.

Nach wie vor ist die Maschine nicht gerade billig. Aufgrund besonderer Konditionen mit dem Importeur sind jedoch interessante Preisnachlässe möglich!

Bei Interesse bitte melden.
Christian
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Eisernes Pferd 4.JPG
Auch große Stämme sind kein Problem
Eisernes Pferd 1.JPG
Wenns im Moor mal nicht mehr zu Fuß geht, dann eben so...
ironhorse
 
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Beitragvon redbiker » So Okt 28, 2007 20:06

Ist ja ein äußerst interessantes Gerät. Nun halt mal nicht so mit dem Preis hinterm Berg.
redbiker
 
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Beitragvon ironhorse » So Okt 28, 2007 20:26

@redbiker

In Österreich wird die stärkere Version 2090 PRO - für den Forst unbedingt empfehlenswert - für ca. 13.700,-Euro brutto angeboten (ohne Spikes und Laderampe, also in der Grundausrüstung).
Unser Preis liegt zur Zeit bei ca. 11.300,-Euro, ebenfalls brutto.

Ach ja, hatte ich beim ersten Beitrag vergessen:
- Da die Plattform mit den beiden Rungen drehbar ist, kann man auch 90%-Kurven und mehr ohne weiteres bewältigen. Und das kommt in schwierigem Gelände sehr oft vor. Wenn die Bäume mit dem Spanngurt auf die Ladefläche gepresst werden, kann auf der gezackten Auflage nichts rutschen und verloren gehen. Das Seil nutze ich dann entweder für einen zusätzlichen Stamm oder zur Befreiung nach vorne im Fall von tiefen Morastlöchern.
- Nach dem Transport zum Lagerplatz wird die Arretierung der Rungen gelöst (nach hinten gekippt) und die Stämme beim Vorwärtsfahren automatisch abgeladen. Also keine aufwändigen und schweren Arbeiten bei der Entladung nötig!
- Ladekapazitäten von über 2 Ster sind durchaus möglich. Der größte von mir gerückte Stamm, eine Kiefer, hatte ca. 2,5 cbm und wurde in voller Länge zum Lagerplatz transportiert.
- Dazu kommt die Möglichkeit, die Maschine mit verschiedenen Anbaugeräten zu versehen (Ladepritsche, Nachläufer usw.) und damit sehr vielseitig zu verwenden.
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Beitragvon Obelix » Mo Okt 29, 2007 10:11

Hallo,

Erst mal vielen Dank für den schönen Bericht. Ich hatte das Thema ja schon mal gestartet.

Mich interessierten noch:
- Erfahrungen am Hang
- Eigengewicht der Maschine
- ist das Gerät auf der Agritechnika in Hannover zu sehen?

Grüße
Obelix
Hans Jonas: Die gegenwärtige Generation darf ihr eigenes Lebensglück nicht damit erkaufen, das Unglück künftiger Generationen zu bewirken.
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Beitragvon ironhorse » Mo Okt 29, 2007 16:12

@Obelix

- Einsatz am Hang: Prinzipiell kann man sagen: Wo du zu Fuß hinkommst, ist dies auch für diese Maschine kein Problem. Allerdings muss man diese Aussage dann einschränken, wenn ich an Hanggebieten arbeiten und Holz rücken will. Hier sind Faktoren wie Untergrund, Steigungswinkel, Menge des Holzes usw. maßgeblich. Eins vorweg: Auf felsigen Hängen hat auch das Eiserne Pferd keine Chance, effektiv zu arbeiten.
Ansonsten ist zu beachten, dass bei Bergabfahrten nicht zu viel Holz geladen werden darf, um die Maschine nicht ist Rutschen zu bringen. Verbessert wird natürlich auch hier die Leistung durch das Anbringen der Spikes. Dazu ist es dringend erforderlich, die Differenzialsperre einzuschalten, um eine optimale Traktion zu erreichen.
Wenns aufwärts mal nicht mehr geht, kann man ohne weiteres die Motorwinde zu Hilfe nehmen. Dann erreicht man eine enorme Steigfähigkeit.

- das Leergewicht der Maschine liegt bei ca. 460 kg. Ein Transport ist damit (auch wegen der minimalen Breite von 108 cm) mit einem gewöhnlichen Autoanhänger möglich.

- bei der Agritechnika in Hannover wird das Gerät ebenfalls ausgestellt und vorgeführt.

Christian
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