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Gibts nen Trick bei einer Kehlnat im Spitzen Winkel

Hier findet man Hilfe in Sachen Landtechnik.
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Gibts nen Trick bei einer Kehlnat im Spitzen Winkel

Beitragvon Wunschbauer » Do Dez 06, 2007 15:19

Hallo Gemeinde,

jetzt sind mal wieder die Schweißprofis gefragt (vtwelder und co. :-) ).

Ich hab die letzten Tage wieder ein paar nützliche Sachen zusammen "gebrutzelt".
Aber ich hatte etwas Stress mit Kehlnähten die im Spitzen Winkel liegen.
Um das zu verdeutlichen habe ich mal ne Skizze erstellt.

Meist klebt meine Naht an einer Flanke anstatt schön beide zu verbinden.
Auf was muss man hier bei der Elektrodenführung achten?

Der Wunschbauer
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Skizze zur Naht
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Beitragvon vtwelder » Do Dez 06, 2007 15:42

Genau weil das mit dem spitzen Winkel "schwieriger" bis unmöglich ist (je nach Winkel) ist in vielen Regelwerken der Winkel limitiert 8) . Ein Patentrezept gibt es da nicht unbedingt. Folgende Maßnahmen würde ich für das Schweiß mit Stabelektroden vorschlagen:

- dünn umhüllte Elektroden verwenden (weil weniger Schlacke)
- möglichst rein basisch umhüllte Elektroden verwenden (weil Schlacke schwimmt gut auf, geringere Gefahr das sich Schlacke zwischen Flanke und Schweißgut "setzt')
- Elektrode mehr gegen die schon geschweißte Naht neigen (Plasmadruck hält schlacke zurück)
- nicht pendeln (große Gefahr Einbrandkerben)
- wenn mgl. leicht steigend schweißen, keinesfalls fallend (Schwerkraft unterstützt Trennung von Schlacke und Schweißgut)

Wie gesagt, bei zu spitzem Winkel klappt das auch beim bestem Schweißer nicht und wird nicht praktiziert. Dann, soweit möglich, lieber einen Flachstahl, an einer Stelle in den Winkel schweißen, wo der Spalt schon wieder so breit ist, dass man diesen Flachstahl beisetig mit einer Kehlnaht anschließen kann.
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Beitragvon ober_lenker » Do Dez 06, 2007 17:39

vtwelder hat geschrieben:- nicht pendeln (große Gefahr Einbrandkerben)

Hi,

mich würde interessieren was du mit "Einbrandkerben" meinst, denn ich verstehe das eig. so: durch das pendeln bleibt die Elektrode nicht so lange am gleichen Fleck --> weniger Hitzeeinwirkung am gleichen Ort --> schwächerer Einbrand.

Oder habe ich da einen Denkfehler? :?:
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Beitragvon Wunschbauer » Do Dez 06, 2007 19:05

@vtwelder
Puh, Danke! Jetzt ist die Welt für mich wieder in Ordnung. Hab mich am Samstag richtig geärgert weil ich das nicht hinbekommen habe.

Rein intuitiv hab ich es wohl doch richtig gemacht. Ich hab diese Naht am Werkstück nicht geschweißt nachdem ich einige Probestücke versaut habe. Hab dafür die Naht am Stumpfen-Winkel 3-lagig gemacht um den nötigen Querschnitt zu erhalten.

Aber ich werde auf jeden fall nochmal ein paar Probestücke mit Deinen Tips versuchen.
Rein basische Elektroden habe ich leider nicht. Braucht man nicht so oft, und dann sollte man ja immer Rücktrocknen. Habs halt mit Rutil-Basischen (RB) versucht.
Werde mir aber jetzt doch mal ein paar Basische besorgen. Man sagt ja auch das damit die Schweißnaht zäher wird.

Die Idee mit dem "verblenden" des spitzen Winkels durch einen kleinen Flachstahl ist auch sehr gut.
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Beitragvon Der smarte Farmer » Do Dez 06, 2007 21:28

Mmh, hast du Platz für Knotenbleche? Je nach dem, um was es da genau geht, könntest du beim Verblenden den Wasserablauf behindern, bzw. Feuchtigkeit einschliessen ?!?

Nur so´ne Idee, hatte mal ein ähnliches Problem...
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Beitragvon vtwelder » Do Dez 06, 2007 22:52

@ober_lenker
Was eine Einbrandkerbe (ON 5011/5012) ist habe nicht ich mir ausgedacht, sondern ist in DIN EN 6520 beschrieben. Ich hab da mal ne Skizze gebastelt....

Einbrandkerben enstehen oft dann, wenn der Lichtbogen zu lang wird und dann noch nah an der Flanke ist, dass lässt sich aber beim Pendeln kaum vermeiden. Ist also eine Kerbe neben der Naht in den Grundwerkstoff rein. Bei einem Kellerregal sicher nicht so dramatisch, bei einem zyklisch beanspruchten Teil (Frontlader, Dreipunktteile, eben alles was Lastwechsel macht) aber häufig der Ausgangspunkt von Rissen. Weil man solche und auch andere Kerben an z. B. Kränen überhaupt nicht haben möchte, werden manche Schweißnähte nach dem Schweißen planmäßig "kerbfrei" geschliffen.

@Wunschbauer

Wie gesagt das sind alles nur Faktoren (was ich nannte) die die Situation verbessern....ist die Geometrie zu ungünstig wird das einfach nichts....

Das mit den basischen Elektroden und dem Rücktrocknen ist natürlich völlig richtig. Problem bei Haus und Gartenanwendungen: Wer nimmt sich schon die zwei Stunden bei 350 °C die man üblicherweise rücktrocknet??? Jedenfalls wenn man nicht die Werkstatt voll Teile zum schweißen hat und sich das lohnt....
Es gibt für die Montage von Pipelines und andere Anwendungen vakuumverpackte elektroden in kleinen Packungseinheiten (um 1 kg z. B.). Diese kann man sofort, ohne Rücktrocknen, verarbeiten nach dem man die Packung das geöffnet hat. Das "sahara ready pack" ist so eine Geschichte. sowas schwirrt manchmal für wenig Geld bei einem bekannten Internetauktionshaus rum...

Man sagt ja auch das damit die Schweißnaht zäher wird

Da hast du richtig gehört. Mach mal den Selbstversuch wenn du Zeit und Lust hast. Schweiße ein kleines Flacheisen einmal mit einer rutilen und einmal mit einer basischen Elektrode auf eine mgl. dicke Platte (Nähte vom Querschnitt her mgl. gleich) und versuche es mit einem Hammer zu entfernen....du wirst bgeistert sein. :wink:
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Beitragvon ober_lenker » Do Dez 06, 2007 23:35

vtwelder hat geschrieben:Ich hab da mal ne Skizze gebastelt....

Perfekt, danke dir!
d.h. wenn ich's richtig verstanden habe treten Einbrandkerben immer nur in Kehlnähten mit spitzen Winkeln auf.

...werden manche Schweißnähte nach dem Schweißen planmäßig "kerbfrei" geschliffen.

Wird dann einfach der komplette Riss ausgeschliffen? Mit anschließendem Ausschweissen nehme ich an?

(Für einen der noch nicht lange schweisst sind Tipps in dieser Hinsicht goldwert. :wink:)
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Beitragvon vtwelder » Fr Dez 07, 2007 8:45

Nein nein, Einbrandkerben können auch an Stumpfnähten (V-Naht, X-Naht, völlig egal) oder nicht spitzwinkligen Kehlnähten auftauchen. Sehr beliebt in PC und PF.

Also mit dem kerbfrei schleifen ist nicht das Nachbessern von Einbrandkerben gemeint, sondern das Beschleifen von Nähten an denen davor keine unzuläassigen Unregelmäßigkeiten waren. Einfach um die Übergänge von Schweißnaht zum Grundwerkstoff noch "harmonischer" zu gestalten. Mit dem Ziel die Zeitfestigkeit zu erhöhen. Das soll jetzt nicht heißen, das man zu Hause an den Schweißnähten seines Kellerregals wie wild rumschleifen müsste, sondern nur verdeutlichen, wie wichtig es ist "kerbarme" Verbindungen zu haben wenn es drauf ankommt...
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Beitragvon ober_lenker » Fr Dez 07, 2007 10:44

Jetzt hab's auch ich verstanden :P , nochmal Danke!

Gibt es eig. gute Lektüre diesbezüglich? Bei Amazon&Co findet man entweder Bücher die für Hobbyschweisser viel zu wissenschaftlich an die Thematik rangehen oder welche die laut Kundenrezensionen schlicht unbrauchbar für die Praxis sind.
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Beitragvon Wunschbauer » Sa Dez 15, 2007 20:50

Hallo,

habe es nochmals an ein paar Probestücke im 45° Winkel versucht. Mit den Tips von vtwelder hat es schon viel besser geklappt. Beide Flanken verbunden und keine Schlackelöcher (meistens ;-) ). Muss ich aber insgesamt noch ein bischen üben.

Danke nochmals für die ausführlichen Tips. Den Versuch mit den Basischen Elektroden werde ich auf jeden Fall auch noch machen.

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