Schäden durch Rabenkrähen

von **Obsti** » Do Jun 10, 2010 19:57

Hallo Kollegen
ich habe in einer Süßkirschenjunganlage (Pflanzung Herbst 2008) starke Schäden durch Rabenkrähen.
Etwa 30 % der Bäume sind so geschädigt das ich sie roden muß. Die Raben haben die ganzen Gerüstäste im unteren Bereich herunter gerissen . Laut Aussage unseres Jagtpächters und der Unteren Jagtbehörde
soll es sich um sogenannte "Halbwüchsige" Tiere handeln , die den Schaden nur aus Übermut verursachen.
Die untere Jagtbehörde hat eine letale Vergrämung angeordnet.
Habt ihr selbst schon einmal solche Schäden an Obstkulturen gehabt und was macht ihr vorbeugend dagegen?

Gruß Obsti

von **Con** » Do Jun 10, 2010 20:52

Hallo Obsti,
obwohl sich die Krähen hier schon zu einer Landplage entwickelt haben, sind mir solche Schäden noch nicht zu Ohren gekommen. Mir haben die Viecher letzt nur einige frisch gepflanzte, gerade ausgetriebene Erdbeerpflanzen gerupft oder aufgezogen. Wann haben die Vögel eigentlich Deine Bäume massakriert? Wenn das bei mir vorkommen würde, würde ich vielleicht die Vogelschutznetze (frühzeitig) rüberziehen.
Grüße von C.

von **Obsti** » Fr Jun 11, 2010 20:10

Con hat geschrieben:Hallo Obsti,
obwohl sich die Krähen hier schon zu einer Landplage entwickelt haben, sind mir solche Schäden noch nicht zu Ohren gekommen. Mir haben die Viecher letzt nur einige frisch gepflanzte, gerade ausgetriebene Erdbeerpflanzen gerupft oder aufgezogen. Wann haben die Vögel eigentlich Deine Bäume massakriert? Wenn das bei mir vorkommen würde, würde ich vielleicht die Vogelschutznetze (frühzeitig) rüberziehen.
Grüße von C.

Schäden wurden im laufe dieser Woche innerhalb von zwei Tagen verursacht.
Vogelschutznetze kann man bei einzelnen Bäumen machen nicht bei einer größeren Fläche.

Gruß Obsti

von **Con** » Sa Jun 12, 2010 17:37

Naja, man kann schon größere Flächen einnetzen - ist an der Niederelbe gang und gäbe. Ich baue gerade die Stellage für 1 ha auf, damit die Netze rechtzeitig aufgezogen werden können. Habt Ihr keine Schäden durch Vogelfraß an den reifen Früchten? Hier kommen vor allem Stare in Scharen, aber auch Amseln und Drosseln.

von **Obsti** » Sa Jun 12, 2010 19:35

Hallo con
wir haben auch Schäden durch Vogelfraß. Wir benutzen Purivox Schußgeräte oder optische Hilfen.
In meiner Region haben wir starke Probleme mit dem Aufbau von Kirschenüberdachungen und Anlagen mit Hagelschutznetzen da wir viel Natur- u. Vogelschutzgebiete haben. Die Natur und Vogelschützer wollen jegliche Art von Überdachung verhindern. In einer Nachbargemeinde sind 15 ha Fläche unter Hagelnetz die nach Willen der dortigen Grünen Fraktion wieder abgerissen werden sollen.

Gruß Obsti

von **Ice** » Mo Jun 14, 2010 22:09

Wir haben hier auch massive Probleme mit Krähen und Tauben!
Haben hier in unserer Gemüse/Obstregion teilweise Schwärme mit mehr als 100 Tieren, aber die örtlichen Jagdpächter scheren sich nicht wirklich darum...

von **Waldmichel** » Mi Jun 16, 2010 9:29

hmmm... also aus dem Forstbereich kenne ich das so, dass bei Schäden durch Wild der Jagdpächter dafür gerade stehen muss. Egal ob jetzt junge Bäume gefegt wurden oder ob Wildschweine einen Maisacker durchpflügt haben. Aber ob man Schäden durch Vögel auch beim Jagdpächter gelten machen kann weiß ich nicht, eine Versuch wäre es wohl aber sicher wert...

Gruß Mathias

von **Opera** » Mi Jun 16, 2010 11:28

Nicht bei Dauerkulturen!!! Die sind fein raus. :klug:

von **Waldmichel** » Do Jun 17, 2010 7:25

ist ein Wald keine Dauerkultur? :wink:

Ich denke aber auch nicht dass die Jagdpächter da zur Verantwortung gezogen werden können. Wo würde es denn bei den Vögeln anfangen und wo aufhören? Am Ende sind die nachher noch verantwortlich wenn die Amseln an die Kirschen gehen...

von **JueLue** » Do Jun 17, 2010 7:42

Ich zitiere mal aus dem Bundesjagdgesetz:

§ 29 Schadensersatzpflicht
(1) Wird ein Grundstück, das zu einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk gehört oder
einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk angegliedert ist (§ 5 Abs. 1), durch Schalenwild,
Wildkaninchen oder Fasanen beschädigt....

Also, für Schäden durch Krähen sind die Jäger nun wirklich nicht zuständig. Ich weiss auch aus eigener leidvoller Erfahrung, das den Krähen mit legalen Mitteln kaum beizukommen ist.
Mit Schusswaffen kann man mal einen Vogel erlegen, die anderen 999 gehen kurzfristig auf Distanz und wenn der Jäger weg ist sind die wieder da. Bei uns hatte mal jemand einen erlegten Vogel an einen Galgen gehängt. Das war erstaunlich erfolgreicht, ist aber auch nicht erlaubt, obwohl der Vogel legal erlegt war.
Gehört habe ich, dass vergrämen Erfolg haben kann, wenn man die Schlafbäume herausfindet und nachts "blind" senkrecht in die Kronen schiesst. Das dezimiert die Population zwar nicht nennenwert, die Vögel sind dann aber wohl "beleidigt" und ziehen um. Aber auch das ist wohl zumindest am Rande der Legalität. Genauso ist es mit Krähenfang usw.

JueLue

von **Malte** » Do Jun 17, 2010 19:15

JueLue hat geschrieben: Gehört habe ich, dass vergrämen Erfolg haben kann, wenn man die Schlafbäume herausfindet und nachts "blind" senkrecht in die Kronen schiesst. Das dezimiert die Population zwar nicht nennenwert, die Vögel sind dann aber wohl "beleidigt" und ziehen um.

Die Afrikaner können das besser. Ab 2:30 min wirds interessant.

http://www.youtube.com/watch?v=ChnNcKfgQEo

von **Opera** » Do Jun 17, 2010 20:23

Malte hat geschrieben:
JueLue hat geschrieben: Gehört habe ich, dass vergrämen Erfolg haben kann, wenn man die Schlafbäume herausfindet und nachts "blind" senkrecht in die Kronen schiesst. Das dezimiert die Population zwar nicht nennenwert, die Vögel sind dann aber wohl "beleidigt" und ziehen um.

Die Afrikaner können das besser. Ab 2:30 min wirds interessant.

http://www.youtube.com/watch?v=ChnNcKfgQEo