Nach einem Jahr Einsatz kann ich euch mal einen Erfahrungsbericht über unseren Growi Spalter geben.
Eingesetzt wird er zur Brennholzverarbeitung für das Haus meines Onkels in Südfrankreich.
Es wird überwiegend Esskastanie, Rubinie und Eiche gespalten, keine Nadelhölzer.
Die Maschine wird wie auf dem Bild zu sehen von einem David Brown Bj 1962 angetrieben. Im Betrieb läuft der DB ungefähr mit Halbgas. Da das Traktometer defekt ist, kann ich keine genaue Drehzahl sagen. Die Mähr von "Der Growi braucht nur Standgas" ist allerdings nicht korrekt. Ok, wenn da son Fendt mit 500PS davor hängt, dann vielleicht. ....
Verbrauch in der Stunde sind ca 5-7l Diesel. Aber sowas variiert ja auch von Traktor zu Traktor.
Wir haben uns damals für einen Growi entschieden, da er sehr schnellen Vor- und Rücklauf des Zylinders hat. Erreicht wird das durch eine große Hydraulikpumpe, die den Spaltvorgang bedient, über eine kleine Pumpe werden Stammheber und Spaltkreuzverstellung betätigt.
Für den Transport werden der Spaltzylinder eingeschoben, der schwarze Tisch sowie der Stammheber hochgeklappt.
Damit ist er recht schmal, steht allerdings noch außen über. Vorsicht beim Einparken..
Was uns im Betrieb positiv aufgefallen ist:
- Die Verarbeitung ist sehr solide. Kein Blechkrempel irgendwo.
- Der Spalter läuft wirklich sehr schnell. er hat einen Schnellgang, der für alle Stämme bis ca 40cm zu 99,9% ausreicht. Da geht ggf der Traktor mal ganz kurz ein wenig in die Knie, knackt aber dann doch sehr schnell den Stamm durch. Auch Vierfach-Spaltung geht meist auf Anhieb problemlos.
Doppelte Kraft bei halbem Vorschub bringt dann jeden Stamm zum Aufgeben.
- Aufbau geht sehr rasch. Tisch herunterklappen und Zylinder herausziehen, das wars.
- das Nachspaltsystem ist sehr brauchbar. Mittels Sappie zieht man die zu großen Stücke wieder vor auf den hochgeklappten Stammheber, während die zweite Person allein das fertige Holz wegräumen kann. Die Übergänge am Spalttisch sind fließend gebaut, so das das Holz nirgends hängen bleibt.
- Der Stammheber ist nicht überladbar, er hebt echt alles hoch.
- Der Stammheber sinkt durch sein Eigenwicht herab, wenn man also mit Stahlkappenschuhen darunter steht, quetscht man sich nicht den Fuß.
Negativ finden wir:
Die Rinne, in der das zu spaltende Holz liegt, ist nicht so konstruiert, dass das Holz immer automatisch mittig liegt. Eine v-förmige Rinne wäre da besser. So muss man das Holz oft ausrichten. Das ist kein Drama, aber man könnte es besser gestalten. Ein Telefonat mit dem Growi-Chef ergab, dass er sich der Problematik bewusst sei, sowas dann aber Zulassungsprobleme habe. (na super!)
Insgesamt hat sich er Kauf allemal gelohnt. An seine Grenzen haben wir das Gerät noch nicht gebracht. Liegt natürlich aber auch daran, dass wir keine Mammutbäume fällen. Für 3500€ netto haben wir das Gerät inkl Lieferung bis nach Südfrankreich bekommen. Ein guter Kurs finde ich.
Ich würde jederzeit wieder so einen kaufen!