Ich zerbreche mir derzeit den Kopf über die neuen Bestimmungen zum Sachkundennachweis Pflanzenschutz.
Mein Problem:
Ich bin Hobby-Pferdehalterin und "bewirtschafte" als solche 3 Ha Koppeln.
Die Koppeln werden extensiv genutzt und die Bekämpfung unliebsamer, sich zu stark ausbreitender Pflanzen erfolgt fast ausschließlich manuell.
Brennnesseln und Disteln werden vor dem Aussamen gesenst. Hahnenfuß und Herbstzeitlose dürfen gerne bleiben - die Pferde gehen eh nicht dran.
Und zwischen Mitte Juni und Mitte August werden alle Koppeln einmal pro Woche nach JKK abgesucht und das Zeug ausgerissen. Ausgerissen deshalb, weil der Boden hier aufgrund von Felsen und Lehm-/Lettanteil steinhart ist und man auch mit einer Hacke kaum in den Boden kommt.
Das Problem sind nun aber die hier überall wuchernden Brombeeren.
Hier in der Gegend gibt es wegen der Beschaffenheit der Böden und auch wegen der Lagen (Steilhänge, Böschungen, tiefe Senken,...), die eine Bewirtschaftung mit Maschinen teiweise komplett unmöglich machen, wenig Landwirtschaft, dafür um so mehr Brachen und mehr oder weniger gut gepflegte Streuobstwiesen - und eben Pferdehalter wie mich.
Rundherum wuchern immer mehr aufgegebene oder vernachlässigte Flächen komplett (!) mit Brombeeren zu.
Und so bleibt es nicht aus, dass das Zeug sich auch immer wieder an den schwer zugänglichen Stellen (in erster Linie die Böschungen) auf meinen Koppeln wie blöd vermehrt.
Mähen mit Maschinen geht da nicht. Jedes Jahr 1000de Quadratmeter mit der Hand sensen, kann ich auf die Dauer nicht leisten. Wurzeln aushacken funktioniert wegen Felsboden auch nicht. Bleibt also nur noch der gezielte Einsatz von Handspritze und Chemie.
Alle gegen Brombeeren wirksamen Mittel, die ich bisher nach ausgiebiger Recherche im Netz gefunden habe, dürfen nur gegen Sachkundenachweis abgegeben werden.
Soweit ich das überblicke, richten sich diese Sachkundekurse aber ausschließlich an gewerbliche Personen - beispielsweise Landwirte, die 1. logischerweise großflächig mit Maschinen ausbringen und 2. ja auch zur Fruchtpflege diverse Mittel einsetzen wollen /müssen.
Insofern erscheint mir das alles etwas oversized.
Weiß jemand, ob es nicht auch abgespeckte Kurse für Pferdehalter oder einfach auch nur Grundstückbesitzer gibt?
P.S.: bitte komm jetzt niemand mit dem Tipp, dass Ziegen die Brombeeren fressen würden. Ich habe nämlich keine Ziegen - und will auch keine. Denn dann müsste ich erst mal 3 Ha Koppeln ziegensicher einzäunen (was ja fast schon ein unmögliches Unterfangen ist). Und dann bräuchten die Ziegen auf jeder Koppel einen Unterstand (da empfindlich gegen Nässe). Und schließlich: wo lass ich die Ziegen im Winter? Den Platz im Stall brauchen dann nämlich die Pferde.