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Traktor Gebrauchtkauf Checkliste (John Deere)

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4 Beiträge • Seite 1 von 1
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Traktor Gebrauchtkauf Checkliste (John Deere)

Beitragvon Josch » Mo Jan 11, 2010 19:05

Hier eine Zusammenstellung der Dinge, die man prüfen kann, bevor man sich für den neuen Gebrauchten entscheidet.
Wenn jemand etwas ergänzen oder korrigieren möchte, so bitte ich um eine PN - danke. :wink:

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CHECKLISTE John Deere Gebrauchtkauf(für 6000er, mit Einschränkung auch für ältere JD)
***************************************************************************************************************************************

Zur Sicherheit:
Sind alle Abdeckungen und Schutzvorrichtungen montiert und intakt?
Wo wir gerade dabei sind –
EGAL WAS IHR PRÜFT UND PROBIERT, IMMER AUFPASSEN DASS IHR NIEMANDEN GEFÄHRDET.
NIEMALS IRGENDWO REINGREIFEN UND RUMFUMMELN SOLANGE DER MOTOR AN IST.


Allgemeinzustand:
1. Alle Papiere, Eintragungen, ABE's vorhanden?
2. Scheckhefteinträge und oder Reparaturrechnungen vorhanden?
3. Passen Lackzustand, Innenraum, Pedalerieabnutzung usw. zu den angegebenen Betriebsstunden?
4. Alle Anhängepunkte betrachten und eventuell Verschleißmaße der Anhängevorrichtungen ermitteln. Im WWW findet ihr die Grenzmaße. Passt hier der Zustand zu den Angaben des Verkäufers?
5. Wie ist der Traktor balastiert, Frage nach Zusatzgewichten nicht vergessen.
6. Komplette Maschine einfach mal mit wachen Augen untersuchen.

Räder:
1. Passt die Radkombination zur Betriebsanleitung?
2. Felgen auf Risse untersuchen.
3. Lackierung beachten, da man meist gut erkennen kann ob mit hoher Radballastierung gefahren wurde (innen und außen).
4. Wasserfüllung? Achtung beim Radwechsel und beim Aufpumpen.

Fahrprüfung (siehe auch "Getriebe" und "Frontantrieb", „Betriebsbremsen“):
1. Startverhalten des Motors testen.
2. Warmlaufen lassen.
3. Traktor bei moderater Geschwindigkeit fahren und falls keine Extremsteigung vorhanden, auf die Fußbremse treten (mehrere Sekunden richtig reintreten) um den Motor zu belasten. Dabei die Abgase beobachten. Bei Last anhaltend dunkler Rauch = Pumpe gedreht oder Düsen verschlissen. Weißer Rauch, auch ohne Last = eventuell Wassereintritt, Kopfdichtung.
Hierbei bekommt man auch einen Eindruck über die Zugkraft des Traktors und es stellen sich manchmal Geräusche ein.
4. Motor abstellen und Ohren auf. Frühe 6000er schütteln sich beim Abstellen heftig und klappern unangenehm. Das kann von Verschleiß in den Motoraufhängungen oder vom Torsionsdämpfer kommen. Aber auch bei Burschen mit dem alten Schalldämpferrohr unter dem Motor durch, hervorgerufen von dessen schlechter Verlegung.

Frontantrieb:
1. Fahrprüfung und auf Geräusche achten.
2. Bei Schrittgeschwindigkeit einen engen Kreis fahren und FWD wechselnd Ein- Ausschalten. Ein deutlicher Ruck durch die Ver- und Entspannung zeigt an ob der Frontantrieb arbeitet (nur bei Aktivierung über Schalter möglich so ca. ab alter 30er Serie).

Getriebe:
1. In allen Gängen fahren und auch mal die Bremse leicht treten um eine Last zu simulieren. Auf Geräusche achten und alle Funktionen sicherstellen. Die Schalthebel dürfen weder rausspringen noch dürfen sie vibrieren.
2. Differenzialsperre betätigen und durch vorsichtigen Lenkversuch feststellen ob sie aktiviert ist. Sperre deaktivieren, Lenkbremse antippen und prüfen ob die Sperre ausrastet.
3. LS bzw. alle vorhandenen, hydraulisch betätigten Fahrstufen und Reversierer auf sauberes Schalten untersuchen.

Parksperre, Handbremse:
- Gehen oder nicht? Traktor eventuell auf eine Rampe fahren und beides ausprobieren.

Bremsen:
1. Auf gerader, ebener Strecke die Funktion prüfen. Traktor darf nicht ausbrechen.
2. Pedale entriegeln und beide Seiten separat prüfen.
3. Zustand der Bremsleitungen, vor allem bei Druckluftbremsanlage.

Kühler:
1. ACHTUNG HEISS - Kühlerdeckel runter, Kühlflüssigkeit betrachten - Öliges bzw. milchig- schleimige Kühlflüssigkeit weist auf Leckage zwischen Motorölkreislauf und Kühlkreislauf hin.
2. Motor laufen lassen und schauen ob sich Blasen zeigen, die auf eine defekte Kopfdichtung hinweisen.
3. Alle Kühlerschläuche und Rohre nach hellen, fast kristallinen Ausscheidungen absuchen, die sich an undichten Stellen ablagern.
4. Plattgedrückte Lamellen des Kühlers müssen um die optimale Funktion zu gewährleisten, mittels eines Lamellenkamms wieder gerade gerichtet werden.

Luftansaugung:
1. Filtertopf- bzw. Deckeldichtung muss umlaufend anliegen. Alle Dichtungen müssen ok sein.
2. Alle Schläuche und Rohre auf undichte Stellen untersuchen. Farblich abgesetzte Schlieren an Schlauchübergängen zeugen von Undichtigkeiten.
3. Alle Schellen müssen leichtgängig und festgezogen sein.
Hinweis >>> Besonders bei Turboladern sollte man, sofern Zeit und Einverständnis des Eigentümers vorhanden, der Frischluftschlauch (Saugseite) abgezogen werden um die Lamellen betrachten zu können. Gerade wenn der Ansaugtrakt undicht war, so ist hier meist ein hoher Verschleiß sichtbar.

Kurbelgehäuseentlüftung:
1. Abluftdruck prüfen. Hier ist es nun aber schwer zu sagen wie man den Abluftdruck messen soll. So als Anhaltspunkt sollte an der Entlüftung bei mittlerer Drehzahl nicht mehr Luft herausströmen, wie man bräuchte um eine Kerze auszublasen.
2. Ganz schlecht wenn die Luft samt Öl schon aus dem Rohr des Ölmessstabes bläst.
Hier der Aufruf an alle Landtreffler mit JD-Maschinen.
Macht für mich mal bitte folgendes:
a) Bitte klaut euch im Reich eurer Liebsten einen 20L-Müllbeutel
b) Geht raus und fahrt eure Maschine warm
c) Stellt die Drehzahl auf 1500 1/min
d) Stülpt den Müllbeutel über das Rohr der Kurbelgehäuseentlüftung und messt die Zeit wie lange es dauert bis der Beutel prall ist. Der Ölmeßstab muß währenddessen fest in seinem Rohr sitzen.
Bitte schickt mir per PN euer Ergebnis unter Angabe des Modells u. der Motorbetriebsstunden (seit letzter Überholung) oder schreibt es hier in diesen Beitrag.
Wäre super wenn wir so einigermaßen stichhaltige Richtwerte für die Beurteilung des Motors bekommen könnten. Vielleicht kann diese primitive Prüfung ein bisschen die Kompressionsprüfung ersetzen.


Motorgeräusche (rein subjektiv):
1. Ein deutliches tock-tock bei niederer Drehzahl - Kurbelwelle-/Pleuellager
2. Ein nerviges klackern - Ventile
3. Klackern, begleitet von rasseln - Torsionsdämpfer der Kupplung (bei Trockenkupplung und bei Permakupplung möglich)

Kurbelwellenlager Längsspiel (Prüfung nur möglich bei Trockenkupplung):
- Motor AUS, Finger zwischen vordere KW-Riemenscheibe und Stirnradgehäuse. Nun tritt eine 2te Person mehrfach das Kupplungspedal. Man kann vorne deutlich spüren wie sich die KW vor- und zurückbewegt. So ca. 1mm ist ok - bei mehr wird es kritisch.

Öle und Schmierstoffe:
Überall wo ihr hinkommt, den Zustand der Öle prüfen. Mal dran riechen und vor allem, wenn das Getriebeöl verbrannt riecht, Vorsicht. Weiße Schlieren deuten auf Wasser im Öl hin.

Vorderachse/Frontatriebsachse:
1. Prüfen ob das Reifenprofil gleichmäßig abgefahren ist.
2. Vorne hochbocken und alle Gelenke, Spurstangen, Achsschenkellager usw. auf übermäßiges Spiel untersuchen (hierzu gerne ein Montiereisen zu Hilfe nehmen).
3. Bei gezogener Handbremse, zusammen mit einem Helfer die VA versuchen vor und zurück zu schieben (Spiel in den Pendelbolzen).

Zapfwelle:
1. Gänge schalten, Welle aktivieren. Auf Geräusche achten. Wenn deaktiviert, dann muß der Stummel stehenbleiben. Falls nicht, ist die ZW-Bremse verschlissen (oft bei Traktoren die z.B. sehr viel mit Kreiselmähwerken gefahren sind).
2. ZW aktivieren, Motor ausschalten. Nun muß der ZW-Hebel alleine in Ausposition fallen (bei JD alte 40er u. 50er bis 1993). Ab 6000er muß die el. ZW bei Neustart deaktiviert sein.

Klimaanlage:
1. Motor aus, Gebläse Stufe 1, AC-Schalter mehrfach betätigen während eine 2te Person vorne am Kompressor das Ohr hinhält. Es muß ein deutliches Klicken zu hören sein (funktioniert nicht im Winter, es sei denn die Heizung ist schön heiss).
2. Kühlwirkung bei laufendem Motor testen. Im Winter gleichzeitig die Heizung einschalten wenn man Beschlag entfernen muß.
3. Sichtprüfung an den Füllventilen der Klimaanlage. Verölter Staub zeugt von Undichtigkeiten.
4. Für die Lamellen des Kondensators gilt das gleiche wie für den Kühler. Sauber und unbeschädigt heißt hier die Deviese.

Lüftung:
1. Gebläse in alle Stufen schalten. Geht eine oder mehrere nicht, so kann der Vorwiderstand schuld sein (separates Teil).
2. Lüftungsklappen in alle Stellungen schalten. Frühe Modelle der 6000er haben Probleme mit den Zügen.
3. Die hinteren Filterabdeckungen abschrauben, mal einen Filter herausnehmen und mit einer Taschenlampe ins Gehäuse leuchten. Bei Geruchsbelästigung und bei viel Schmutz da drinnen kann man (6000er Prem.) den Sitz ausbauen, Deckel abschrauben und dann schön sauber machen (bei SE bis 20er ist das im Dach).

Hydrauliksystem:
1. Wenn ein Steuergerät betätigt wird verändert sich das Geräusch für einen Moment. Wichtig ist, dass es sich nach kurzer Zeit wieder normalisiert. Ansonsten ist ein Problem im LS-System (ab 6000er).
2. Lage- und Zugkraftregelung prüfen, am Besten mit angehängtem Gerät.
3. Falls möglich, Druck an Steuergeräten messen und falls passenden Anschluß zur Hand, auch den LS-Standby messen.
4. Ansprechverhalten der Lenkung prüfen. Dabei auch gleichzeitig während des Lenkens mal die Dreipunkt oder die Zusatzsteuergeräte betätigen. Die Lenkung darf dabei nie schwergängig werden (Test bei ca. 1000 1/min).
5. Bei alten Serien 20er bis 50er den Dämpfer im Pumpenantrieb checken. Die schlagen gerne durch und machen dann Höllenspektakel.
6. Ölverlust unter dem hinteren Ende des Getriebes stammt bei alten Traktoren bis zur 50er Serie meißt von den Dichtungen des Federstabes. Das ist die durchgehende Welle, auf die die Unterlenker gesteckt sind. Keine Panik, es ist eine JD-Krankheit die mit rel. wenig Aufwand behoben werden kann. Dichtsätze gibt es beim Händler zu guten Preisen. Wer zu lange wartet muß evtl. die Lagerbüchsen mitwechseln und im allerschlimmsten Fall (selten) muß der Federstab gewechselt werden. Das geht alles ohne Spezialwerkzeug und man muß den Traktor nicht trennen.
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Re: Traktor Gebrauchtkauf Checkliste (John Deere)

Beitragvon Schraubergott_86 » So Aug 08, 2010 15:01

Hi, hätte da noch ne kleine Ergänzung zum Thema Zapfwelle bei älteren jd modellen (3140 usw). Bei laufendem Motor Zw-Geschwindigkeit vorwählen (Zw nicht einschalten!!!!), von Hand versuchen den Stummel zu drehen! Wenn der Stummel sich dreht ist mit an sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Zw-kupplung defekt! Hätt ich das vor dem Kauf gewusst hätt ich viel Geld sparen können!

gruss
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Re: Traktor Gebrauchtkauf Checkliste (John Deere)

Beitragvon rolator » Do Sep 06, 2012 22:23

Deine ausführliche Checkliste ist wunderbar.
Tolle Arbeit, danke.
Dies kann ich auch für ander Modelle adaptieren/übernehmen.


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Re: Traktor Gebrauchtkauf Checkliste (John Deere)

Beitragvon broitbeil » Fr Sep 14, 2012 8:06

Also den Kurbelgehäusedruck kann man recht einfach messen.
Man nimmt einen durchsichtigen Schlauch, und füllt etwas Öl ein.
Dann steckt man ein Ende auf das Ölmessstabrohr.
Am Höhenunterschied im Schlauch kann man jetzt den Druck ablesen.
1 cm Diffenenz sind un-un-ungefähr 1 mbar.
Über 5 mbar würde ich die Finger weg lassen.
broitbeil
 
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