Als ich am Wochende mal wieder unseren Wald inspizierte, dachte ich mich trifft der Schlag . Unsere Nachbar hat vor ein paar Woche Holz von einer Firma fällen lassen und die haben das Holz durch unseren Wald und Waldweg zum Holzplatz gefahren. Der ganze Wald u. Waldweg ist jetzt eine Mondlandschaft. Der zuständige Revierförsten hat die ganze Aktion mit angeleitet und hatte es nichtmal für nötig gehalten uns zu fragen ob sie das dürfen. Mit ihm hatte ich heute nachmittag ein Treffen im Wald wo er ganz kleinlaut zugab, das da etwas schief gelaufen sei. Er meinte der Nachbar hätte keinen Zugang zum Hauptwaldweg und könne daher über unseren Waldweg fahren da er ein Notwegerecht hätte???
Deshalb kann ich jedem nur raten VORHER mal kurz mit dem Nachbar im Wald treffen und ihm erzählen was man vor hat und wie man es machen will und ob er einverstanden ist......und schon lebt es sich viel leichter. Mit unseren Förstern mach ich in den letzten Jahren auch mehr die Erfahrung das sie keine Zeit für nichts mehr haben weil die Reviere immer größer werden und die Zuständigkeiten dauernd wechseln.
Ich war am Sonntag noch mit meinem Waldnachbar vor Ort, wir sind die Grenze abgegangen, haben uns geeinigt das ich auf der Grenze eine Rückgasse anlege die wir gemeinsam benutzen, das bischen Holz kann ich behalten, die schwere Eiche die genau auf der Grenze steht und stört mach ich ab und er bekommt einen Wagen fertiges trockenes Brennholz dafür. Da ich durch diese Gasse 3 von meinen Parzellen erschliesen kann und er auch besser an seine kann finde ich das einen gelungen Deal und bin zufrieden nach Hause gefahren. Aber das machen ja glücklicherweise nicht Alle so, sonst gäbe es ja hier im Forum nichts mehr zum Thema "Waldnachbar hat....." zu lesen.
Nach meinem Rechtsempfinden hast du Anspruch darauf, dass der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt wird - durch den Auftraggeber der Fällung und des Rückens, also durch deinen Waldnachbarn. Das kann aber eine haarige Angelegenheit werden ...
blade30j hat geschrieben:Der ganze Wald ... ist jetzt eine Mondlandschaft.
Na, ganz so schlimm wird es wohl nicht sein, oder ? Bilder ?!
Notwegerecht kann auf keinen Fall bedeuten, daß man den Weg völlig ruiniert. Und wie wurde das denn in früheren Zeiten dort mit der Zuwegung gehandhabt?
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
In D ist es so, dass jeder das Notwegerecht hat. Bedeutet aber auch, dass man für den entstandenen Schaden gerade stehen muss. Also mit dem Waldnachbarn einig werden. Wenn nicht, von einem unabhängigen Förster schätzen lassen und dann geht der Ärger los (wer zahlt die Schätzung usw.).
Im Grunde genommen ist die Mondlandschaft wahrscheinlich gar nicht so schlimm. In 3 - 4 Jahren hat sich vieles relativiert. Aber mir würde auch der Kamm schwellen, wenn man vorher nicht mal gefragt wird. Ist meines Erachtens auch einfach eine Frage des Anstands - und wenn man den nicht bekommt, wird man - zu Recht - bockig (Tiefenpsychologie).
Würd auch gern mal ein Bild davon sehen. Gibt ja Waldbesitzer die denken der Weg wäre hin , wenn man die Grasnarbe verletzt armen Gänseblümchen . . .
Aber wenn der Förster schon zugibt, dass was nicht stimmt soll doch der Rücker grad mal mit dem Schild den Weg abziehen. Das reicht meistens schon, aber stell dich drauf ein dass du jedem Handschlag hinterher rennen musst. Da gibts ja nix mehr zu verdienen
Wer zuletzt lacht, hat's nicht eher kapiert . . .
Fällt der Baum beim ersten Streich, war bestimmt der Baumstamm weich.
Es fällt mir immer mehr auf in der heutigen Zeit des Internets. Reden Menschen noch miteinander? Schalten das Hirn ein oder nur noch den Laptop. Ich finde dass man Nachbarschaften pflegen muss. Gerade die direkten Nachbarn, deren Wohlwollen und vieles geht einfacher. Klar gibt es auch immer wieder Quersteller...........man hat so seine Möglichkeiten..........
Da sollten die Volkswanderer und der Holz-LKW durch. Der Wandertags- Vorausfahrer blieb mit seinem Toyota RAV 4 in den Löchern stecken
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Ich kann mich erinnern dass sich früher (vor vielen Jahren) die Grundanlieger zusammengetan haben um die Wege instandzuhalten. Wie fast alle Sitten verrohen auch diese , nach mir die Sündflut ist die Devise. Zu meinem Wald muß ich über Feldwege fahren die ich allein schon mehrmals instandgesetzt habe. Ein Feldnachbar sieht das nicht so eng. Er hat einen Hohlweg der schon länger nicht mehr befahren wird, einfach zugefüllt. Mehr noch, es wurde dort allerhand Abraum abgelagert und große Haufen gebildet. Das Regenwasser konnte nicht mehr ablaufen, entsprechend entwickelte sich der Strassenzustand und das Wasser blieb auch in einem angrenzenden Feld stehen. Ganz abgesehen von der Tatsache dass der Weg auch für ein Langholzfuhrwerk nicht mehr befahrbar war. Ihn deswegen anzusprechen bringt nichts, er ist zu 100% resistent. Heuer im Frühjahr war ,wie jedes Jahr, Volkswandertag, die Route führte u.a. auch über diesen Feldweg. Einige Tage vor der Wanderung wurde erneut Abraum abgelagert und die Strasse so zugerichtet dass man nur mehr mit Gummistiefeln durchgehen konnte. Ich habe nun einen provisorischen begehbaren Weg mit meinem Frontlader geschaffen. Unter den Wanderern gab es wohl Teilnehmer denen der Weg auch nicht gefiel und die deswegen den Amtsschimmel antraben ließen. Ich konnte das von meinem Wald aus beobachten. Wenige Tage später rückte ein Radlader und ein LKW an, die Haufen wurden eingeebnet und viel Dreck weggefahren, es muß also hier von Amts wegen jemand eingeschritten sein. Von dieser Stelle bis zu meinem Wald führt ein ca. 200 Meter langer Weg, auf dem könnte durchaus der Langholz-LKW fahren wenn er breit genug wäre. Der Weg wurde in den vergangenen Jahren immer schmaler. Ihr dürft raten warum. Wenn der liebe Nachbar sein Feld pflügt wendet er mit dem Pflug auch nicht nur in seinem Acker, er braucht den ganzen Weg mit dazu. Und an der oben beschriebenen Stelle gibts schon wieder Dreckhaufen zu sehen.....
Gruß Franz
Wer einmal Stihlt, Stihlt immer wieder...... geklaut aus dem Fendt Dieselroß Forum
Also ganz so einfach ist das mit dem Notwegerecht nun nicht...
Ein Notwegerecht kann nur vor Gericht erstritten werden, da eine Vorraussetzung für das NWR das Verweigern der Überfahrt darstellt. Diese kann dann auch ins Grundbuch eingetragen werden. Sprich: Entweder ich gebe meinem Nachbarn die mündliche oder schriftliche Erlaubnis über das Grundstück fahren zu dürfen (oder mache einen Vertrag, in dem eine angemessene Entschädigung und weitere Bedingungen festgelegt sind). Oder ich verweigere das, weil ich der Meinung bin, dass die Vorraussetzungen dafür nicht gegeben sind, z.B. da die kürzeste Entfernung zum nächsten Gemeindeweg gar nicht über mein Grundstück, sondern über ein anderes führt. Dann muss ein Gericht klären, ob die Rahmenbedingungen für ein Notwegerecht auf meinem Grundstück gegeben sind und legt dann auch die Notwegerente und andere Bedingungen fest.
Einfach so drüberfahren geht also nicht, ehe diese Dinge geklärt sind. Es gibt ja noch weitere Einflüsse wie evtl. vorliegendes Gewohnheitsrecht, usw... Schäden am Eigentum anderer müssen immer beseitigt oder bezahlt werden!
Diese Infos stammen von einem Anwalt, da wir damit auch mal zu tun hatten, sind aber ohne Gewähr...
Grüßle Max
Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, frag nach Salz und Tequila
Ich bin kein Klugscheißer, ich weiß es wirklich besser!
Unser Wald liegt in Sachsen. Unser Nachbar hat den Förster bestellt um die Fällarbeiten zu überwachen. Der sollte sich ja eigentlich auskennen. Uns ärgert ja sehr das die ganze Aktion ohne unser Wissen gemacht wurde und wenn wir uns nicht beschwert hätten, sich keiner darum gekümmert hat. Das schlimme an der Sache ist das er das schonmal vor ein paar Jahren gemacht hat und wir ihn schon damals darauf hingewiesen haben das er nicht unseren Weg benutzen kann. Am liebsten würde ich den Weg mit einer Sperre versehen, weiss nicht ob das zulässig ist.
Sperr den Weg ab. Zunächst mit ein paar dicken Baumwurzeln, die du auf den Weg legst oder mit einem dicken faulen Stamm, der nur mit einer Maschine bewegt werden kann. Und dann mal abwarten. Bei einer Beschwerde von oben kannst du die Sperre evtl. leicht entfernen. Ansonsten nach einiger Zeit dort eine Wegeschranke errichten. Ist aber nicht ganz billig. Geht natürlich nur bei einem Privatweg!#
Dem Nachbarn würde ich eine gesalzene Rechnung schicken für Wegeinstandsetzung.Vorher aber die genaue Rechtslage checken!
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
wie stellt sich eigentlich dein Nachbar zu der ganzen Geschichte (bisher hast du nur vom Förster berichtet)?
Also, das mit der Sperre würd ich nur als aller, allerletzte Instanz einsetzen, wirkt auf mich immer ein wenig kleinkariert. Wenn er total uneinsichtig bzw. beleidigend daher kommt, kann man vielleicht darüber nachdenken. Ich würde dir empfehlen es trotzdem nicht zu tun.
Unter normalen Umständen (vorher fragen, anschließend entschuldigen, nen Kasten Bier ausgeben und bei Gelegenheit die Löcher wieder stopfen) finde ich den Zustand des Waldweges noch unter der Schmerzgrenze. Aber bei deiner Vorgeschichte, kann ich deinen Ärger schon verstehen.
Ist das die einzige Stelle die so aussieht? Hinten im Bild ist ja noch ok.
Wenn du dem Waldnachbar letztes mal nichts schriftlich gegeben hast, wirst du wohl nicht weiter kommen. Das ganze geht erstmal Aussage gegen Aussage, dann noch ein bischen Streitereien und erst wenn die Sache offiziell vom Anwalt kommt wird reagiert. Hab ich schon sooo oft erlebt.
Als ich vor 10 Jahren meine Versicherungen bei einem Freund neu geordnet hatte, bat er mich eine Rechtschutzversicherung abzuschliessen. Machte vom Beitrag kein Unterschied und er meinte nur:" die wirste noch brauchen. Wird alles immer verrückter!" und er hatte Recht. Mittlerweile kann man nichtmal mehr ne Garantieabwicklung ohne schreiben vom Anwalt machen.
Wer zuletzt lacht, hat's nicht eher kapiert . . .
Fällt der Baum beim ersten Streich, war bestimmt der Baumstamm weich.