Umweltministerium verifiziert Sichtung

Wolf bei Alertshausen bestätigt

Alertshausen. Das Umweltministerium bestätigt einen weiteren Wolfsnachweis in Nordrhein-Westfalen - nämlich in Alertshausen.


sz - Am Mittwoch, 24. Mai, hatte ein Landwirt in der Nähe von Alertshausen bei Bad Berleburg gegen 21.20 Uhr einen Wolf fotografiert und kurz gefilmt.



Sichtung bestätigt


Die Einschätzung des Landesumweltamtes (LANUV), dass diese Aufnahmen einen Wolf zeigen, ist nun von der zentralen Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) eindeutig bestätigt worden.



Keine weiteren Spuren


Der Beobachtungsort wurde von Nicole Skrebutis, der regional zuständigen Luchs- und Wolfsberaterin, im Gelände verifiziert. Weitere Hinweise (Spuren, Losung etc.) oder genetisch verwertbare Spuren haben sich nicht ergeben, wie das Umweltministerium NRW mitteilt.

Falke zum x.ten mal hat geschrieben:Dieses Thema ist ausschließlich für Links zu aktuellen Meldungen zum Thema Wolf gedacht!
Quasi als "Chronologie der Ereignisse" mit ganz knappen Kommentaren dazu.

Ich hab' das Thema schon mehrmals auf Wunsch des TE und anderen echt Interessierten von Beiwerk bereinigt (Beiträge woanders hin verschoben etc.)
Das ist sehr arbeitsaufwendig! Noch x 'mal möchte ich das nicht machen ...

KREIS GIESSEN - (jwk). Es ist ein Wolf. Da sind sich die Experten diesmal ganz sicher. In Biebertal ist er unterwegs. Und unser Mitarbeiter Johannes Klein und seine Frau haben ihn in den späten Abendstunden des 31. Mai 2017 entdeckt. Mit Beute im Maul.



Bestätigt wurde die Sichtmeldung nun vom LUPUS-Wolfsbüro und dem Nabu Landesverband in Wetzlar. Nach einem Moment der Verunsicherung, konnten die zwei Bieberer mehrere Bilder mit der Handykamera machen und die Entdeckung auf diese Weise festhalten. Ein Anruf beim Naturschutzbund und die darauffolgenden Recherchen brachten nun die Gewissheit, dass es sich um einen vermutlich jungen Einzel-Wolf im Gebiet Dünsberg handelt.

Auf Rückfrage bei der Wolfsexpertin des Nabu, Ingeborg Till, bestätigte diese: "Es handelt sich um einen Glücksfall, die meisten Meldungen und Fotos sind eher Todfunde." Der Landkreis liegt zwar in einem Wolf-Erwartungsgebiet, aber konkret habe es in den letzten sechs Jahren nur drei Einzel-Sichtungen in der nahen Umgebung gegeben: Im Jahre 2015 waren es zwei Wölfe und in 2016 ein Tier, die aber alle überfahren worden waren.

Auf Nachfrage des Anzeigers bekräftigte die Expertin Till, dass von einem Wolf grundsätzlich nur die gleiche Gefahr ausgeht, wie von jedem anderen und vergleichbaren Wild.

Wichtig sei es, ruhig zu bleiben, sich groß aufzurichten und eventuell zu klatschen. Im Übrigen ist das Wildtier Wolf sehr scheu und meidet auch den Kontakt mit den Menschen.

Till erläuterte: "Ich fahre regelmäßig in die Lausitz und beobachte die dort angesiedelten Wolfstiere. Dies ist nicht einfach und eine Nahaufnahme, wie in diesem Fall, ist außergewöhnlich." Meist seien es die Jungtiere, die eher neugierig sind und sich annähern. "Besonders bei Fahrzeugen nimmt der Wolf den darin sitzenden Menschen überhaupt nicht wahr." Weiter erklärte Till: "Insbesondere Hundehalter sollten ihre vierbeinigen Begleiter im Wald an der Leine führen." Gerade während der Brut- und Setz-Zeit, die noch bis zum 15. Juni andauert, sei dies ohnehin unabdingbar. Ingeborg Till weiß: "Ein Wolf sortiert einen hunderte Meter vorauslaufenden Hund bestenfalls als Sexualpartner ein, schlimmstenfalls als Beute und Eindringling in sein Revier."

Die Experten des Nabu sind sich einig: "Wesentliches positives Merkmal an dem Wolf ist, dass dieses Tier den Beweis erbringt, dass in Mittelhessen eine intakte Natur vorzufinden ist, die sogar einzelne Wölfe oder zum Beispiel auch Luchse, wie im Taunus, beheimatet."

Bei einer Begegnung mit einem Wolf, so wie im voran beschriebenen Fall, gibt es Richtlinien, an die sich jeder halten kann. Die Sichtung eines Wolfes ist meldepflichtig. Im Gießener Wald hatte es vor wenigen Tagen auch eine Sichtung gegeben. Viele sprachen von einem weißen Wolf, die offiziellen Stellen hielten das Tier aber für einen Hund. In Biebertal wird es nun wohl keine Zweifel geben.