Hallo,
wir stellen uns seit längerer Zeit die Frage, ob es überhaupt noch Sinn macht, die Schweinehaltung weiter zu betreiben. Wir haben einen mittleren Familienbetrieb mit Ackerbau und Mastschweinen. Wir haben keine Verbindlichkeiten und haben nicht mehr vor, in Tierwohl zu investieren, da wir bald 60 werden und der Hof auch nicht weitergeführt wird. Wir wohnen stadtnah und überlegen, ob wir nicht die Reißleine ziehen und die Ställe zur Vermietung (Lagerraum etc.) umbauen. Es weiß ja keiner, wie es mit der Schweinehaltung weitergeht. Bei diesen Preisen macht es einfach keinen Spaß mehr. Wie seht ihr das? Wäre das für uns ein gangbarer Weg?

Ja!

Das ist sicher ein gangbarer Weg.
Ich habe einen Kollegen der genau diesen Weg jedoch mit Sauen gegangen ist.
Sauen raus und hat jetzt nach einem Jahr das erste Gebäudeteil schon vermietet.
Bis seine Gebäude die er vermieten will alle umgebaut sind hat er noch mindestens ein Jahr Arbeit.
Ackerbau macht er noch und so eilig hat er es auch nicht mehr.
Jedoch alles zuerst mit dem Steuerberater besprechen und mit den Behörden klären welche Umnutzung der Gebäude möglich ist

Tut euch das Hamsterrad nicht länger an.
Das ist nix mehr und wird nix mehr mit Schwein in Deutschland.

Respekt vor der Entscheidung!

60 Jahre alt, keine Schulden, keinen Nachfolger und du überlegst noch ? Ist das jetzt ein Spaßstrang ?

Habe vor etwas über 20 Jahren aufgehört mit der Schweinehaltung. Waren ein Nebenerwerbsbetrieb.

Die Gebäude wurden soweit umgebaut und größtenteils vermietet als Lagerhallen und Abstellfläche. Ich hab noch nie so einfach und so viel Geld verdient mit dem Hof im Vergleich zur Schweinehaltung mit 70 Sauen.

Wenn das Volk weiterhin so billig essen möchte, soll es doch sehen woher es sein Essen bekommt. Aber nicht mehr auf meine Kosten habe ich mir damals gesagt.

Die einzig bedeutende Frage ist, dass du nach 5 Jahren das Baurecht für die Ställe verlierst und das muss man abwägen. Steuerlich passiert nichts.

Karsten78 hat geschrieben:
Ich hab noch nie so einfach und so viel Geld verdient mit dem Hof im Vergleich zur Schweinehaltung mit 70 Sauen.

damals war das ne durchaus interessante grösse mit der gutes geld zu verdienen war,zumal die baulichen investitionen überschaubar und die wichtige arbeit bei den ferkeln von oma und opa erledigt wurde.

Wir haben es genau so gemacht, 2012 Mastschweine raus, 1 Jahr umgebaut, Halle vermietet.

30ha Ackerbau läuft weiter im Nebenerwerb, da Silos + Technik vorhanden.

Viehlos und Glücklich seither!



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Gab es denn bauliche Vorgaben zum Umbau?
z.B. Güllekeller wieder einebnen etc.

Sollte der Betrieb sich innerorts befinden sollte die Umnutzung kein Problem sein.
Stadtnah bedeutet, dass das Einstellen der Wohnwägen den mindestens doppelten DB bringt als die Schweinemast. Den Umbau muss man natürlich gegenrechnen.
Wir haben hofnahe Ställe umgenutzt, wenn die baulichen Voraussetzungen gegeben sind geht das relativ günstig.

Zur Zeit darf man ja im Außenbereich pro Standort 5 Wohnungen in alte Ställe bauen.
Das würde ich mir auf jedenfall genehmigen lassen.
Vom Status "Wohngebäude" ist eine weitere Genehmigung in alle Arten von Nutzung kein Problem.
Wenn du gleich einen Antrag auf "Umnutzung in Stellplätze für teure Spielzeuge reicher Leute" stellst kannst du vielleicht auf die Nase fallen.

Ich häng mich hier mal dran.
Mein Stall ist knapp 30 Jahre alt im Außenbereich.
Wasser und Strom vorhanden.
Kein Abwasser-Anschluss.
Gebäudehülle, Dachkonstruktion und Dach noch „neuwertig“.

Ich selbst hab mein Einkommen.
Verpachtung ist nicht einfach, es müssten jetzt nochmal 20-30 tausend an Renovierung / Umrüstung investiert werden.

Alternative wäre:
Alles raus, was nicht das Dach trägt.
Haut man den Güllekeller (90cm Kanalwände) kaputt, blieben ca. 4 Meter bis zu den Nagelbindern an Höhe übrig.

Ob man den Grund unten sofort sauber befahrbar kriegt ist die große Frage.
Wenn nicht, muss halt noch mal sauber Betoniert oder gepflastert werden.
Wenn ich sehe, was in der Umgebung für Stellfläche verlangt wird, junge Junge

Aber: es ist auch nicht mal eben gemacht, das Gebäude in dieser Hinsicht umzubauen.

40cm Betonwände ca 90cm hoch müssten weg.
Da stehen die Trennwände Abteil / Abteil drauf.
16cm Betonwände müssten raus, da liegen die Spalten drauf.

Vorteil wäre, das man mit kleinem Radlader und Bagger dann da drin arbeiten kann.

Dann noch ein paar Tore montieren, auch nicht günstig.
Aber so wie ich das grad sehe, ist das auf Dauer der bessere Weg…

Der Lange

langer, da kann man nur sagen: Glückwunsch zur Entscheidung. Wenn in eurer Gegend Stellplätze gut bezahlt sind, dann hat das aus jeztiger Sicht wesentlich mehr Zukunft als Schwein. Allein schon aus religiösen Gründen.

Und das Rausklopfen von ein paar Wänden usw. ist doch mit einem Minibagger auf ein Wochenende erledigt...