Wir haben hier in der nähe einen Lohnpresser der schnell und gut presst. Der Lohnwickler kommt jedoch von weiter und bedient auch noch andere Pressen. Es kam dann auch schon mal vor, dass er erst am nächsten Morgen zum Wickeln kam. Man wartet dann, das man die Ballen abfahren kann und denkt sich: In der Zeit könnte ich auch selber wickeln.
Daher habe ich mich mit Ballenwicklern beschäftigt.
Ein Wickler mit Selbstladung kam für mich nicht in Frage. Damit würde man die Ballen auf dem Feld anfahren und wickeln und den selben Weg müsste man dann zum Bergen noch einmal zurücklegen. Interessiert haben mich daher besonders die günstigen polnischen Stationärwickler. Ich habe mich dann letztes Jahr für einen TopAgro Wickler entschieden der dem Modell Z560 der Firma Metalfach entspricht. Es ist ein einfacher solider Ballenwickler, der Ballen problemlos wickelt.
Von vornherein war mir klar, dass der Wickler so für mich kein Gewinn sein wird, denn ich wollte nicht die Zeit damit verbringen dem Wickler zuzugucken und ihn ein und auszustellen. Ich habe schon beim Kauf einen Umbau eingeplant.
Im letzten Jahr hatte ich mit dem Umbau begonnen.
Bei ebay habe ich ein gebrauchtes elektrisches Steuergerät gefunden.
Dort gab es auch dies Zählwerk, das bei Erreichen der eingestellten Umdrehungen den Wickler abschaltet.
Dazu dann noch eine 4 Kanal Funkfernbedienung.
Damit konnte ich dann den Wickelvorgang vom Schlepper, mit dem ich die Ballen transportiere, starten und der Wickler hat dann automatisch bei Erreichen der eingestellten Umdrehungen gestoppt. Ich musste dann allerdings vom Schlepper steigen und mit dem Hubwerk des Schleppers, an dem der Wickler war, den fertigen Ballen abkippen. Das hat zwar nicht lange gedauert, war aber nicht sonderlich bequem. Weiterhin brauchte ich auch 2 Schlepper, was beim Wickeln bei mir zu Hause kein Problem ist, jedoch bei entfernteren Einsatzorten nicht praktikabel ist. Daher habe ich in diesem Jahr den Umbau vollendet.
Zuerst wurden Füße angeschweißt, damit der Wickeltisch auch ohne Schlepper abgekippt werden kann.
Hier die untere Aufnahme des Hydraulikzylinders. Vorher musste die Transportverriegelung noch entfernt werden.
Für die obere Aufnahme des Zylinders musste der Holm verlängert werden.
Dieses Hydraulikaggregat konnte ich günstig bekommen. Es saß an einem Holzspalter. Es hat nur 6,5 ps und ich war erst skeptisch, ob es ausreichen wird. Es ist jedoch völlig ausreichend auch nur mit leicht erhöhtem Standgas. Es ist allerdings eine 2 Stufenpumpe verbaut, die bis 70 bar 30 l/min schafft. Über 70 bar aber auf 7 l/min zurückschaltet, was ich im Betrieb aber noch nicht bemerkt habe.
Einen alten Tank mit Filter gab es auch günstig bei ebay.
Ohne Schlepper braucht man natürlich Strom für die Magnetventile, daher musste noch eine Batterie her. Diese ist normalerweise im Weidezaungerät.
Da der Ballenwickler jetzt höher ist, musste der Folienschneider noch angepasst werden. Diesen Folienschneider habe ich zuerst auch nicht verstanden,er funktioniert aber bei richtigem Arbeitsablauf genial einfach.
Ich brauch jetzt im Grunde für das Wickeln nur die Zeit, die ich für das Auflegen des Ballens und das erneute Aufnehmen des fertigen Ballens brauche. Die Bedienung mache ich vom Schlepper, während ich die Ballen transportiere.
Vorteil ist auch, dass man die fertigen Ballen direkt wegstellen kann und nicht mehr transportieren muss.
Zum Schluss noch ein Video vom 1. Einsatz.
https://youtu.be/XTsB9cfC530


