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Ballenwickler umgebaut

Hier findet man Hilfe in Sachen Landtechnik.
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Ballenwickler umgebaut

Beitragvon egnaz » Sa Jun 17, 2017 23:01

Kurz zur Vorgeschichte:
Wir haben hier in der nähe einen Lohnpresser der schnell und gut presst. Der Lohnwickler kommt jedoch von weiter und bedient auch noch andere Pressen. Es kam dann auch schon mal vor, dass er erst am nächsten Morgen zum Wickeln kam. Man wartet dann, das man die Ballen abfahren kann und denkt sich: In der Zeit könnte ich auch selber wickeln.
Daher habe ich mich mit Ballenwicklern beschäftigt.
Ein Wickler mit Selbstladung kam für mich nicht in Frage. Damit würde man die Ballen auf dem Feld anfahren und wickeln und den selben Weg müsste man dann zum Bergen noch einmal zurücklegen. Interessiert haben mich daher besonders die günstigen polnischen Stationärwickler. Ich habe mich dann letztes Jahr für einen TopAgro Wickler entschieden der dem Modell Z560 der Firma Metalfach entspricht. Es ist ein einfacher solider Ballenwickler, der Ballen problemlos wickelt.
Von vornherein war mir klar, dass der Wickler so für mich kein Gewinn sein wird, denn ich wollte nicht die Zeit damit verbringen dem Wickler zuzugucken und ihn ein und auszustellen. Ich habe schon beim Kauf einen Umbau eingeplant.
Im letzten Jahr hatte ich mit dem Umbau begonnen.

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Bei ebay habe ich ein gebrauchtes elektrisches Steuergerät gefunden.

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Dort gab es auch dies Zählwerk, das bei Erreichen der eingestellten Umdrehungen den Wickler abschaltet.

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Dazu dann noch eine 4 Kanal Funkfernbedienung.

Damit konnte ich dann den Wickelvorgang vom Schlepper, mit dem ich die Ballen transportiere, starten und der Wickler hat dann automatisch bei Erreichen der eingestellten Umdrehungen gestoppt. Ich musste dann allerdings vom Schlepper steigen und mit dem Hubwerk des Schleppers, an dem der Wickler war, den fertigen Ballen abkippen. Das hat zwar nicht lange gedauert, war aber nicht sonderlich bequem. Weiterhin brauchte ich auch 2 Schlepper, was beim Wickeln bei mir zu Hause kein Problem ist, jedoch bei entfernteren Einsatzorten nicht praktikabel ist. Daher habe ich in diesem Jahr den Umbau vollendet.

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Zuerst wurden Füße angeschweißt, damit der Wickeltisch auch ohne Schlepper abgekippt werden kann.

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Hier die untere Aufnahme des Hydraulikzylinders. Vorher musste die Transportverriegelung noch entfernt werden.

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Für die obere Aufnahme des Zylinders musste der Holm verlängert werden.

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Dieses Hydraulikaggregat konnte ich günstig bekommen. Es saß an einem Holzspalter. Es hat nur 6,5 ps und ich war erst skeptisch, ob es ausreichen wird. Es ist jedoch völlig ausreichend auch nur mit leicht erhöhtem Standgas. Es ist allerdings eine 2 Stufenpumpe verbaut, die bis 70 bar 30 l/min schafft. Über 70 bar aber auf 7 l/min zurückschaltet, was ich im Betrieb aber noch nicht bemerkt habe.

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Einen alten Tank mit Filter gab es auch günstig bei ebay.

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Ohne Schlepper braucht man natürlich Strom für die Magnetventile, daher musste noch eine Batterie her. Diese ist normalerweise im Weidezaungerät.

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Da der Ballenwickler jetzt höher ist, musste der Folienschneider noch angepasst werden. Diesen Folienschneider habe ich zuerst auch nicht verstanden,er funktioniert aber bei richtigem Arbeitsablauf genial einfach.

Ich brauch jetzt im Grunde für das Wickeln nur die Zeit, die ich für das Auflegen des Ballens und das erneute Aufnehmen des fertigen Ballens brauche. Die Bedienung mache ich vom Schlepper, während ich die Ballen transportiere.
Vorteil ist auch, dass man die fertigen Ballen direkt wegstellen kann und nicht mehr transportieren muss.
Zum Schluss noch ein Video vom 1. Einsatz.
https://youtu.be/XTsB9cfC530
Zuletzt geändert von egnaz am So Jul 09, 2017 19:21, insgesamt 5-mal geändert.
Gruß Eckhard
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Re: Ballenwickler umgebaut

Beitragvon MartinGerste » So Jun 18, 2017 6:03

Bin zwar kein Freund von den Plastikfolienhaufen, aber der Umbau ist sehr gut gemacht! Hut ab!
Gruß aus dem Donau-Ries.........

Deutz D50.S ; IHC 744 ; Renault 155/54 TZ
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Re: Ballenwickler umgebaut

Beitragvon egnaz » So Jun 18, 2017 9:35

Die Wickelballen sind halt eine pragmatische Lösung. Mit Heu verfehlt man hier gerade zum 1. Schnitt meist den optimalen Termin, verliert viel wertvolle Bestandteile durch Bröckelverluste und braucht auch mehr geeigneten Lagerraum.
Zum 2. Schnitt haben gerade 2 schöne Tage vor einer Gewitterfront für eine Ernte ausgereicht. Am 1. Tag mit Aufbeeiter gemäht und am nächsten Tag geschwadet und gepresst. Schonender geht nicht.
Für einen Fahrsilo habe ich eher zu wenig Fläche. Außerdem braucht man eine geeignete Siloplatte und Technik für die Entnahme.
Gruß Eckhard
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Re: Ballenwickler umgebaut

Beitragvon Stoapfälzer » So Jun 18, 2017 10:07

Sehr geil! :D
Alle reden übers Wetter,
aber keiner unternimmt was dagegen. ;-)

Zitat Karl Valentin
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Re: Ballenwickler umgebaut

Beitragvon Fendtler » Do Jun 22, 2017 15:47

Super Sache !
Ein wenig mehr Standfläche, dass der Wickler auch alleine gut steht... und dann würd ich ihn direkt so kaufen.
Wir machen auch immer mit zwei Schleppern rum, mit so einem Gerät und das nervt.
Super gelöst !
Es war einmal ein Fendt... :lol:
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Re: Ballenwickler umgebaut

Beitragvon TS135A » Do Jun 22, 2017 16:49

Super, darf man fragen was Du gelernt hast?
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Re: Ballenwickler umgebaut

Beitragvon egnaz » Do Jun 22, 2017 17:48

Fendtler hat geschrieben:Ein wenig mehr Standfläche, dass der Wickler auch alleine gut steht... und dann würd ich ihn direkt so kaufen.

Ich gehe davon aus, dass er auch ohne Schlepper sicher steht. Ohne Ballen geht das jedenfalls. Beim 1. Einsatz bin ich gar nicht auf die Idee gekommen das zu testen, wird beim nächsten mal nachgeholt. Das Druckbegrenzungsventil des Motors habe ich auch so vorsichtig eingestellt, das der Ölmotor sanft ein und ausläuft.
Gelernt habe ich Landwirt und Zimmerer.
Gruß Eckhard
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Re: Ballenwickler umgebaut

Beitragvon TS135A » Do Jun 22, 2017 18:08

egnaz hat geschrieben:Gelernt habe ich Landwirt und Zimmerer.

Das macht das Ganze noch erstaunlicher.
Ich hätte jetzt eher auf Maschinenbau getippt.
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Re: Ballenwickler umgebaut

Beitragvon Farmer79 » Fr Jun 23, 2017 8:04

Super sache!!!
Darf man Fragen was Du für den Umbau ausgegeben hast?
Farmer...ehemals >Deutz-Fan<
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Re: Ballenwickler umgebaut

Beitragvon egnaz » Fr Jun 23, 2017 10:46

TS135A hat geschrieben:Ich hätte jetzt eher auf Maschinenbau getippt.

Mit meinem Bauernschweißen gewinne ich zwar keinen Schönheitswettbewerb, doch bislang hat alles gehalten.
Als Zimmerer bekommt man auch ein Gefühl für Kräfte und erhält Grundwissen in Statik. Und das Hebelgesetz gabs auch schon im Physikunterricht, genauso wie die Elektrogrundlagen. Teil der Landwirtsausbildung waren auch Deulalehrgänge wo auch Hydraulik behandelt wurde.
Heute gibts dann auch noch Internet, wo man zu fast allem Infos findet, ohne das man gleich eine Bibliothek zu Hause braucht. Und zum Schluss gibt es auch noch Foren wie dieses, wo man Anregungen und Tipps bekommt.
Die Idee dieses Wicklers ist auch nicht von mir. Von Vielitz und McHale gibt es sowas ja zu kaufen, aber nicht für unter 2500€ . Für deren Preise wäre für mich keine Eigenmechanisierung in frage gekommen. Dann hätte ich mich voll auf Lohnarbeiten konzentrieren müssen und dann auch gleich richtig in eine Presswickelkombination investieren müssen.

Für den Ballenwickler habe ich 1700€ frei Haus bezahlt.
Für Gebrauchtteile: Hydraulikventil 150€ , Hydraulikaggregat 200€ , Hydrauliktank 50€
Für Neuteile: Hydraulikverschraubungen und Schläuche 120€ , Hydraulikzylinder 80€ , Zählwerk 35€ , Fernbedienung 40€ , Schrauben und Farbe 25€
Die ~50kg Eisen hatte ich noch liegen genauso wie Kabel und Gehäuse.
Reine Umbauzeit waren etwa 3 Tage. Schwer zu bestimmen ist die Zeit, in der man an so einem Projekt rumgrübelt. :mrgreen:
Gruß Eckhard
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Re: Ballenwickler umgebaut

Beitragvon runningreaper » Fr Jun 23, 2017 11:01

Echt beeindruckend und dann auch noch quasi fachfremd! Respekt!

Ich interessiere mich auch für diese "günstigen" Wickler. Aber mehr mit dem Ziel kleine Ballen zu wickeln (Die LU´s in der Umgebung wollen mir nur die Standarddurchmesser wickeln).
Meinst Du, man könnte den Wickler so umbauen, dass man "normale" Rundballen jedoch mit nur 0,7m Durchmesser wickeln kann? Oder geht es vlt. sogar ohne Umbau?
Könnte man noch einen Schritt weiter gehen und z.b. HD Ballen wickeln?

Ich bin gespannt auf Deine Rückmeldung.

Gruß
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Re: Ballenwickler umgebaut

Beitragvon egnaz » Fr Jun 23, 2017 11:18

Der Wickler hat nur 2 Rollen, dadurch ist bei 1m Ballendurchmesser Schluss. Der Vielitz hat 4 Rollen, der wird wohl auch kleinere Ballen sicher drehen können. Die Wickler mit Bändern müssten das auch können. Bei Quaderballen bin ich mir nicht sicher, ob sie mit 2 Rollen gedreht werden können. Optimal sind hier sicher 2 mal 2 pendelnd gelagerte Walzen.
Für einen Umbau auf kleine Ballen müssten die Rollen weiter zusammenrücken. Die Lagerhalterungen müssten hierfür am Rahmen geändert werden und der Kettenantrieb angepasst werden. Dann wäre der Wickler aber nicht mehr gut für normale RB geeignet.
Gruß Eckhard
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Re: Ballenwickler umgebaut

Beitragvon egnaz » Fr Jul 07, 2017 12:10

Update von meinem Umbau

Bild
Am Wickeltisch wurde noch ein Endschalter eingebaut. Der verriegelt den Ölmotor wenn der Wickeltisch angehoben wird, falls man sich mal auf der Fernbedienung verdrückt. Durch Anheben des Wickeltisches habe ich dadurch nun auch die Möglichkeit den Wickelvorgang zu unterbrechen, wenn z.B. die Folie alle ist.

Bild
Dann gabs auch noch gleich einen Schalter mit dem man auch den Ölmotor stoppen kann. Das Benötige ich zum Starten des Benzinmotors. Das Zählwerk startet sofort, wenn die Stromverbindung hergestellt wird und stoppt erst, wenn die eingestellte Anzahl Umdrehungen erreicht ist. Schalte ich mit dem Schalter den Ölmotor aus, startet der Benzinmotor leichter, weil der Wickeltisch beim Startvorgang nicht mitgedreht werden muss.

Dann habe ich auch noch mal das Wickeln ohne Schlepper getestet:
https://www.youtube.com/watch?v=Gmn0urxO0lE

Um 6 Lagen Folie zu wickeln, muss der Wickeltisch 18 Umdrehungen bei 1,25 m Ballen machen. Hierfür benötigt er bei leicht erhöhtem Standgas 55s und bei Vollgas 37s. Bei Vollgas erreicht der 6,5 ps Motor 29 U/min und damit knapp die 35 U/min, die als maximale Drehgeschwindigkeit vom Hersteller angegeben wird.
Für so schnelles Arbeiten braucht man aber 2 Schlepper, um die Ballen an und ab zu transportieren.
Gruß Eckhard
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Re: Ballenwickler umgebaut

Beitragvon Birlbauer » Fr Jul 07, 2017 17:11

Hut ab vor Deinem Eigenumbau!
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