Seiner Aussage nach gäbe es das Werk nicht mehr, wenn es nicht für geschätzte 400 Mio. Euro verkauft wurde-einer der früheren Besitzer ist jetzt nach verschiedenen anderen gescheiterten Firmen/Projekten gerade noch als Zigarrenhändler im Telefonbuch zu finden. Das Werksgelände umfasst 25 ha. Zunächst wurden uns in einem kleinen Museum einige alte Modelle gezeigt, damals wurde von einem Modell (weiß grad nimmer welcher) In einem Jahr 10 000 Stück produziert. Dagegen sind die aktuellen 12000 im Jahr in den verschiedensten Klassen schon fast Einzelfertigung!
Jährlich werden etwa 20 Lehrlinge ausgebildet, welche nicht wie früher Nachkommen der Arbeiter sind sondern vorrangig nach dem vorherigen Schulabschluss/Noten ausgesucht werden! Wer sich anständig aufführt wird übernommen! Das Werk gliedert sich in verschiedene Teile-einmal die Fertigung der Teile wie Fräsen aller Löcher, Nuten etc. in die zugelieferten Rahmen, Achstrichter, Getriebeblöcke, Zugmaulaufnahme,... dann Bau und Härten verschiedener Zahnräder und sämtlicher solcher Teile, was alles an modernen CNC-Fräsen usw. erfolgt.
Als nächstes kommt dann die Endmontage, wo zuerst die Grundteile (Rahmen, fertiger Getriebeblock, Motor, zugekaufte Achsen usw.) montiert und dann lackiert werden. Anschließend kommen dann Unterlenker, Motorhaube, Räder und die fertige Kabine, welche aus dem Werk in Bäumenheim komplett montiert geliefert wird, zusammen und irgendwann ist dann der Traktor zusammen. Alle Teile werden Just in Time geliefert und gefertigt, um sich Lagerhaltungskosten zu sparen. Es gibt bei Fendt keine Montagsschlepper, da am Sonntag Abend schon wieder produziert wird, lediglich von Samstag 14.00 Uhr bis Sonntag Abend steht alles still. Zu Beginn der Woche wird mit den kleinsten Schleppern begonnen (200er) und dann die Woche über produziert bis man beim 936 angelangt ist, wenn ein Modell zu wenig gefragt ist, wird es eine Woche ausgelassen. Als wir da waren, wurden gerade die 700er gefertigt. Im Jahr besuchen etwa 16000 Leute aus aller Welt das Werk, weltweit werden 12000 Schlepper im Jahr verkauft. Nach Angaben des Führers hat JD nur so hohe Verkaufszahlen, da ja jeder Rasenmähertraktor usw. dazuzählt, was ja auch eine Menge ausmacht.
Zuletzt gibt es noch die Entwicklungsabteilung, wo dann die zukünftigen Modelle top secret entwickelt werden!
das Werk wird ständig modernisiert, geplant ist, die Materialwege im Werk noch deutlich zu verkürzen! Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass das Werk geschlossen werden soll, wenn es ständig modernisiert wird und mit guten Maschinen ausgestattet ist. Könnte noch ewig viel übers Wer erzählen aber fragt lieber, wenn ihr was wissen wollt, sonst werd ich da jetzt garnicht mehr fertig!
Nach der Führung Gab es ein Essen am Testgelände für die Traktoren. anschließend konnten sämtliche Traktoren auf einem geteerten Platz gestestet werden. Ein neues, größeres Testgelände ist im Bau, wird bald fertiggestellt.
da wir uns hauptsächlich für den 415 interessierten, wurde uns dieser von einem Fachkundigen genau erklärt. Es wurden nicht nur wenige kleine Modifikationen vorgenommen, einige Sachen wurden in dieser Klasse verbessert!
Änderungen alter 412 zum 415:
Achstrichter vom 700er
Stärkere Bremsen
Getriebe pfeifft nicht mehr, wesentlich leiser
Geräuschpegel in der Kabine allgemein ruhiger
Kebinenfederung
Komplettes Fahren wie bisher ab dem 700er mit elektrischen Hydraulikventilen, TMS, Ti,...
Vorderteil der Motorhaube hat jetzt Gasdruckdämpfer anstatt des bisherigen manuellen Bügels
Kühlerpaket komplett nach oben schwenkbar für bessere Reinigung
Größerer Tank
Größerer Hydrauliktank
Fronthydraulik schwenkt nach innen beim Hochklappen wie bisher nur ab dem 700er
650er Reifen möglich
mehr fällt mir grad nicht ein!
Zum Schluss bin ich dann noch mit einem 900er gefahren-sind schon gewaltige Ausmaße
Bilder folgen, leider nur wenige, im Werk war Fotografierverbot!

