Moin,

Ein Bekannter hat Boxen für Pferde in Vermietung. Nun erzählte er das ein Mieter 2 Tiere bei ihm stehn hat und er seid fast 2 Jahren mit der Boxenmiete hinter her ist. Das letzte Mal ist der Besitzer der Tiere vor 1 Jahr anwesend gewesen. Die Versorgung und Tierarzt übernimmt mein Bekannter weil der Besitzer kein Interesse/Geld für die Pferde über hat.
Auf die Frage warum er sich das antun würde sagte er mir das er verpflichtet sei die Tiere zu verpflegen, auch unter diesen Umständen. Die Tiere mit der Boxenmiete verrechnen oder sie verkaufen dürfte er nicht! Das hätte ihm ein Anwalt und irgendein Amt/Kammer erzählt.
Ich fragte ihn dann was er machen würde wenn ein Tier so krank wird das die Rechnung in den 4stelligen Bereich geht --> Achselzucken + Dann ist das wohl so-Gesicht

Ist das wirklich so einfach? Kann ich in Deutschland meine Tiere mit der Masche einfach so "entsorgen" wenn ich einen Dummen gefunden habe?

mfg

Falsche Beratung! Stallmiete anmahnen, Gerichtstitel besorgen, Gerichtsvollzieher beauftragen, Pferde pfänden lassen, Verwertung der Pfandsache beantragen, Pferde verkaufen, Ende.
Dauert etwa ein Jahr. 12 mal Stallmiete für 2 Pferde sind etwa 6.000,- Euro. Sind die Pferde das nicht wert Einstellervertrag wegen Vertragsbruch (Nichtzahlung) kündigen, auffordern zum Abholen. Wenn das nicht klappt, Sonntag morgens im Garten des Besitzers anbinden. Dokumentieren (fotographieren), Papiere per Übergabeeinschreiben.

Verdammte Bande.

Danke,
In diese Richtung habe ich auch gedacht. Warum sollte es im groben anders sein wie im normalen Mietrecht. Der Mietrückstand kann ja nicht zu einer Verpflegungsverpflichtung für den Vermieter führen.

mfg

Hallo Zusammen

Ich weiß von einer Pferdepension da steht im Vertrag dass die Pferde bei mehr als 3 Monaten Mietrückstand in den Besitz des Vermieters übergehen.

Case CS48 hat geschrieben:Hallo Zusammen

Ich weiß von einer Pferdepension da steht im Vertrag dass die Pferde bei mehr als 3 Monaten Mietrückstand in den Besitz des Vermieters übergehen.

Das glaub ich nicht, dass das rechtskonform ist. Ähnliche Regelungen gibt es zwar auch in anderen Tierpflegeverträgen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das nichtig ist.
Ich denke auch, dass der richtige Weg über das Geld geht.
Mahnbescheid und fertig. Dann Vollstreckung der Kosten.
Und wenn der Eigentümer dann mal etwas Wind um die Nase bekommt, wird er sich auch rühren.
Bisher war doch für ihn alles gut, warum soll er sich kümmern....

Wenn der natürlich plietsch ist, dann legt er gegen den Mahnbescheid Widerspruch ein.
Wenn er noch plietscher ist, dann läßt er den Mahnbescheid durchmaschieren, weil er weiß, dass man auch noch gegen den Vollstreckungsbescheid Widerspruch einlegen kann....

Und sagt sich: Soll der doch klagen!

Es ist nervig und auch mit Kosten verbunden, denn die Gerichtskosten muß man erstmal vorleisten....

So einen Fall hatten wir vor ein paar Jahren auch, Der Besitzer seiner 2 Pferde kam einfach nicht mehr und "Schwiegermutter" saßen mit den 2 Pferden da. Die Monatsmieten waren schon ein Jahr im Verzug. Und eineinhalb Jahre wurde nix gesehen und nix gehört. Daraufhin haben wir einfach kurzen Prozess gemacht. Ein Pferd wurde verkauft an eins unser Stallmädels (nur der fällige Mietbetrag) und ein Pferd ging in die Hände eines anderen Stallmädels, für ihr Pferd als Beistellpony. Fertig aus die Maus. Damals gab es keinen Einstellervertrag für die Dame die sich nicht mehr meldete. Darum war das ganze ziemlich blöd. Einmal wurde sie gesehen, wie sie in einem Casino ihr Geld verzockte und einem anderen Stallmädel daraufhin sagte: Mir doch egal was mit den Gäulen passiert. Naja dann wars uns auch egal, Recht hin Recht her. Aber rein rechtlich gesehen da anscheinend ein Einstellervertrag existiert, würde ich wirklich eine Abmahnung schicken und auf den Einstellervertrag pochen. Naja Pferde bei dem Besitzer im Garten anbinden, schafft wohl ehrlich gesagt niemand oder? Also für uns war das keine Option. Die armen Tiere waren eh schon bestraft genug, obwohl sie es bei uns ja gut hatten. Wir konnten das nicht.

Wenn dein Bekannter schon mehrmals eine Zahlungsaufforderung geschickt hat, dann muss er sofort den Gerichtsvollzieher beauftragen.
Ein Pferdehof hier in der Nähe hat auch immer wieder Probleme mit der Zahlungsmoral einiger Kunden.
Wenn der Kunde mehr als 3 Monatsmieten im Verzug ist, dann kommt ein grosser roter Zettel an die Wand mit dem Namen des Besitzers. Da wissen dann alle was Sache ist. Das hat schon oft geholfen.
Wenn der Besitzer aber eh nie vorbei schaut, dann wird das wohl auch nicht helfen.

Teddy Bär hat geschrieben:dann kommt ein grosser roter Zettel an die Wand mit dem Namen des Besitzers.

es kommt garantiert die Zeit, wo auch DAS in D strafbar ist (wenn es nicht schon so ist)

Der rote Zettel schafft ja nix.
Da müssen klare rechtliche Fakten geschaffen werden.

Den Fall hatten wir auch schon, leider

Wir haben in unseren Einstellverträgen eine Klausel drin, dass die Pferde der zahlungsunwilligen Besitzer nach 2 Monaten säumiger Miete in der Reitschule mitlaufen. Vorausgesetzt sie sind gesund.

Verkaufen darf die Pferde nicht einfach ohne Mahnbescheide, etc. Aber eine Nutzungsklausel im Vertrag ist lt. Anwalt rechtens.

In unserem Fall handelte es sich um ein älteres krankes Tier. Wir haben monatelang versucht mit dem Besitzer bzw. seiner Tochter Kontakt aufzunehmen. Letztendlich geholfen hat die Drohung geholfen, dass wir verpflichtet sind für das Wohl des Tieres zu sorgen und ich damit ihn auch mit der Zustimmung meiner Tierärztin einschläfern lassen kann. Das Pferd wurde dann innerhalb kurzer Zeit abgeholt. Letztendlich wäre es für das Pferd besser gewesen friedlich zu entschlafen....

mach Wurst draus....

Das wissen viele Stallbesitzer nicht, aber sie sind verpflichtet die Pferde weiter zu versorgen. Es kann sogar soweit gehen, dass die eigene Existenz bedroht ist.
Anwalt, Stallmiete anmahnen, Mahnbescheid, Vollstreckungsbescheid ist der richtige Weg, aber das dauert und man kann nur hoffen, dass das Pferd nicht erkrankt.

In solchen Fällen denke ich mir immer nur armes Deutschland.

War denn schon mal jemand persönlich beim Besitzer vom Pferd? Wenn ich Einsteller hätte wäre das mein erster Weg. Im übrigen kein Einzelfall. Kenne mehrere Pferdebekannte die dadurch fast Pleite sind.

Gruss Frank

Nijura hat geschrieben:War denn schon mal jemand persönlich beim Besitzer vom Pferd? Wenn ich Einsteller hätte wäre das mein erster Weg. Im übrigen kein Einzelfall. Kenne mehrere Pferdebekannte die dadurch fast Pleite sind.
Gruss Frank

Der Besitzer wurde schon ein paarmal besucht allerdings macht er nicht die Tür auf und mein Bekanter ist ein wenig zu gutmütig.... Kann son Pferd (Tiere uralt & nicht reitbar & krank) nichtmal so ne plötzliche Kholik bekommen das der Arzt die Spritze aufziehen muss?

mfg

speeder hat geschrieben:Falsche Beratung! Stallmiete anmahnen, Gerichtstitel besorgen, Gerichtsvollzieher beauftragen, Pferde pfänden lassen, Verwertung der Pfandsache beantragen, Pferde verkaufen, Ende.
Dauert etwa ein Jahr. 12 mal Stallmiete für 2 Pferde sind etwa 6.000,- Euro. Sind die Pferde das nicht wert Einstellervertrag wegen Vertragsbruch (Nichtzahlung) kündigen, auffordern zum Abholen. Wenn das nicht klappt, Sonntag morgens im Garten des Besitzers anbinden. Dokumentieren (fotographieren), Papiere per Übergabeeinschreiben.

Verdammte Bande.

Danke!
Jetzt müssen es diejenigen, die Pferdeboxenmiete ausstehen haben, nur noch umsetzen.
Und das im Januar, wo eh keiner Geld hat.

Hallo,
Die Sache hat ein Ende gefunden und zwar vorm Amtsgericht. Der Besitzer der Pferde darf die nicht gezahlte Boxenmiete löhnen. Tiere sind jetzt aber bei 4Pfoten weil der nach der Verhandlung dort anonym Alarm gemacht hat die Tiere würden dort verhungern. 4Pfoten da aufgelaufen, und mit RTL Explosiv ect. gedroht. Mein Bekannter hat denen die Tiere übergeben in dem Glauben das dann Ruhe wäre aber.... im Internet gings weiter mit denunzieren. Bekannter zum Anwalt, Anwalt ne Unterlassungsdingens an 4Pf. und dann war Ruhe.

mfg