Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • Druckansicht
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: Di Dez 02, 2025 19:54

Betriebsübernahme Pleiten, Pech uns Pannen

Schildern Sie hier hier Ihre Erlebnisse aus ihrer Familie und Freizeit.
Antwort erstellen
16 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
  • Mit Zitat antworten

Betriebsübernahme Pleiten, Pech uns Pannen

Beitragvon Jule » Do Jul 08, 2004 15:07

Hallo!

Ich suche Lanfrauen/männer, die wie ich einen Hof über nehmen oder es schon getan haben.
Vieleicht habt ihr gute Vorschläge wie man alles ruhig angeht, ohne das ein Familienmitglied übergangen wird.
Wie wird es bei euch laufen ?
Wie ist es bei euch gelaufen!
Positiv oder Negativ, ganzegal.

Bis dann Jule
Jule
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Bananajoe » Fr Jul 16, 2004 16:33

Sehe ich das richtig, dass es sich in deinem Fall um eine innerfamiliäre Übernahe handelt, d.h. z.B. von Vater zu Tochter ?

In dem Fall würde ich dir raten ja nicht deine Vorgänger zu hintergehen. Ich kenne Fälle, in denen sich mit der Übernahme des Hofes einiges stark geändert hat, besonders in Sachen Betreibsführung und Ausrichtung.

Solltet ihr alte Personen in eurem Haushalt haben, so sollten diese etwas zu arbeiten bekommen, 1. weil sie nützliche und kostenlose Arbeitskräfte sind, bei der Direktvermarktung mithelfen können und 2. ohne Arbeit unerträglich werden können.
Sie stecken ihren Kopf überall hinein, bekommen Angstzustände, sind am nörgeln und rummotzen.
Auf jedenfall sollte man sie, sofern fähig ins Hofleben einbinden.

Wenn es ans Verwalten geht, da treten schonmal größere Probleme auf. Sowas nennt man dann Generationenkonflike, wo der Alte mal was gegen künstiliche Besamung hat, gegen die Abschaffung des Pfluges demonstriert usw.

Das ist aber von Person zu Person unterschiedlich, eines sollte man aber auch hier nicht vergessen :

Man leitet den Hof immernoch zu 2., auf keinen Fall sollte man den anderen völlig übergehen, sonst führt das zu den obigen Deprizuständen und im schlimmsten Fall zu ordentlich Zoff
Benutzeravatar
Bananajoe
 
Beiträge: 1242
Registriert: Di Jun 22, 2004 10:53
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Betriebsübernahme Pleiten, Pech uns Pannen

Beitragvon Gast » Sa Jul 24, 2004 16:47

Hallo Bananajoe,

vielen Dank für deine Antwort.
Ich sehe es genauso wie du" Wer arbeit hat wird auch nicht nörgelich"
In unserem Fall steht Arbeit ohne Ende an. wWr haben nur das umgekehrte Problem unser Altenteiler will nicht mehr mitarbeiten.
Wir haben als wir umgebaut haben klare Grenzen gesetzt bezüglich der Privatatmosphäre.
Unser Altenteiler sieht hier drin nur keinen Bedarf. Er geht und kommt in unsere Wohnung wann er möchte. ( Er wohnt im Altenteiler wir auf der alten Hofstelle )
Auch Arbeitsfelder wurden klar aufeinander abgesprochen.
Das ging gerade mal 3 Wochen gut.
Unser Altenteiler hat sich mit 52 zur Ruhe gesetzt, von heut auf Morgen.
Er steht dem Hof " nicht mehr Zurverfügung". Die Arbeit die er hat wird nur noch dann und wann erledigt oder garnicht. Wir können uns absulut nicht auf ihn verlassen.
Wir wollten den Hof übernehmen und gemeinsam mit ihm die Arbeit erledigen.
Doch jetzt stehen wir allein davor und haben schon einiges Investiert und den Hof immer noch nicht überschrieben bekommen.
Ich bin sehr enttäuscht und weiß eigentlich nicht wie wir die Situation ändern könnten ( ohne das es gleich mit viel Kosten verbunden ist)
Wer kann mir Tips geben?

Bis dann Jule
Gast
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Bananajoe » So Aug 01, 2004 18:43

Hm, in der Tat eine sehr komplizierte Situation.

Wem gehört denn der Hof im moment überhaupt - den Altenteiler sprichst du immer wieder an.
Tut mir leid, mit diesem Begriff kann ich wenig anfangen.

Den Problem ist mir als solches unbekannt. Noch nie habe ich von einem Landwirten gehört, der sich Nachfolger "anleiert", diese danach jedoch als Arbeiter für sich arbeiten lässt.
Ich kenn nur umgekehrte Beispiele, dass die Senioren mehr arbeiten wollen, als sie können, Beispielsweise trotz schwerster Krankheit immer noch pflügen wollten.
Um mir deine Situation besser vor Augen fühen zu können bräuchte ich einfach ein paar mehr Infos, speziell was die Verwandtschaft mit den jetzigen Eigentümern anbelangt.
Wenn du nicht mit demjenigen verwandt bist und sich die Situation nicht zum Besseren wenden sollte, so sehe ich, falls kein anständiger Vertrag vorhanden sein sollte rot.
Deine Situation ist wirklich nicht lange in der Form zu halten, ich frage mich nur, wer mehr Trümpfe im Ärmel hat ?
Benutzeravatar
Bananajoe
 
Beiträge: 1242
Registriert: Di Jun 22, 2004 10:53
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Gast » Mi Aug 04, 2004 19:56

Hey Bananajoe!

Also unser "Altenteiler" ist ein Elternteil von mir.
Nach dem plötzlichen Tod vom anderen Elternteil, sind wir quasi ins kalte Wasser gesprungen.
Wir hatten sowieso vor, auf dem Hof für uns eine kleine Wohnung umzubauen und nach der Arbeit mit anzupacken. ( Um irgendwann den Hof dann zuüber nehmen.)
Wir haben zunächst auch noch weiter in unseren Berufen gearbeitet aber irgendwann war es arbeitsmäßig einfach nicht zu schaffen,
sodas ich schließlich zuhause geblieben bin. Zunächst als Angestellter, dann als Selbständiger in einem Betriebszweig.
Unser Altenteiler hat ein Testament geschrieben, wo wir als Nachfolger bebannt sind. Leider ist dies nicht notarisch beglaubicht.
Wir haben auch einen Termin beim Verband, um uns rein rechtlich zuerkundigen.
Nur das hilft uns alles nichts, wenn unser Altenteiler nicht übergeben will.
Wir hätten nie gedacht das es so einmal kommt. ( tja schön doof)
Wir würden auch gerne Streit vermeiden.
Dadurch das viele Arbeiten nur zu zweit erledigt werden konnten, mußten wir oft einen Unternehmer hinzu ziehen. Das hat natürlich viel Geld verschlungen.
Ich muss hinzufügen das unser Altenteil einen neuen Lebenspartner gefunden hat, der ihm sehr gut tut, jedoch unserem Hof nicht.
Seit der Zeit stehen wir ziemlich dumm dar und sind natürlich nicht gut auf den neuen Lebenspartner zusprechen. Leider möchte dieser in absehbarer Zeit auch noch mit auf den Hof ziehen. Ich sehe "Schwarz"!
Wir möchten unseren Hof ungern aufgeben nur aus " nicht geregelten Absprachen" Ich denke ich muss abwarten wie die rechtliche Seite aussieht. Wir möchten nicht für zwei selbst ernannte Renter zahlen. Denn das wirft der Hof einfach nicht ab. Wir bezahllen die Hälfte der Abfindung meiner Geschwister. Mehr sitzt einfach nicht drin.

Bis dann Jule
Gast
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Bananajoe » Fr Aug 06, 2004 16:52

Hm ... die Antwort gibt dem Fall natürlich eine andere Wendung.

Ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die vorher eigentlich glücklich und zufrieden mit ihrem Leben als Landwirte/innen waren, sich nach dem Tod ihres Lebenspartners sich von der Landwirtschaft als Traumberuf abwendeten.
Zwar helfen diese in meinem Falle noch mit, aber ständig wird genörgelt, man hätte doch nicht aus dem Dorf gehen sollen, hätte so wie die damaligen anderen Landwirte zu Opel und sonstigen Firmen wechseln sollen.
Das alles, so denke ich ist purer Frust, gut verständlich, wenn man alleine ist, weit vom Dorfleben entfernt wohnt und sich weniger gut mit den nachfolgern versteht.

In deinem Fal ist das aber anders.

Euer Vorgänger hat eine neue Liebe gefunden, ist folglich nicht alleine, hat keinen Grund zum Frust. Vielleicht ist er nun unabhängig, ist mit 2facher Rente gut versorgt, brauch euch weniger, muss nicht mehr zwingend mitarbeiten, auch wenn die Aufrichtigkeit das verlangen würde.

Darf ich so nebenbei fragen, ob derjenige, der das Testament aufgesetzt und vielleicht unterschreiben hat der Verstorbene ist, oder euer noch lebender Vorgänger das Testament in seinen Händen hält ?

- So oder so. Wer hätte eine solche Wende erahnen können, solch ein Fall ist mir völlig unbekannt, dennoch war es unvorsichtig von euch.
Wenn ich überlege, habt ihr relativ wenig in der Hand, außer Versprechen.

Die Möglichkeiten die ihr hättet wäre eine fragwürdige richterliche, es mit gutem Reden und Hoffen zu versuchen, oder mit sonstigen Sanktionen.

Dein letzten Teil deines Beitrages verstehe ich nicht ganz. Warum müsst ihr den Hof aufgeben, nur weil der neue Lebenspartner zuzieht ?
Desweilen : Warum fragt ihr nicht um Hilfsarbeiter, Renter, die früher Landwirte waren. Diese nehmen Aufgaben aus Langeweile gerne und manchmal kostenlos an.
Wenn du für die 2 Renter zahlen sollst, sehe ich das richtig, dass dann die Einnahmen des Hofes in eure Hände gehen ? - Sollte dies so sein hättet ihr ein Machtinstrument in der Hand - Den Wasserhahn, den man zudrehen kann.

Grüsse
Benutzeravatar
Bananajoe
 
Beiträge: 1242
Registriert: Di Jun 22, 2004 10:53
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Unbedingt rechtlich klären!

Beitragvon katrin » Sa Aug 07, 2004 17:37

Hallo Jule, ich lese hier schon ne Weile mit und es erinnert mich an meine Situation.Ich kann dich auch gut verstehn, man denkt es geht irgendwie und will keinen Streit. Ich habe keinen Hof, aber ein Haus bzw. meine Mutter hatte es. Dazu einen Ehemann, mein Stiefvater,der 3 Kinder hat und ich habe durch meine Mutter noch einen Bruder. Meine Eltern konnten das Haus alleine nicht mehr halten, wir haben in einer Neubauwohnung gewohnt. Mein Mann ist handwerklich geschickt. Aber er ist nicht so gutgäubig wie du und ich. Er hat gesagt ich mache nur an dem Haus was und stecke Geld rein wenn es mir und meiner Frau gehört.Meine Mutter hat es dann taxen lassen. Die Notarin sagte noch, daß meinem Stiefvater rechtl. nichts zugestanden hätte und ebenso seinen Kindern.Der hat viell. gekukt.

Wir sind dann vor 9 Jahren zum Notar und es war einen Übergabe an uns.
Da noch ein hoher Kredit auf dem Haus war, haben wir meinen Bruder nicht ausbezahlt, er hätte mir ja noch was geben müssen. Seit dem spricht er nicht mehr mit uns. Rechtlich gesehn müssen wir ihn nicht auszahlen.Es ist wie bei einer Schenkung, nach 10 Jahren ist es erledigt, würden meine Eltern vorher sterben muss ich meinen Bruder noch einen Teilbetrag auszahlen. Meine Eltern haben ein lebenslanges Wohnrecht drin...müssen aber die Nebenkosten bezahlen.

Wir bauen seit dem am Haus um und aus, es ist ein altes Haus, aber inzw. schön. Allerdings tun meine Eltern, die seit 2 Jahren Rentner sind keinen Handschlag. Und auch bei einem Haus gibt es Arbeit.
Sie fahren in den Urlaub und ich baue am Haus. Ich kann dich da gut verstehn. Auch was den neuen Lebenspartner betrifft in euer Sache. Ich mache mir da auch so meine Gedanken, was kommt noch auf uns zu.
Aber rechtlich geregelt ist es.

Mein Rat an euch, regelt es schafft klare Abmachungen, auch wenn es weh tut und ihr aneckt. Aber ihr dürft nicht nur an euren "Altenteiler" denken, sondern auch an Euch, ihr macht Euch ja kaputt, denkt dran man kann auch umfallen und ist tot, auch mit 40,was habt ihr dann gehabt vom Leben??
Ich drücke Euch die Daumen und beweist mehr Rückrat, ich denke ihr habt es nicht nötig vor euerem "Altenteiler"zu kuschen.

Katrin
Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur so selten dazu.
katrin
 
Beiträge: 31
Registriert: Mo Nov 10, 2003 17:11
Wohnort: Förtha/Thüringen
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Gast » Fr Aug 13, 2004 20:56

So darfst du auch sein Katrin, wir haben nichts dagegen. Autonomie ist hier scheinbar das große Thema und mit (weiblicher) Autonomie hat ja auch dein Beruf zu tun, nun also.
Ich denke aber, hier wird zu einseitig argumentiert und das reicht nicht zur Lösung dieses Konflikts. Ihn kann man auch nur oberflächlich mit juristischen Mitteln lösen, wie mir schwant und das will man ja auch nicht. Wir müssen nun genau analysieren, worum es geht, denn ohne Versändnis sind wir auf verlorenem Posten.
Ohne Umschweife, ich glaube, die grundlegende Wurzeln ist das unterschiedliche Verständnis der Privatsphäre, Jule. Unsere Generation neigt ja nun dazu für sich zu sein, und Dominanzansprüche der älteren Generation bestärken uns in unseren Autonomiebestrebungen. Individualisierung wird das genannt. Für die Älteren ist das ein Problem. Denn früher, und das war viele Jahrhunderte so, war das "ganze Haus" ein Ort, an dem alle Generationen unter einem Dach lebten, und an dem die Einheit von Arbeit und Privatheit (!) herrschte. Symbolisiert wird diese gesellsch. Einrichtung durch die große Küche, die es auf den Höfen zum Teil ja noch gibt. Die große Küche ist das Ding, das vom alten Rechteckhaus der Germanen noch übrig geblieben ist. Dieses Modell, das im 19. Jhdt. mit aufkommen der Industriegesellschaft zum ersten Mal durchbrochen wurde, und durch den bürgerlichen Lebensstil (4-Pers.-Haushalt/Kernfamilie/ englische Erfindung) ersetzt wurde, zeigt nun auch in der Landwirtschaft zunehmende Auflösungserscheinungen. Anders als ihr, glaube ich spontan nicht, daß sich hier jemand ausruhen will, oder gar andere ausbeuten will, sondern daß hier schlicht zwei Modelle kollidieren. Und weil hier einer den kürzeren ziehen musste (er wurde ausquartiert), stellt er seine Solidarität ein. Das ist eine normalmenschliche Reaktion, geht jedem so. Wem die Perspektive genommen wird, der schält ab, zumal wenn andere Rückschläge auftreten, oder noch nicht verwunden wurden (hier Verlust des Partners). Man muss berücksichtigen, daß es sich hier um einen (erst) 52-jährigen handelt, dessen Leben noch nicht vorrüber ist. Biographien hören schließlich nicht einfach eben auf. Zugleich, aber hat er vermutlich sein ganzes Leben unter Bedingungen verbracht, die nun nicht mehr gelten: Der Umbau des Hauses markiert dieses (schockhafte) Erlebnis symbolisch.
Zugleich braucht der Hof aber die Arbeitskraft des Mannes, weil dein Mann (der Sohn) arbeiten geht und Du alleine es nicht schaffst, sehe ich das richtig, Jule? Nun, in diesem Fall sehe ich nur eine Möglichkeit, Jule: Man muss den Mann wieder integrieren, schließlich hat er laut Statistik noch über 20 Jahre vor sich und ein Hof ist kein Gewerbebetrieb, bei dem man die Leute einfach nach Hause schickt, wenn sie 45 sind, Jule :wink: Ein Hof ist keine Kernfamilie, es ist eine gesellschaftliche Institution. Nur wenn ihr einen Modus für die Zusammenarbeit findet, wird das klappen, sonst ist der Hof in ernster Gefahr(!). Er überschreibt ihn euch einfach nicht. (Welcher Herkunft ist denn die neue Frau, ist sie auch Landwirtschaft?)
Hier steht Individualsierung gegen das "ganze Haus", andersherum Deutschland gegen das anglikanische Wirtschaftsmodell (Globalsisierung). Das scheint mir der Konfliktherd zu sein. Das müßt ihr überwinden, denn alleine schaffst Du es nicht und der Lohnunternehmer führt zu viel wertvolles Kapital ab, sowiso die Geschwister; können die denn nicht einmal die gebeutelte Landwirtschaft verschonen und diese Ausblutung unterlassen? :roll: Heute denkt jeder nur noch: "Und was ist für mich drin ?". Scheiß dotcom-Generation :evil:! Tja, die Einen finden keinen Nachfolger, bei den anderen läufts so und die EU-Komission braut ihre eigene Suppe. Mahlzeit alle!
Gast
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Schön klug geschrieben , Gast

Beitragvon katrin » Di Aug 17, 2004 21:05

Schön klug geschrieben Gast,

besser würde ich es finden, wenn du dich bei so einem langen Beitrag vorher regestriert hättest.

Was ich allerdings nicht weiß ist: Was hat mein Beruf mit Autonomie zu tun. Im Übrigen habe ich mehrere...aber das hätte hier den Rahmen gesprengt.
Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur so selten dazu.
katrin
 
Beiträge: 31
Registriert: Mo Nov 10, 2003 17:11
Wohnort: Förtha/Thüringen
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Gast » Di Aug 17, 2004 22:38

:D Hi Katrin, wenn Du unbedingt einen Namen brauchst, nenn mich Thomas. Ich war mal an der Uni, hab das aber wieder gelassen, weil`s in der Gesellschaft Probleme gibt, die selbst für mich ne Nr. zu groß sind. Ich beschäftige mich daher heute rein privat mit den 3 G`s. Wenn dir das zu klugscheißerisch ist, was ich geschrieben habe, tut es mir leid. Ich wollte nur behilflich sein. Es ist eine Marotte von mir, den Dingen auf den Grund zu gehen, dabei wende ich auch an, was ich schon weiß. So ein Studium ist schließlich nicht ganz nutzlos. Nur wenn man den harten Boden der Fakten kennt, steht man sicher. So kann man weitermachen. Die Leute haben oft ein Problem mit mir, weil sie mein Geschwätz für Arroganz und Überheblichkeit halten, aber das ist gar nicht meine Absicht. Ich war bemüht, Jule eine mögliche Erklärung für die depressive Stimmung des Opas zu geben. Was darüberhinaus das Verhältnis zwischen ihr und dem alten Herrn angeht, kann ich nichts sagen, geht mich auch nichts an. Das kann aber eine Familienberatung leisten. Umso erfreulicher, das du was geantwortet hast! Ich habe nämlich schon wieder die Befürchtung gehabt, alle Leute erschreckt zu haben, nachdem ich sah, daß hier keiner mehr postet.
Zur Autonomie: Ganz einfach, dein Auftrag ist es, Frauen mit dem www vertraut zu machen, nicht? Das rekuriert auf das Thema Frauen und Technik, was ein Problem ist, weil Frauen da oft zu passiv sind und denken, das ginge sie nichts an (sei Männergeschäft). Ein anderes Problem ist die "Isolation" von Frauen auf Höfen, die sehr groß sind und wo es weit ist bis zur nächsten Gesprächsgelegenheit, sowieso in den jüngeren Bundesländern, wo immer mehr Leute abwandern und wo die Betriebe auch sehr groß sind. Generell gibt es zwischen den Geschlechtern ja einen Konflikt, der sich oft auch darin zeigt, daß die Frauen von best. Dingen kommunikativ ausgeschlossen sind (Interaktionstheorie; sie besagt weiterhin, daß Männer und Frauen nur deshalb so sind, wie sie sind, weil sie so sprechen, wie sie sprechen). Ich selbst (da ich dafür sensibilisiert wurde) merke oft, daß Frauen plötzlich still sind, weil sie offensichtlich denken, das ginge jetzt nur die Jungs was an, z.B. Landtechnik, Investitionsfragen etc. Dafür tuscheln Frauen dann untereinander, was auch aufhört, wenn ein Typ dazukommt. Weil die Landwirtschaft tendenziell auch eine der Branchen ist, wo eine bestimmte männliche Hegemonie traditionell vorherrscht (Patriarchat), führt das oft auch dazu, daß Frauen wegen mangelnder Autonomie in die Stadt weggehen, weil es dort für sie "besser" ist. Besonders in deinem Thüringen, wo die Leute eh weggehen. Ganz schlimm ist das auch z.B. in Frankreich, wo die Frage einer Hofübernahme immer häufiger auch mit einer Entscheidung für ein Leben ohne weibliche Begleitung einhergeht. Die Girls dort gehen nämlich alle nach Paris (auch weil in F. die Hauptstadt einen ganz großen Anziehungspunkt darstellt, Franzose ist man sozusagen, wenn man Pariser ist). Stadt bedeutet für viele Frauen tendenziell Unabhängigkeit. (Ob das so ist, ist ne andere Baustelle). Natürlich sind aber nicht alle Männer hegemonial, manche akzeptieren Frauen auch als gleichwertig und kompetent(!).
Wenn wir nochmal schauen was das mit dir zu tun hat: Nun, Du sollst Frauen dazu animieren sich auch mit dem www auseinanderzusetzten, was einerseits einer Vernetzung mit anderen Frauen gleichkommt, andererseits aber auch deren (kommunikativen) Kompetenzen (z.B. im Umgang mit Ehemännern und Vätern) steigert. Kompetenz ist der Schlüsselbegriff für die Steigerung des innerfamiliären stands der Frauen. Ohne stand: Mangelnde Akzeptanz durch Männer und Abwanderung. (Motto l...m...a... A...). Das politische Motiv hinter der Entscheidung deiner Landesregierung ist also letztendlich den Verbleib von Frauen auf den Höfen zu gewährleisten. Ist doch ganz einfach, sag mal ist dir das noch nie aufgefallen? Also: Verbesserung der weiblichen Kompetenzen = verbesserte Akzeptanz der Frauen durch Männer = erfolgreiche Integration und Verbleib durch Anerkennung(!). (Offiziell gibt es natürlich gar keinen Geschlechterkonflikt, offiziell!). Das rekurriert auch wieder auf Jule: Ihr derzeitiges Verhältnis zum Vater setzt offensichtlich eine wohnliche Trennung der Beiden voraus (sie haben ja auch Arbeitsfelder strikt getrennt). Dieser Fall ist einerseits also so ungemein typisch, andererseits ist er das auch gerade nicht (es ist schon eine Verkettung unglücklicher Zufälle, von daß normal der Vater vor der Mutter stirbt, daß Jule auch wegen ihrem vormaligen Beruf einen starken bürgerlichen Lebenshang hat usw. Ist außerdem nicht ganz typisch daß ein Mädchen den Hof erbt; das ist für einige der älteren Herren nämlich auch das Problem!). Wahrscheinlich war das wieder zu lange und zu kompliziert, aber mein Gott, ich kanns nicht einfacher machen, als es ist, sorry Katrin!
Gast
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Gast » Di Aug 17, 2004 22:58

:!: Was ich noch sagen wollte, also bei Familienberatungen gibts solche und solche. Die sind nicht alle emanzipatorisch! Da gibts nämlich auch so Mistkäfer, die implizit so einen Sch... glauben, wie z.B. Beziehungen würden nur funktionieren, wenn eine gewisse weibl. Unterordnung da ist, Frau=Herz, Mann=Verstand und all so ein Müll. Also genau auswählen.
Gast
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Betriebsübernahme Pleiten, Pech uns Pannen

Beitragvon Tina » Mo Aug 23, 2004 15:03

Hallo Jule,

uns steht auch so etwas bevor und der Konflikt schwelt... :(

Ich habe aber folgende Studie gefunden und überlege mir dort Hilfe zu holen. Vielleicht hilft Euch das ja auch weiter.

Generationskonflikte in Familien aus landwirtschaflichen Betrieben
http://www.kda-nordelbien.de/land/sorgentel.pdf

Tina
Tina
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Interessante Aspekte

Beitragvon katrin » Di Aug 24, 2004 20:24

Hallo Thomas,

ja ein wirkl. langer Beitrag, aber hat mir sehr gut gefallen. Sehr interessante Aspekte bez. Frauen und Internet und auch Geschlechterkonflikt, da ist viel Wahres dran. Das könnten wir mal vertiefen, aber in einem anderen Teil des Forums, oder unter einer neuen Überschrift.
Meld dich doch mal an hier.
Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur so selten dazu.
katrin
 
Beiträge: 31
Registriert: Mo Nov 10, 2003 17:11
Wohnort: Förtha/Thüringen
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Gast » Fr Aug 27, 2004 0:40

Klaro Katrin, aber Du must anfangen! Sonst komme ich nicht umhin, einen Roman zu schreiben. Am Besten wir unternehmen gleich was emanzipatorisches und Du postest ein quest im Politikforum, wo (völlig unverständlicherweise ob der gesellschaftlichen Vorgänge) noch niemand etwas geschrieben hat. Außerdem sind die 3 G´s natürlich nichts Anderes, als reine Politik. Bis bald!
P.S.: Du bis also auch Dings-Bums-Powersellerin. Ganz schön teurer Schuppen, oder? Jetzt weiß ich auch, warum Du so selten da bist: ´Must immer auf deine www-Zeiten achten! :wink:
Gast
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Was ist aus dir geworden?

Beitragvon katrin » Sa Feb 07, 2009 14:43

Halo Gast, was ist aus dir geworden? Du hattest dich ja später dann hier auch angemeldet, wie war dein nick? Ich war ja lange nicht mehr hier. Meine derzeitige Arbeit fordert mich ganz schön. Meld dich mal wieder. Gruß Katrin
Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur so selten dazu.
katrin
 
Beiträge: 31
Registriert: Mo Nov 10, 2003 17:11
Wohnort: Förtha/Thüringen
  • Website
Nach oben

Nächste

Antwort erstellen
16 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2

Zurück zu Familie und Freizeit

Wer ist online?

Mitglieder: Bing [Bot], Google [Bot], Google Adsense [Bot], Nick

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki