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Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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16 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon Wini » Sa Jul 21, 2018 20:05

Särs liebe Freunde des Ackerbaues,

heuer habe ich im Weizen überraschenderweise teilweise Partien mit Mutterkorn geerntet.
Offenbar kein Einzelfall. Der Handel hat das Problem offenbar auch erkannt.
Die letzten BayWa-Lieferscheine weisen seit Kurzem den Mutterkornanteil aus.

Dabei ist mir aufgefallen, dass gerade in der Nähe von Roggen im Bioanbau der Mutterkornanteil
in meinem Weizen höher ausgefallen ist. Zufall oder gibt es da einen Zusammenhang ?

Wurde der konventionell angebaute Weizen eventuell über Pilzsporen aus Bioanbau infiziert ?

Ich habe mir daraufhin einmal den Bio-Roggen näher angesehen und war wirklich erschrocken über
den hohen Anteil an Mutterkorn. Nahezu jede zweite Ähre ist mit Mutterkorn belastet.

Kann so etwas überhaupt gereinigt und in den Verkehr gebracht werden ?

Wird Mutterkorn durch flache Bodenbearbeitung gefördert ?

Wer kennt sich damit aus ?

Kann auch gerne mal ein paar Bilder Posten bei Interesse.

Gruß
Wini
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon Kreuzschiene » Sa Jul 21, 2018 21:08

Wini hat geschrieben:Särs liebe Freunde des Ackerbaues,

heuer habe ich im Weizen überraschenderweise teilweise Partien mit Mutterkorn geerntet.
Offenbar kein Einzelfall. Der Handel hat das Problem offenbar auch erkannt.
Die letzten BayWa-Lieferscheine weisen seit Kurzem den Mutterkornanteil aus.

Dabei ist mir aufgefallen, dass gerade in der Nähe von Roggen im Bioanbau der Mutterkornanteil
in meinem Weizen höher ausgefallen ist. Zufall oder gibt es da einen Zusammenhang ?

Wurde der konventionell angebaute Weizen eventuell über Pilzsporen aus Bioanbau infiziert ?

Ich habe mir daraufhin einmal den Bio-Roggen näher angesehen und war wirklich erschrocken über
den hohen Anteil an Mutterkorn. Nahezu jede zweite Ähre ist mit Mutterkorn belastet.

Kann so etwas überhaupt gereinigt und in den Verkehr gebracht werden ?

Wird Mutterkorn durch flache Bodenbearbeitung gefördert ?

Wer kennt sich damit aus ?

Kann auch gerne mal ein paar Bilder Posten bei Interesse.

Gruß
Wini

Särs Wini.
Bilder wären echt cool. Hab noch nie Mutterkorn gesehen. Kenne es nur als Wehenmittel...
Kreuzschiene
 
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon AEgro » Sa Jul 21, 2018 21:16

Ich habe einzelne Mutterkörner bislan nur auf 2 kleien gepflügtenTeilflächen ( Rübenlagerplätzen ) in Sommerweizen entdeckt.
Die im Herbst gesäten Winterweizen auf den gleichen Äckern nach Rüben als Grubbersaat sind offensichtlich sauber.
Auch die anderen Grubberssatweizenfächen nach Weizen, Raps und körnermais sind sauber.
Der Winterroggen hatte leichten Befall, allerdings nur im Randbereich.
Mutterkornsporen können das Getreide nur zu eienm kurzen Zeitpunkt während der Blüte befallen, was meist von befallenen Gräßern ( z. B. vom Feldrand ) erfolgt.
Hybridsorten sind stärker anfällig, weil meist genetisch bedingt eine geringer eigene Pollenschüttung und verzögerte Befruchtung erfolgt und so die Mutterkonsporen
überhaupt erst einfallen können,
http://www.pflanzenkrankheiten.ch/de/kr ... urpurea-sc
Gruß AEgro
Es gibt Tage, da komm ich einfach mit dem Kopfschütteln nicht hinterher !
AEgro
 
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon AgroTom » So Jul 22, 2018 8:29

Ich hatte dieses Jahr auch Probleme mit Mutterkorn im Weizen, wobei nur der RGT Reform davon betroffen war. Der Grannenweizen war ohne Befall.

Das Problem ist nicht neu und die Ursachen sind natürlich auch bekannt

- Sorte (RGT Reform scheint tatsächlich etwas anfälliger zu sein)
- flache, nicht wendende Bodenbearbeitung
- reichlich Bodenfeuchte, der die Sklerotien zum Keimen angeregt hat
- Waldrand und Niederungen mit langen Tauphasen
- hoher Strobilurinanteil bei der Blattbehandlung (verlängert die Blüte und verzögert die Abreife)

Der Pilz ist eigentlich allgegenwärtig auf der Bodenoberfläche, aber natürlich kann von einer Wirtspflanze wie dem Roggen oder anderen Gräsern ein Infektionspotential für den etwas später blühenden Weizen ausgehen
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon Biohias » So Jul 22, 2018 9:01

Mutterkorn hat ja hauptsächlich was mit der Bestäubung zu tun. Deshalb wird ja dem Hybridroggen auch 10% Populationsroggen zugemischt um die Bestäubung zu verbessern. Hab dieses Jahr nur sehr vereinzelt mutterkorn gesehen, bei Weizen und triticale gar nicht. Natürlich spielt auch die Sortenwahl eine große Rolle..
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon 1056xl » So Jul 22, 2018 21:07

Hallo Wini , hallo Kollegen.
Auch ich hatte in einigen Weizenschlägen Mutterkorn.
Hauptsächlich im Reform , aber auch im Patras, Chiron und Impresion.
Hatte auch Reform ohne Mutterkorn.
Reform stand durchwegs nach Raps , nur gegrubbert, die anderen Sorten nach
Silomais gepflügt.
Biobauern oder Roggen ,weder bio noch convi gabs im umkreis von 4km nicht.
Srobis hab ich gar nicht eingesetzt.
Reform etwas anfälliger, kann sein.
Wetter hatt halt dies Jahr für MK gut gepasst, :(
Reform hat aber mit Abstand am besten gedroschen
Alles erst mal eingelagert , MK-Besatz dürfte kein Thema sein.

MfG 1056xl
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon Wini » So Jul 22, 2018 21:33

Hallo,

der Kollege mit RGT Reform hat die belasteten Partien auch erst mal auf Lager gelegt.
Wird dann am Hof mit unbelasteten Partien verschnitten um den Grenzwert von 0,05% zu unterschreiten.
Was wird da eigentlich abgezogen, wenn der Grenzwert überschritten wird und bspw. 0,1% Mutterkorn dabei sind ?
Kann die Mühle die Partie auch komplett verstossen ?

Achja, hier die versprochenen Bilder:
Bio-Roggen unbekannter Sorte:
Roggen mit Mutterkorn 1.JPG


Winterweizen Elixer:
Weizen mit Mutterkorn 1.JPG


Im Vergleich zum Weizen ist der Roggen weitaus höher belastet.
Ein Mutterkorn pro Ähre ist beim Bio-Nachbarn eher die Regel als die Ausnahme.

Kann der Roggen überhaupt sicher gereinigt und für den menschlichen Verzehr aufbereitet werden ?
Oder taugt das nur noch als Tierfutter ?

Gruß
Wini
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon Biohias » Mo Jul 23, 2018 7:03

Wenn der Roggen beim Drusch richtig knusprig ist brösselt das meiste davon in der dreschtrommel und wird mit dem Wind auf dem Acker 'entsorgt'. Das Stroh würde ich definitiv nicht verwenden, die Körner kann man anschließend schon so reinigen das nichts fehlen sollte. Ob es allerdings als Speiseware taugt muss man testen lassen. Hab noch nie so extremen Befall gehabt...
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon Wini » Fr Jul 27, 2018 21:23

Also bei meinem Weizen gilt lt. Kontraktbedingungen die Grenze von 0,05%.
Dann deklariert die grüne Mafia schönsten A-Weizen ganz schnell zu lumpigen Futterweizen.
Ist mir heuer nun schon zum 2. Mal passiert.

Mal ne Prüfungsfrage für den angehenden Landwirtschaftsmeister: 0,05% Was ist das überhaupt ?

A: 0,5 g Mutterkorn bei 1 kg ungereinigter Rohware ?
B: 0,5 g Mutterkorn bei 1 kg gereinigter Rohware ?
C: 5 g Mutterkorn bei 100 kg Weizen ?
D: Bauern brauchen keine Prozentrechnung

Gruß
Wini
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon Biohias » Sa Jul 28, 2018 6:09

Hast du die Möglichkeit den Weizen durch einen Trieur zu schicken?
Kann mir vorstellen das man ihn so gut sauber bekommt...
Hab heuer nur auf einer einzigen Fläche Mutterkorn im Roggen gehabt, gleiche Sorte und Kulturführung wie auf den anderen, am Feld gegenüber des Feldwegs war kein Einziges !
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon AgroTom » Sa Jul 28, 2018 7:45

Wini hat geschrieben:Also bei meinem Weizen gilt lt. Kontraktbedingungen die Grenze von 0,05%.
Dann deklariert die grüne Mafia schönsten A-Weizen ganz schnell zu lumpigen Futterweizen.
Ist mir heuer nun schon zum 2. Mal passiert.

Mal ne Prüfungsfrage für den angehenden Landwirtschaftsmeister: 0,05% Was ist das überhaupt ?

A: 0,5 g Mutterkorn bei 1 kg ungereinigter Rohware ?
B: 0,5 g Mutterkorn bei 1 kg gereinigter Rohware ?
C: 5 g Mutterkorn bei 100 kg Weizen ?
D: Bauern brauchen keine Prozentrechnung

Gruß
Wini



Ich plädiere für Antwort D :lol:
Ansonsten sind 0,05% halt ein halbes Promille = 5g Mutterkorn auf 10kg Weizen. Und da für den Verkauf die gereinigte Rohware ausschlaggebend ist, wird wohl B die richtige Antwort sein. Im Rückstellmuster wird der Mutterkornanteil natürlich höher sein
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon AgroTom » Sa Jul 28, 2018 7:54

Biohias hat geschrieben:Hast du die Möglichkeit den Weizen durch einen Trieur zu schicken?
Kann mir vorstellen das man ihn so gut sauber bekommt...
Hab heuer nur auf einer einzigen Fläche Mutterkorn im Roggen gehabt, gleiche Sorte und Kulturführung wie auf den anderen, am Feld gegenüber des Feldwegs war kein Einziges !


Das dürfte wohl etwas zu teuer sein für einen einfachen Grundmahlweizen. Da kann man das Getreide gleich als Futtergetreide verkaufen.
Sowas lohnt sich wahrscheinlich nur bei teurem Biogetreide, wo Du für eine eher bescheidene Qualität 40 statt 17 Euro bekommst.
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon Family Guy » Sa Jul 28, 2018 8:02

Biohias hat geschrieben:Hast du die Möglichkeit den Weizen durch einen Trieur zu schicken?
Kann mir vorstellen das man ihn so gut sauber bekommt...


Richtig sauber bekommt man schlechte Ware mit dem Tischreiniger, Getreide und Mutterkorn haben unterschiedliche spezifische Gewichte.

Nicht zu unterschätzen ist die mechanische Reizung und Verletzung vom Getreide bei Breitreifen und zu schmalen Fahrgassen,
also die Fahrgasse ruhig etwas breiter anlegen.

angeblich sollen die WR Hybridsorten der Saatenunion nicht so anfällig sein wie die KWS Sorten, wenn es ein richtiges Mutterkornjahr ist, merkt man meiner Meinung keinen Unterschied.

Ist der Besatz zu hoch, gibt es einen Abzug und die Bezeichnung Biogasroggen.
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon Biohias » Sa Jul 28, 2018 8:11

Wir arbeiten generell ohne Fahrgassen und striegeln den Roggen wenn überhaupt mit Breitreifen bei 0,6 Bar.
Sorte war der SU Performer, werd ich auch dieses Jahr wieder anbaun.
Ertraglich wirklich gut und schön in der Entwicklung.
Inwieweit sich die aufwändige Reinigung bei euch lohnt bzw. Was es kostet weiß ich nicht, hab selber eine Reinigung und einen Mantel Trieur...
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Re: Bioanbau Roggen Weizen Mutterkorn

Beitragvon AgroTom » Sa Jul 28, 2018 8:38

Family Guy hat geschrieben:
Biohias hat geschrieben:Hast du die Möglichkeit den Weizen durch einen Trieur zu schicken?
Kann mir vorstellen das man ihn so gut sauber bekommt...


Richtig sauber bekommt man schlechte Ware mit dem Tischreiniger, Getreide und Mutterkorn haben unterschiedliche spezifische Gewichte.

Nicht zu unterschätzen ist die mechanische Reizung und Verletzung vom Getreide bei Breitreifen und zu schmalen Fahrgassen,
also die Fahrgasse ruhig etwas breiter anlegen.

angeblich sollen die WR Hybridsorten der Saatenunion nicht so anfällig sein wie die KWS Sorten, wenn es ein richtiges Mutterkornjahr ist, merkt man meiner Meinung keinen Unterschied.

Ist der Besatz zu hoch, gibt es einen Abzug und die Bezeichnung Biogasroggen.



Das Genmaterial der Saaten-Union ist grundsätzlich anfälliger für Mutterkorn, weswegen man ihnen zur besseren Pollenschüttung 10% Populationsroggen beimischt. In den LSV wird hingegen die reine Sortenleistung (ohne Beimischung) geprüft.
Bei den Sorten der KWS gibt es zwar auch Unterschiede, aber die haben eine Linie mit einem Resistenzgen drin (ist aber auch keine absolute Resistenz) und kommen insofern auch ohne Beimischung einer Liniensorte aus.
Die Sorten der Saaten-Union sind aufgrund ihrer größeren genetischen Variabilität besser an schlechte Standorte angepasst, während die Sorten der KWS aud Hochertragsstandorten ihre Vorteile haben.
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