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Buchen- oder Fichtenwald?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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16 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Buchen- oder Fichtenwald?

Beitragvon Fendtianer » Do Feb 07, 2008 16:55

Hallo,

bei einem Stammtischgespräch Buchen- oder Fichtenwals, was wertstabiler oder die Vermarktung betrifft besser sei, bekam folgende Auskunft:

Der Fichtenwald sei angeblich der Mercedes unter den Wäldern, weil die Fichte
1. Angeblich besser zu vermarkten ist
2. Schneller wächst als die Buche - war mir auch klar
3. nur auf guten, gesunden Boden wächst - Buche wohl nur auf steinigen Böden

Was haltet ihr von der Aussage.

Gruß
Roland
Roland Panzer
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Beitragvon Kuhkalb » Do Feb 07, 2008 17:11

Absolutes Scheißgelaber!

Man kann nicht allgemein behaupten das Buchenwald oder Fichtenwald wertstabiler sei, kommt immer genau auf den Bestand drauf an und die äußeren Bedingungen.

Fichte galt zwar jahrelang (und teilweise immernoch?) als Brotbaum in der Forstwirtschaft, weil eben sehr schnellwüchsig auf guten Boden....
Im Moment ist die Fichte ja nicht gerade der Trendbaum!

Gruß
Kuhkalb
 
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Beitragvon Shortcut » Do Feb 07, 2008 17:19

Fichte ist halt nicht überall machbar...muß man ganz klar so sagen, die Folgen dessen bekommen wir ja derzeit zu spüren. Es gibt aber genug andere Baumarten die ebenso schnellwüchsig sind und gut zu vermarkten. Es muß nicht immer Fichte sein. Klar...bis eine Buche schlagreif ist wird mehr Zeit ins Land gehen, aber was hilfts dir wenn du auf deinem Boden mit Fichte einfach nicht zurecht kommst.

Ich setze zum Beispiel auch auf Ahorn, Kirsche, Edelkastanie als Ersatz für Fichten auf für Fichten ungeeigneten Böden. An guten Standorten habe ich begonnen mir mit Weißtannen einen Windbruchstabileren Nadelbaum zum Einsatz zu bringen, dessen Holz meines Erachtens dem von Fichte mind. ebenbürtig ist. Mit Ahorn und Kirsche hast du in jedem Fall Hölzer die gute Preise erzielen und ebenfalls mind. so schnellwüchsig wie die Fichte sind, ich wage sogar zu behaupten das Ahorn noch schnellwüchsiger ist. Zudem sind Ahorn und Kirsche wesentlich unempfindlicher gegen trockene Sommer.

Gruß
Carsten

P.S. wir hatten auch schon Zeiten wo du für Fichte B/C Qualität wenns gut lief gerade mal 50-70 DM/fm bekommen hast, und das war wirklich nicht üppig wenn man sieht wie lange auch so eine Fichte zum wachsen braucht.
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Re: Buchen- oder Fichtenwald?

Beitragvon Robiwahn » Do Feb 07, 2008 19:32

Fendtianer hat geschrieben:...
Der Fichtenwald sei angeblich der Mercedes unter den Wäldern, weil die Fichte
1. Angeblich besser zu vermarkten ist
2. Schneller wächst als die Buche - war mir auch klar
3. nur auf guten, gesunden Boden wächst - Buche wohl nur auf steinigen Böden

...


Viel haben die Vorredner ja schon gesagt, vor allem die Worte von Shortcut sind wichtig.

zu 1)
Was dazu kommt, ist die Unsicherheit über die zukünftige Technologie- , Mode- und damit Marktentwicklung. Vor 250 Jahren haben sie extra Eichenwälder für Schiffsmasten angelegt, die zwar jetzt schön grade und dick sind, aber halt nicht mehr für Schiffsmasten gebraucht werden. Wer weiß schon, wie sich die Einschnitt- und Verarbeitungsechnologie weiter entwickeln wird, ob wir in 50 Jahren überhaupt noch "richtiges" Holz nutzen oder nur noch Spannplatten oder in der Retorte gezüchtete Faserverbundwerkstoffe oder sonstwas. Dementsprechend ist der Markt für Fichte gerade jetzt gut, aber wie er in der Zukunft aussieht, steht in den Sternen oder im Horoskop, so man dran glaubt.

zu 2)
Schnell wächst die Fichte, aber da gibt es auch andere Baumarten, die ebenso schnell wachsen. Z.B. Pappel, Weide, Ahorn, Kirsche, Douglasie, Robinie, Birke. Und je nach zukünftigen Einsatzmöglichkeiten werden diese BA auch eine Aufwertung im Preis erfahren.

zu 3)
Das ist der leider der größte Blödsinn überhaupt. Schaut euch mal ne Europaverteilung der sog. Potentiellen Natürlichen Vegetation (PNV) an, da finden sich fast überall in Dtl. und Mitteleuropa Buchenwälder in ihren versch. Mischungsformen und die Fichte ist eher an den Rand bzw. in die Berge gedrängt. Hier mal ein Bsp. Die momentane Ausbreitung der Fichte ist durch den menschlichen Einfluss gekennzeichnet. Deswegen kann man nicht davon ausgehen, das die Buche auf guten Böden nicht wachsen würde, die würde die Fichte sogar verdrängen, wenn ihr entsprechend Zeit gelassen wird.

Nebenbei verändert die Fichte die Böden in negativer Hinsicht (rohhumus, Ph-Wert, Bodenverdichtung), ist auf flachgründigen Böden extrem windwurfgefährdet, rotfäulegefährdet, borkenkäfergefährdet. Wegen ihrer nicht standortgemäßen künstlichen Verbreitung muss man anscheinend momentan sehr viel Glück haben, um von seinen Fichten überhaupt was bis zum Ende der angepeilten Umtriebszeit übrig zu behalten. Also was nutzt sie dir, wenn sie dir vorher umfällt oder gefressen wird und du nur Käfer- oder Windwurfholz zu einem niedrigem Preis verkaufen kannst. Eine Generation geht das vielleicht noch gut, aber mittlerweile sind wir im Fichtenanbau in Dtl. in der 2-4. Generation und jetzt kommen langsam die Probleme zum Vorschein.

Grüße, Robert
Robiwahn
 
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Beitragvon saudi.smoe » Do Feb 07, 2008 19:40

Bin eigentlich, sofern der Standort passt dass man nicht besser Reis pflanzen oder aber nen Steinbruch drauss machen kann, auch mehr fuer die Fichte... Thueringer halt... :wink:
Aber es muss ja nicht immer gleich die Buche sein, gibt ja auch noch andere (Nadelbaum-)Moeglichkeiten wie die Douglasie, Laerche oder eben Tanne...

@Shortcut
Was hast du denn fuer Erfahrungen mit Weisstannen, und Ahorn ??
Pflanzabstaende, bevorzugte Standorte, Wachstum etc......??
Vergib deinen Feinden, aber vergiss niemals ihre Namen...
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Beitragvon rummi » Do Feb 07, 2008 19:47

Also das Fichte nur auf guten Böden klarkommt ist absolut falsch. Das Gegenteil ist der Fall. Fichte kommt mit guten Nährstoffreichen Böden nicht zurecht, dort neigt sie insbesondere zu Rotfäule.
Ideal für Fichte sind nährstoffarme Böden und viel Niederschlag.
Meiner Meinung nach ist die Richtung Fichte in Mischung mit Laubholz eine gute Alternative zu den Monokulturen. Untersuchungen haben ergeben das wenn man der Fichte 30% Laubholz beimischt der Ertrag bei der Fichte nicht niedriger ist als wenn man die Fichte alleine auf einem Standort hat.
Aus Naturschutzsicht ist das auch sinnvoll da die Artenvielfalt gefördert und das ökologische Gleichgewicht erhalten bleibt.
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Beitragvon johndeere93 » Do Feb 07, 2008 20:41

Hallo,
Ich habe einen Fichten bestand der rüber gegangen ist und dieses jahr oder nächstes angepflanzt werden soll. Der boden dort ist steinig, lehmig, und feucht. Was soll ich eurer meinung nach anpflanzen fichte oder Ahorn.
wäre sehr nett ein paar antworten zu erhalten.
Gruß johndeere93
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Fichte vs. Buche

Beitragvon landyjoerg » Do Feb 07, 2008 21:36

Hallo,

Fichte ist den Boden betreffend gar nicht so anspruchsvoll. Hier im Fankenwald der typische Baum für steinige Böden, lehmige Böden, nasse Böden, fast überall. Ob Fichte eine Zukunft hat ist mehr eine klimatische Fage. Feucht kaltes Klima ist Fichten förderlich, Buchen eher abträglich. Windwurfgefährdung ist bei Flachwurzlern grösser, dafür ist der gerade Wuchs (für Bauholz z.B.) bei Fichten eher gegeben als bei Buchen.
Für Bayern gibt es eine Karte, die feucht-kalte, also Fichten begünstigende Klimagebiete in hellblau ausweist (auch eine zukünftige globale Erwärmung berücksichtigend), angelegt. Für Buche wurde eine Karte angelegt, die Höhengrenzen, Nässegrenzen und Trckenheitsgrenzen für Buchenwuchs ausweist, d.h. in den lila, ocker und grünen Gebieten ist Buche nicht zu empfehlen. Wenn man beide Karten am Computer übereinanderlegt, ergeben sich die Gebiete, in denen Fichte bevorzugt werden sollte:

Was blau ist, ist fichtengeeignetes Gebiet. Weisse Flecken sind gleichermassen für Fichte und Buche (natürlich auch andere) geeignet.
So eine Klima- und Baumeignungskarte müsste Fendtianer für seine Gegend auch bekommen. Dann kann er (auch am Stammtisch) sagen, was geeignet ist und was nicht. Wenn mehrere Baumarten zu Wahl stehen, ist halt auch die Frage, welchen Nutzen man daraus ziehen möchte.

Gruss Jörg
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Beitragvon Robiwahn » Do Feb 07, 2008 21:55

Moin nochmal

So ne Karte wie von Landyjörg ist im Prinzip sowas wie ne PNV-Karte. Müsste eigentlich in allen Forstämtern rumliegen und einsehbar sein. Dort gibts auch Karten über die Standortverh. und darauf (+PNV) aufbauend über die Empfehlungen zur Baumartenwahl. Kann sicher auch ne Hilfe für Johndeere93 sein, denn ich würde die BAumartenwahl von einigen mehr Parametern abhängig machen als nur feucht, lehmig und steinig.

Grüße, Robert
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Re: Buchen- oder Fichtenwald?

Beitragvon abu_Moritz » So Feb 10, 2008 8:52

Robiwahn hat geschrieben:zu 2)
Schnell wächst die Fichte, aber da gibt es auch andere Baumarten, die ebenso schnell wachsen. Z.B. Pappel, Weide, Ahorn, Kirsche, Douglasie, Robinie, Birke. Und je nach zukünftigen Einsatzmöglichkeiten werden diese BA auch eine Aufwertung im Preis erfahren.

Grüße, Robert


Pappel? echt? wer kann sowas gebrauchen? ich habe gerade 4 docke Pappeln gefällt - aber keiner will das Holz,nedmal für Brennholz,
und so viele Künstler gibt es hier nicht die frisches Schnitzholz brauchen.
Gruß Jo


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Re: Buchen- oder Fichtenwald?

Beitragvon Robiwahn » So Feb 10, 2008 21:40

abu_Moritz hat geschrieben:
Pappel? echt? wer kann sowas gebrauchen? ich habe gerade 4 docke Pappeln gefällt - aber keiner will das Holz,nedmal für Brennholz,
und so viele Künstler gibt es hier nicht die frisches Schnitzholz brauchen.


Z.B. Hackschnitzel und ab ins Biomassekraftwerk. Oder Schleifholz für Zellstoff, Pappe & Co. Aber natürlich auch Mdst.abnahmemenge 1 Lkw

Grüße, Robert
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Re: Buchen- oder Fichtenwald?

Beitragvon abu_Moritz » Sa Feb 16, 2008 7:32

Robiwahn hat geschrieben:Z.B. Hackschnitzel und ab ins Biomassekraftwerk. Oder Schleifholz für Zellstoff, Pappe & Co. Aber natürlich auch Mdst.abnahmemenge 1 Lkw

Grüße, Robert


naja ein ganzer LKW wirds wohl nicht, sind ja nur 7 Pappeln mit 60-70cm Durchmesser.
Ein Bauer am ort macht und braucht Hackschnitzel, den habe ich gefragt: 120 Eur/h und dafür vergütet er mir dann aber 3 Eur/m³ fürs Hackschnitzel das er mitnimmt - dann lasse ich sie lieber liegen und verfaulen :-(
Gruß Jo


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Re: Buchen- oder Fichtenwald?

Beitragvon Robiwahn » Sa Feb 16, 2008 16:28

abu_Moritz hat geschrieben:120 Eur/h und dafür vergütet er mir dann aber 3 Eur/m³ fürs Hackschnitzel das er mitnimmt - dann lasse ich sie lieber liegen und verfaulen :-(


Frag ihn doch, ob er dir 1 bis ...... Bier ausgibt, wenn du ihm die Stämme schenkst.

Grüße, Robert, der grade Weiden für den Häcksler zusammensammelt
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Beitragvon tiger12 » Sa Feb 16, 2008 19:46

Leute pflanzt Douglasie!!!!! Der Fichte im Wuchs haushoch überlegen und das Holz ist inzwischen teurer als Fichte, weil schützt sich selbst
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Re: Buchen- oder Fichtenwald?

Beitragvon abu_Moritz » Sa Feb 16, 2008 20:55

Robiwahn hat geschrieben:
abu_Moritz hat geschrieben:120 Eur/h und dafür vergütet er mir dann aber 3 Eur/m³ fürs Hackschnitzel das er mitnimmt - dann lasse ich sie lieber liegen und verfaulen :-(


Frag ihn doch, ob er dir 1 bis ...... Bier ausgibt, wenn du ihm die Stämme schenkst.

Grüße, Robert, der grade Weiden für den Häcksler zusammensammelt


naja so dachte ich auch, ich schenk ihm die Stämme und er häckselt sie für sich, aber das wollt er ja ned und ich zahl doch ned auch noch dafür,

heut kam einer mit nem neuen Touareg mit neuem 3-Seiten Tandemkipper und neuer 880 mit 75cm Schwert, der hat die Pappeln zu 30cm Rugeln gesägt und mitgenommen für Brennholz - er meinte seine 880 sei ja bärenstark so wie die duch die 60cm geht - er hat wohl ned viel Ahnung vom Brennholz ;-)
Ich bin den Scheiß los, und er hat nächsten Winter einen zuenen Schornstein.
Gruß Jo


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