Hallo Leute,

ich habe mal eine Frage zum Eierverkauf…

Wir haben ein paar Freilandhühner (wie so viele hier) und auch die ein oder andere Schachtel mit Eier zu viel für den Selbstverbrauch. Ich hätte den ein oder anderen Arbeitskollegen bzw. Bekannten der ein Schachtel abnehmen würde.

Ich möchte keinen Eierbetrieb aufbauen, ich spreche aktuell von ca. 50-100 Euro Einnahmen (nicht Gewinn) pro Monat.
Also ein paar Schachteln pro Monat...

Frage:

1. Ab wann fällt so etwas unter eine Art „Nebenverdienst“ im Sinne des Finanzamtes bzw. Arbeitgeber (dort müsste man das ja auch anmelden oder?)?? Gerade wenn der mitbekommt, dass der ein oder andere Arbeitskollege mal eine Schachtel kauft. Dann könnte es theoretisch Probleme geben.

Ich schätze streng genommen schon ab dem 1 Euro den man einnimmt oder gibt es eine Art Umsatzgrenze die man überschreiten müsste?

2. Wenn das ganze versteuer werden müsste, wie wird das dann versteuert??
Werden die Einnahmen (Umsatz) oder der Gewinn auf mein normales Arbeitnehmer Einkommen draufgerechnet bei der Steuererklärung??

3. Muss man hierfür ein Gewerbe anmelden? Würde das dann hierüber separat versteuert?

Wenn ich das als Gewerbe anmelde, welche Vorteile würde das evtl. bringen (wenn ich das dann schon alles offiziell mache und Steuern bezahle). Wäre das dann Nebenerwerbslandwirtschaft??

Wie wird das denn von euch in der Praxis gelebt??

Gruß
Dennis

Die Punkte 1 bis 3 kannst du getrost vergessen.
So etwas läuft beim Finanzamt unter Liebhaberei, da keine Aussicht auf Gewinnerzielung besteht.

Was dagegen auch für so eine Hobbyerzeugung gilt, sind die Vorschriften für die Eierkennzeichnung:
http://www.vis.bayern.de/ernaehrung/lebensmittelsicherheit/kennzeichnung/eierkennzeichnung.htm

Eine Ausnahme gilt:
"Eier, die der Erzeuger auf der Hofstelle oder an der Haustür verkauft, müssen nicht gestempelt sein."

Den Direktverkauf an Kollegen auf der Arbeit könnte man bei großzügiger Auslegung wohl noch als Haustürgeschäft oder Direktverkauf ab Hof durchgehen lassen.
Wenn du es genau wissen willst, musst du die zuständigen Behörden fragen...

Tipp von mir: Wenn du ganz frische Eier verkaufst, erklär den Leuten, dass die erst ein paar Tage liegen müssen, wenn sie die Eier kochen und schälen wollen, damit sich die Schale gut ablösen lässt. So etwas wissen heute viele Verbraucher nicht mehr und denken, deine Eier hätten irgendeine Macke.

Manfred hat geschrieben:Tipp von mir: Wenn du ganz frische Eier verkaufst, erklär den Leuten, dass die erst ein paar Tage liegen müssen, wenn sie die Eier kochen und schälen wollen, damit sich die Schale gut ablösen lässt. So etwas wissen heute viele Verbraucher nicht mehr und denken, deine Eier hätten irgendeine Macke.

Danke für den wichtigen Hinweis!!

Daher verbrauchen wir selbst auch erst ab 3./4. Tag die Eier. Ich finde das nämlich auch nicht so toll.
Muss ich dann dran denken...

Wichtig beim ab Hof/Haustürgeschäft, die Eier dürfen nicht soriert sein. Dh. die verkäufst offiziell keine Schachteln, sondern je 10 Eier. Wenn Deine Kundschaft sie in Schachteln verpackt, ist das nicht Dein Problem (kleines Schlupfloch, da sich manche AmtsVet bei Kleinsthaltungen am Verkauf in Schachteln stoßen ).

Gruß

Dennis99 hat geschrieben:Frage:

1. Ab wann fällt so etwas unter eine Art „Nebenverdienst“ im Sinne des Finanzamtes
2. Wenn das ganze versteuer werden müsste, wie wird das dann versteuert??
Werden die Einnahmen (Umsatz) oder der Gewinn auf mein normales Arbeitnehmer Einkommen draufgerechnet bei der Steuererklärung??

3. Muss man hierfür ein Gewerbe anmelden? Würde das dann hierüber separat versteuert?

Jo, würde in dir nur ein ganz kleiner winziger Uli Hoeneß stecken, würdest du nicht einmal im Traum daran denken, wie die paar Kröten zu versteuern sind

Ball flach halten! Du nimmst max. 1000 € im Jahr ein, was gibst Du für Futter aus?

Aktuell ist ja ein Krämer-/Hofladen geplant, dann könnte sich das mit den Eierverkauf eh ändern.
Am Montag kommt das Veterinäramt (Lebensmittelüberwachung), da wird sich so einiges klären denke ich.