Ich will mich über gebrauchte Direktsaatmaschinen informieren.Wer hat schon Erfahrungen mit Direktsaatmaschinen gesammelt? Was ist der Unterschied zwischen Ein-, und Zweischeibenscharen?Welche Hersteller sind zu empfehlen? Arbeitsbreite max. 3m
Wir haben damals in meiner alten Firma eine Rabe Turbodrill T600 auf Einscheibenschare umgerüstet um damit pfluglos drillen zu können im Gespann mit einem 6m Lemken Rubin.
Fazit ist, dass man mit Einscheibenschare auf leichten bis mittleren Böden gut zurecht kommt, doch auf mittelschweren bis schweren rollen sie nur oben drüber weg.
Da ich auch oft Vorführ und Mietdrillen von Horsch hatte, konnte ich den Unterschied genau erkennen. Die Doppelscheibenschare schneiden den Boden genau auf und legen das Saatgut in eine saubere Rinne, die sich sofort wieder schließt. Sie gehen auf allen Bodenbedingungen und man kann sogar Wiese nachdrillen, was mit Einscheibenschare nicht möglich ist.
Also auf jeden Fall Doppelscheiben, auch wenn es etwas teuerer ist. Man hat auf jeden Fall einen gleichmässigeren Feldaufgang.
Pauschal ist das nicht zu beantworten, beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Der Schardruck selbst ist nicht unbedingt vom System abhängig sondern von der Kraft, mit der das Schar in den Boden gedrückt wird. Hier ist die Belastungsrenze aber in der Regel das nachfolgende Führungsrad/Andruckrolle, welches meist nur bis ca. 40-50 kg beaufschlagt werden kann. Abhängig von der Geometrie ergibt sich dann der Druck am Scheibenschar.
Das sich der Schlitz nach dem Einlegen des Saatgutes wieder schließt soll bei beiden Systemen so sein. Hier funktioniert das Einscheibenschar aber auch bei hohen Geschwindigkeiten noch besser da das Zweischeibenschar einen fast doppelt so breiten Schlitz erstellt. Dieser ist bei hoher Geschwindigkeit natürlich schwerer wieder aufzufüllen (Nicht umsonst hat die Horsch-Drillen diese kleinen Kunststofffinger).
Einscheibenschare haben dafür den Nachteil eine Querkraft zu erzeugen, den die Lagerung durch eine entsprechende Dimensionierung auffangen muss. Sonst jackelt das irgendwann aus (Die älteren Amazone-Maschinen sind ein Beispiel dafür). Diese Querkräft werden beim Zweischeibenschar zum großen Teil aufgehoben, dafür haben ich die Gefahr dass kleine Steine o.ä. die Scheiben von innen blockieren können. Auch ist die Anzahl der bewegten Bauteile (Lager, Scheiben) doppelt so groß und der Montageaufwand im Reparaturfall entsprechend auch doppelt so groß.
Moin.
Ich arbeite seit 3 Jahren mit einer Tandem Flex Direktsaatmaschine und bin hoch zufrieden damit!!!
Die Maschine ist mit einem einscheibenschar ausgestattet.
Vorteil der Maschine ist die, über das Paralelogramm, exakte Tiefenführung, auch bei hohen Geschwindigkeiten!!!!
Die Maschine ist wirklich sehr Robust, einfach und übersichtlich aufgebaut.
Mit unserer 3m Maschine erreicht man auf entsprechenden Flächen 3-4ha die Stunde. Wir Drillen mit der Maschine auch Mais (Reihenabstand 15cm)
Und nicht zuletzt macht der Anschaffungspreis sie sehr attraktiv... Allerdings denke ich dass es mit Gebrauchten dieser Marke eher schlecht aussieht.
Danke für eure Antworten! Ist es im Prinzip egal ob Ein-, oder Zweisch., wenn die Saatfeldvorbereitung mit "Roundup" und dann mit Scheibenegge oder Fräse bearbeitet wird? Ich arbeite Pfluglos. (wg. alten Planzenresten, Verstopfen, Drüberrollen, Saattiefe)
Also bei der Tandem Flex hat man mit verspofungen eigentlich keine Probleme. Durch den hohen Schardruck werden die Pflanzenreste durchgeschnitten. Nach Raps Drillen wir den Weizen immer direkt rein. d.h. einmal Roundup und dann drillen ohne jegliche Bodenbearbeitung...
Sieht vielleicht etwas wild aus mit den langen Rapsstoppeln im Weizen aber es geht wunderbar!!!
Und irgendwelche ertragsminderungen haben sich nicht eingestellt...Warum auch?!
ich hab ne amazone d-8 mit einscheibenschar und bin zufrieden.
es gibt keinerlei verstopfungen und die saatgutablage ist sehr ordentlich.
ich arbeite pfluglos.