Hallo liebe Community.

Ich bin ein 23 jähriger Student in Schleswig-Holstein und bin sehr interessiert in der Landwirtschaft. Habe auch schon etliche Jahre Erfahrungen in der Landwirtschaft sammeln können.

Um mein Studium zu finanzieren und natürlich auch etwas nebenbei zu verdienen, spiele ich mit dem Gedanken mir einen Schlepper samt Drainagespülgerät anzuschaffen, um für die Landwirte und evtl. auch Industrie, Felder und sonstige Rohrleitungen mit Hochdruck zu spülen.

Nun meine Frage an die Betroffenen: Ist die Nachfrage vorhanden, die Felddrainage regelmäßig zu spülen? Oder wird sowas nur einmal jährlich gemacht wenn überhaupt?
Würde sich so etwas überhaupt lohnen?

Wäre um eine kleine Rückmeldung dazu sehr Dankbar.

Viele Grüße
Fiete333

Bei uns sind die Drainagen jetzt schon über 40 Jahre alt und es hat sich noch nichts abgesetzt. Wenn jemand spülen muss dann eher alle 20 Jahre als jedes Jahr? Kannst ja beim Maschinenring anrufen und dich erkundigen ob in eurer Gegend sowas nachgefragt wird

Danke für deine Antwort! ja die Felder bei uns sind öfter von Staunässe betroffen da es hier in der Region ziemlich oft regnet. Werde mal beim Maschinenring anfragen. Danke für den Tipp!

Evtl machst du auch bei dir Drainagenverbände aus... Dort könntest du deine Maschine evtl Mal als eine Art "Sammelbestellung" in weiterer Entfernung laufen lassen

Eine vernünftige Drainage macht ein paar Jahre ohne dass da jedes Jahr gespült wird bzw. wird meist dann geschaut ob Spülen reicht oder der Bagger kommt wenn die Drainage nicht mehr läuft. Für regelmäßiges Spülen auf Verdacht wird kaum einer Geld ausgeben, somit ist das Geschäftsmodell vielleicht nochmal zu kalkulieren. Um da Geld zu verdienen muss man denke ich ein ziemlich großes Gebiet abdecken.

Okay danke für Eure Meinungen. Ist bei Euch häufig Niederschlag oder eher weniger?

Was kostet dich der Schlepper, was kostet das Spülgerät, weisst du überhaupt, wie so ein Teil aussieht?
Wenn du das beziffern kannst, kannst du ja ausrechnen, wieviel Meter Drainage du in deinen Semesterferien spülen musst, um auf einen grünen Zweig zu kommen. Mach doch einfach mal einfach mal ein Praktikum bei einem, der mit einem Spülgerät durch die Gegend fährt, danach fängst du an zu rechnen und gibst dir selbst die Antwort.

Fiete333 hat geschrieben:Hallo liebe Community.
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Um mein Studium zu finanzieren und natürlich auch etwas nebenbei zu verdienen, spiele ich mit dem Gedanken mir einen Schlepper samt Drainagespülgerät anzuschaffen, um für die Landwirte und evtl. auch Industrie, Felder und sonstige Rohrleitungen mit Hochdruck zu spülen.
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Viele Grüße
Fiete333

In unserer Gegend sind viele Flächen seit ca. 50 Jahren drainiert, auch meine eigenen besitzen zu 80% eine Drainage. Von Zeit zu Zeit sitzt immer mal wieder etwas zu, in machen Jahren, wenn die Zwischenfrüchte im Winter nicht abfrieren und dann tief wurzeln, auch schon mal mehr. Es gibt immer wieder irgendwo etwas zu spülen. So weit, so gut für den TE, aaaber: Dort, wo gespült werden muss, hat sich längst ein entsprechender Service etabliert. Eine Spüle ist ja keine innovative Idee. Mir fallen auf Anhieb drei Lohnunternehmer ein, welche ich anrufen kann. Du musst also in einen bestehenden Markt eindringen, das klappt nur mit Dumpingpreisen oder besserer Arbeit...

Also hier bei uns gibt es meines Wissens kein Lohnunternehmen was sowas anbietet. Habe aber nur per Internet erkundigt.
Der nächste der so einen Dienst anbietet hat seinen Sitz über 30km weit weg. Vielleicht hat ja auch die Gemeinde/Kommune Interesse.
Ich werde mich mal erkundigen.

Danke für Eure Meinungen!!

Family Guy hat geschrieben:Was kostet dich der Schlepper, was kostet das Spülgerät, weisst du überhaupt, wie so ein Teil aussieht?
Wenn du das beziffern kannst, kannst du ja ausrechnen, wieviel Meter Drainage du in deinen Semesterferien spülen musst, um auf einen grünen Zweig zu kommen. Mach doch einfach mal einfach mal ein Praktikum bei einem, der mit einem Spülgerät durch die Gegend fährt, danach fängst du an zu rechnen und gibst dir selbst die Antwort.

Wie gesagt arbeite seit etlichen Jahren in der Landwirtschaft und weiß sehr wohl wie so ein Gerät aussieht - geschweige denn funktioniert

Ich habe schon gerechnet - die Frage ist nur ob sowas gefragt wird und wie oft..

Ich wohne in einer Region mit vielen drainierten Flächen. Ich selber habe ein kleines Lohnunternehmen nebenher, unter anderem habe ich ich auch ein Drainage-Spülgerät (Homburg Delta), dass ich auch im Lohn einsetze. Die Nachfrage ist in diesem Bereich eher verhalten. Einige wenige Betriebe spülen regelmäßig. Wir spülen spätestens alle 2 Jahre, weil wir viel Oker in der Drainage haben. Betriebe die häufig spülen haben aber meist selber ein Gerät. Dazu kommt, dass es öfter Aufträge gibt, die hoffnungslos sind. Da kommt man hin und soll auf einem unter Wasser stehenden Acker eine 40 Jahre alte Drainage, die noch nie gespült wurde, wieder ans leben holen. Diese Stränge sind dann aber so zugeschlammt, dass man gar nicht mehr hinein kommt. Drainagereinigung ist ein Thema für sich und sehr große Umsätze sind da aus meiner Sicht nicht zu machen. Wir haben das Gerät für den Eigenbedarf und die Aufträge nimmt man halt mit, nur für den Lohn würde es sich nicht tragen.

Landwirte sind ohnehin eine für Fremdunternehmer (finanziell) eher uninteressante Bevölkerungsgruppe.
Das Meiste machen sie selber oder lassen es einfach sein. Den Gewinn eines fremden Unternehmers zu bezahlen, ist ihnen innerlich ein Graus.
Der (wirtschaftliche) Erfolg sei einmal dahingestellt; viele können es sich einfach leisten unausgelastete Maschinen selbst zu beschaffen.
Da wird für einen einfachen Hallenbau schnell für 10.000€ ein Mobilbagger gekauft, bevor man einem Baggerunternehmen 5.000€ für die komplette Leistung bezahlt.

Wir (und nahezu alle renommierten Bagger-/Transportunternehmen in der Nähe) lehnen Landwirte als Kunden in der Regel ab, sofern keine Abrechnung im Stundenlohn oder reine Materiallieferung erfolgt.
Keiner hat wirklich Lust auf 40 Jahre alte Bagger, vom Junior bedient, die einen 4-Achser auf Pauschale in 30min beladen oder auf die tollsten Transportmuldenkombinationen mit "Millionengeräten", die statt der versprochenen 100m³/h effektiv doch nur 30 schaffen und nachher über den Bagger-Stundenlohn diskutiert wird.

Deswegen mein Rat: Spar' Dir die Drainagespülung bei den Landwirten. Entweder machen sie es selbst, oder sie brauchen es nicht.
Die wenigen Einzelnen, die es alle 20 Jahre mal brauchen, sind vom Markt schon bedient.

Fiete333 hat geschrieben:

Family Guy hat geschrieben:Was kostet dich der Schlepper, was kostet das Spülgerät, weisst du überhaupt, wie so ein Teil aussieht?
Wenn du das beziffern kannst, kannst du ja ausrechnen, wieviel Meter Drainage du in deinen Semesterferien spülen musst, um auf einen grünen Zweig zu kommen. Mach doch einfach mal einfach mal ein Praktikum bei einem, der mit einem Spülgerät durch die Gegend fährt, danach fängst du an zu rechnen und gibst dir selbst die Antwort.

Wie gesagt arbeite seit etlichen Jahren in der Landwirtschaft und weiß sehr wohl wie so ein Gerät aussieht - geschweige denn funktioniert

Ich habe schon gerechnet - die Frage ist nur ob sowas gefragt wird und wie oft..

Das ist regional sehr unterschiedlich. Drainage spülen ist hauptsächlich vom Spätherbst bis zum zeitigen Frühjahr. Ackerbaubetriebe haben da in der Regel durchaus Zeit und machen das meist auch selbst. Hier ist viel Milchvieh/Grünland, die haben da eher keine Zeit für. Ein Bekannter macht im Winterhalbjahr 1500h am Spülgerät auf Lohn. Kann man aus der Ferne wie so oft nicht beurteilen.

Vielen lieben Dank an Euch für die tollten Ratschläge!!
Werde es wohl erstmal sein lassen. Fahre dann lieber selbst beim Lohnunternehmen und verdiene mir da den einen oder anderen Groschen

Nochmals vielen Dank, echt super diese Community!

Viele Grüße
Fiete333