Hallo zusammen
Hier mal was zum schmunzeln,auch wenn es ziemlich ernst ist. Im sächs.Limbach-Oberfrohna ist ein 23jähriger mit seinen Skoda von der Straße abgekommen und in 7m Höhe im Kirchendach zum stehen gekommen. Laut Polizei beträgt die Flugstrecke 35m.
Hier mal der Zeitungsbericht aus unserer Tageszeitung:
Im hohen Bogen ins Kirchendach
Skoda landet in Gotteshaus - Böschung wirkt wie Schanzentisch - 23-Jähriger schwer verletzt
Limbach-Oberfrohna/Chemnitz. Was sonst nur in Actionfilmen zu sehen ist, ist in der Nacht zu Montag in Limbach-Oberfrohna passiert: Ein Auto fuhr durch die Stadt, bekam eine Kurve nicht und preschte geradeaus weiter. Dann durchbrach es ein Straßengeländer und fuhr eine einen Meter hohe Böschung hinauf. Die Böschung - sie wirkte wie ein Schanzentisch. Das Fahrzeug, ein Skoda Octavia, hob ab und flog und flog. Es flog rund 35 Meter weit durch die Luft! Schließlich landete das Auto in etwa sieben Metern Höhe, durchbrach das Dach der Stadtkirche Limbach und blieb hoch oben stecken.
Der ganze Hergang wäre wohl ein einziges Rätsel geblieben, wenn nicht eine Polizeistreife zufällig am Ort gewesen wäre. Die Beamten vom Revier in Limbach trauten ihren Augen nicht. Sie standen an der Einmündung Jägerstraße/Burgstädter Straße und warteten, dass ihre Ampel auf "Grün" schaltete. Just in diesen Augenblicken ereignete sich das filmreife Szenario.
Filmprofis müssten für eine solche Szene aber eine extra Vorrichtung bauen. "Eine Rampe, vier Meter breit und zehn Meter lang", schätzt Stefan Richter. Der Mann hat acht Jahre als Stuntman gearbeitet. Heute ist er Action-Regisseur der Firma action concept in Hürth bei Köln. Das Unternehmen beschäftigt 15 Stuntleute und produziert jährlich rund 1000 Stuntszenen für Kinofilme und TV-Serien. Dabei würden die Drehorte, die Wagen und auch Gebäudedächer präpariert, etwa mit verstärktem Fensterglas und einem Innenkäfig in Stunt-Autos. Richter vermutet, dass in Limbach der Boden gefroren war. "So wurde ein Kick nach oben überhaupt möglich." Bei einem Stunt wäre der Fahrer natürlich auch trainiert und ihm wäre wahrscheinlich gar nichts passiert. Richter: "Verletzungen in unserer Branche kann man mit leichten Sportverletzungen vergleichen. Sie sind nach einer Woche kuriert."
Doch der "fliegende Sachse", ein 23-jähriger Mann aus Hartmannsdorf, ist eben kein Stuntman. Er zog sich schwere Verletzungen zu und musste durch Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus dem Fahrzeug geborgen werden. Der Notarzt entschied wegen der Schwere der Verletzungen, ihn in das Chemnitzer Klinikum bringen zu lassen und nicht ins nahegelegene Hartmannsdorfer Krankenhaus. Da der Verdacht bestand, dass der 23-Jährige den Pkw unter Alkoholeinfluss geführt hatte, wurde ihm Blut abgenommen. "Ein Atemalkoholtest war wegen der schweren Verletzungen nicht möglich", so die Polizei.
Der Patient war am Montag ansprechbar; er lag nach Angaben des Klinikums Chemnitz auf der Intensivstation. Dort wurde er von einem der beiden Pfarrer der Kirche besucht.
Der Pkw des 23-Jährigen wurde mit einem Kran noch in der Nacht aus dem Dach gehoben. Der Schaden an dem Skoda beziffert sich auf rund 10.000 Euro. Viele Limbacher, die sich seit Montagfrüh an dem Unfallort einfanden, schauten ungläubig auf das Loch im Kirchendach. Der hinzugezogene Bauunternehmer Kai Rühlig schätzte den Schaden an Dach und Fassade auf etwa 50.000 bis 60.000 Euro.
Von Bettina Junge, Jürgen Sorge und Eva Prase
Erschienen am 27.01.2009 in der Freien Presse
Stimmen zum Unfall: http://www.freiepresse.de/TREFFPUNKT/TE ... 0&textid=1
Bilder vom Unfall: http://www.freiepresse.de/TREFFPUNKT/BI ... 647&bild=1