Hallo,

ich stehe vor einem physikalischen Problem.
Ich habe eine alte Grube, welche aufgrund von Durchfahrtshöhe und Breite nur schwer mit Schleppschuhtechnik zu erreichen ist.
Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich die Gülle ca. 25m weit aus einer 3,50 tiefen Grube ansaugen kann.
Die 25m würde ich mit KG Rohr verlegen.
Hat jemand Erfahrung auf diesem Gebiet?

Kann mir gut vorstellen, das es mit saugen nicht geht. Das wirst du pumpen müssen.

KG-Rohre werden den Unterdruck nicht aushalten, außerdem wirkt deren Abdichtung nur auf Innendruck.

Würde es gehen wenn man einen 25m Saugschlauch (6Zoll) verwendet?

Erlichgesagt wäre mir der Versuch zu teuer.

Hast du nicht die Möglichkeit, mit einer Güllepumpe zu arbeiten? Das geht sicher.

Pumpe ist leider nicht voranden, und die Anschaffung nicht rentabel.
Momentan wird die Gülle mit einem 7cbm Fass mit Schwanenhals ausgebracht. Dieses sollte ggf. Desinvestiert werden und der Erlös für die Miete des Schleppschuhfasses genutzt werden.

bei 3,5m Tiefe brauchst du schon 0,35 bar Unterdruck zum Heben der Gülle (wenn die Grube fast leer ist).
Bei 0,8 bar Vakuum im Fass bleibt also weniger als 0,5 bar zum Überwinden der ganzen Reibungswiderstände.
Es wird was ankommen, ob aber eine angemessene Füllzeit erreicht werden kann, bezweifle ich mal.
Ein Pumptankwagen wird auch nicht ganz viel mehr helfen.

Nicht umsonst werden häufig hydraulisch angetriebene Füllhilfen an Saugleitungen verwendet.

Es handelt sich um einen Pumptankwagen mit einer Excenterschneckenpumpe mit 4000l/min Saugleistung.

Die Excenter Schneckenpumpe kann auch nicht zaubern.
Theoretisch ist bei 100% Vakkuum (welches nie erreicht werden kann!) ein Unterdruck von knapp 1 Bar möglich.
Damit kann man Wasser knapp 10 Meter hoch ziehen.
Gülle ist deutlich dickflüssiger...
Dazu kommen die schon genannten Reibungswiderstände, die es zu überwinden gilt.

Wenn jetzt nur 10 Fässer so angesaugt werden müssen, kann man damit leben, das es länger dauert.
Wenn das Fass da aber ne halbe Stunde pumpen muss auf Vollgas, und das 50 Mal, dann wird Dir der Lohner das "danken", zumal die Pumpe vermutlich bei diesem hohen Unterdruck sehr stark leidet.

Vorschlag:
Bevor Du jetzt Rohre verbaust, leih Dir ein paar Gülleschläuche und teste die Füllzeit erstmal aus.
Wenn man damit leben kann, weil relativ wenig Menge / Jahr, dann verlege ein Rohr und fertig.

Dauert es zu lange, so baue unten in der Grube eine Güllepumpe ein, die die Gülle zum Fass drückt.
Als I-Tüpfelchen noch eine Funkschaltung dazu, die vom Schlepper/Fass aus gesteuert wird.

Der Lange

Wir haben einen Schweinemaststall mit 70 m Länge, die 8 Abteile sind unterirdisch in der 2,5m tiefen Vorgrube mit einer 200 er GF Leitung verbunden. Es sind drei Absaugpunkte vorhanden, aber es stellt auch kein Problem da mit Pump- oder Vakuumfässern die 62 m vom Giebel anzusaugen. Oberirdisch wird aber das Problem sein, dass die Leitung bei jedem Fass erst wieder neu vollgesogen werden muss.
Würde es wie schon gesagt mal mit Gülleschläuchen testen

Das Problem kann man ja mit einer art Siphon und einem Schieber lösen. Dann muss man halt nur jeden Winter dran denken die Gülle abzulassen.

Die praktikabelste Lösung kann eigentlich nur die Güllepumpe sein. Ich würde diese Investition nicht scheuen und dafür aber sicher eine zufriedenstellende Lösung erreichen, als ständig mit einem schlechten Kompromiss zu leben.

Lg Ugruza

Danke für die Antworten, ich werde jetzt abwarten und schauen ob ich vlt. doch durch die Durchfahrt komme. Die Höhe ist auf 3,50m begrenzt jetzt kommt halt drauf an wie Hoch so ein Einachspumptankwagen (10cbm) mit Bomech Schleppschuh ist.

Vorsicht, du lieferst so sehr schnell die Excenterschneckenpumpe weil sie die ganze Zeit trocken läuft bis die Gülle ankommt und schmiert.

Ich meine vlt. komm ich mit dem Fass direkt an die Grube, wenn es nicht höher als 3,50m ist.
Entschuldigt die unpräzise Angabe.