Ich hatte gerade einen fast kuriosen Fall mit einem Handwerker:

In einer Wohnung in einem Kotten, den ich vermiete, der aber 80km entfernt ist - ich das Geschehen dort also nicht direkt vor Augen habe - ist folgendes passiert:

- Der Mieter meldet: Gastherme geht auf Störung
- Der alarmierte Installateur (langjährige Zusammenarbeit) vor Ort meldet: Warmwasserteil undicht.
- Empfehlung: Tausch der gesamten Therme Kosten incl. 11275€ (Empfehlung wegen Habeck)
- oder Reparatur 2450€
- Meine Antwort (mündlich): Reparatur, weil ich eh über ein neues Heizkonzept (5 Parteien in 2 direkt nebeneinander stehenden Kotten) nachdenke.

Jetzt kommt die Rechnung: Heizung getauscht - 11275€.

Wir würdet ihr reagieren?
Ich möchte gerne weiterhin mit der Firma zusammenarbeiten und eine für beide Seiten tragbare Lösung finden - die volle Rechnungssumme möchte ich aber auch nicht bezahlen.

JueLue

Die Frage ist doch warum denkst du das er sich nicht an den Auftrag gehalten hat. Wollte er dich verarschen wird er es weiter so machen. Denkst du das es ein Versehen oder Kommunikationsproblem zwischen euch war anrufen und ihn fragen was du mit der Rechnung machen sollst.
Mfg

Ich denke kein böse Absicht - wie gesagt schon einige (kleinere) Aufträge/Reparaturen gut und zeitnah erledigt, ohne dass wir uns persönlich kennen.
Die Firma war dort schon aktiv, bevor ich die Kotten übernommen habe.

Dieses Mal war allerdings alles etwas holprig. Um das Angebot zu bekommen, musste ich mehrmals nachhaken - obwohl die Mieter (Familie mit kleinem Kind) kein warmes Leitungswasser hatte, was verständlicher Weise für Unmut sorgte. Dann angeblich lange Lieferzeit des Herstellers und darum mehrmaliges drängen meinerseits - natürlich immer in dem Glauben die "kleine Lösung" würde ausgeführt.

Dann kam die Rechnung.

Ok, ich habe jetzt in der Wohnung eine neue Heizung also schon einen Gegenwert - bin aber nicht bereit den vollen Preis zu zahlen.

Klar werde ich anrufen und fragen, was ich mit der Rechnung machen soll. Ich möchte mir aber einen Vorschlag zurechtlegen.
Mein Ansatz wäre (und das finde ich gutmütig) den Gewinn der Firma einzubehalten - vielleicht 20% bzw. 2000€ Abzug?

JueLue

hat sich erledigt

Er hat es zum einen gut gemeint und zum anderen sein Lager geräumt.
Also müsst ihr jetzt über einen Preisnachlaß reden/verhandeln.
Juristisch sieht es etwas anders aus, aber da wollt ihr ja nicht hin.

Neuland79 hat geschrieben:Das ist echtes Lehrgeld. Ich kapiers aber noch nicht. Du musst doch ein Angebot von der Firma bekommen haben? Oder ist es üblich, Aufträge über 11T€ per Zuruf auszuführen? Also meine Firma würde ohne einen entsprechenden schriftlichen/unterschriebenen Auftrag gar nicht anfangen.

Das mit den Angeboten habe ich ja geschrieben.

Und nein: von meiner Seite würde ich normalerweise solche Aufträge nicht auf Zuruf vergeben, aber ich habe ja nur einen 2000€ Auftrag erteilt Trotzdem werde ich das in Zukunft sicher zumindest zusätzlich in irgendeiner Form schriftlich machen, damit es keine Missverständnisse gibt.

Andererseits ist das eben eine klassische Firma vor Ort, die die Wohnungen schon seit 30 Jahren + X betreut und da finde ich es nicht exotisch, auch solche Aufträge mündlich anzustoßen.

JueLue

Gut, dann mach so weiter, viel Spaß.

Fahren Sie hin, reden Sie mit dem Chef, eine Lösung von Angesicht zu Angesicht wird gefunden, und die Mieter besuchen Sie auch.

... hinterher ist jeder klüger, und "gute" Ratschläge gibt es umsonst on Top!

Was hätten Sie davon wenn die Firma anrückt, ausbaut und nie mehr wieder ans Telefon geht wenn Ihre Vorwahl aufpoppt?

Der Fehler liegt klar bei Dir. Nächstes Mal genauer abklären und schriftlich machen.
Weil Du aber eh was an der Heizung planst und mit der Firma an sich zufrieden bist geh hin, rede mit denen und stell den Auftrag in Aussicht. Ist er fair wird er auch darauf eingehen und einen Nachlass gewähren denke ich.

Neuland79 hat geschrieben:Ich weiß schon, worauf du hinaus willst, aber es geht gar nicht darum, Zweifel zu säen, dass die Firma nicht vertrauenswürdig wäre. Es passieren auch einfach so Fehler und dann hat sich jemand geirrt. Du hättest auch mit 22000€ Rechnung da stehen können. Ich kann dir nur empfehlen, nie wieder etwas ohne Angebot zu beauftragen. Dabei geht es nicht um einen Reifenwechsel für 20€, wenn die Autowerkstatt anruft. Das ist alles halb so tragisch, wenns am Ende das doppelte kostet. Aber ab 3stellig würde ich mich immer absichern. Heutzutage kommt das Angebot ja per Email und ist ruckzug da. Das ist gar kein Problem und schafft Sicherheit auf beiden Seiten.

Vorm Antworten bitte mal den Thread durchlesen.

JueLue

otchum hat geschrieben:Der Fehler liegt klar bei Dir. Nächstes Mal genauer abklären und schriftlich machen.
Weil Du aber eh was an der Heizung planst und mit der Firma an sich zufrieden bist geh hin, rede mit denen und stell den Auftrag in Aussicht. Ist er fair wird er auch darauf eingehen und einen Nachlass gewähren denke ich.

Warum habe ich "klar" den Fehler gemacht?
Natürlich hatte ich ein paar Zeilen schreiben sollen, aber wenn jemand Geld von mir möchte ist er es doch wohl eher der sich absichern muss, ob wir uns richtig verstanden haben.
Ich habe die Firma ja mündlich beauftragt nur zur reparieren und auch ein mündlicher Auftrag gilt.
Klar kann ich dass nicht beweisen, aber genauso wenig kann die Firma beweisen, dass überhaupt einen Auftrag gibt.

Sie haben ja ein schriftliches Angebot für den Austausch gemacht, und auf dem Formular ist sogar vorgesehen, dass man es unterschrieben zurückschickt - sogar Zahlungsoptionen von Vorkasse bis 4 Wochen Zahlungsziel sind vorgesehen (entsprechende Skonto Beträge).
Ich habe das natürlich nicht zurückgeschickt, weil ich das Angebot ja nicht angenommen habe.

Rein rechtlich ist meine Position glaube ich nicht so schlecht - aber den Rechtsweg möchte ich ja eh nicht gehen

JueLue

Klar deswegen weil du mit einer schriftlichen Auftragsbestätigung klar fein raus wärst.

otchum hat geschrieben:Klar deswegen weil du mit einer schriftlichen Auftragsbestätigung klar fein raus wärst.

JueLue hat geschrieben:... Trotzdem werde ich das in Zukunft sicher zumindest zusätzlich in irgendeiner Form schriftlich machen, damit es keine Missverständnisse gibt.

...

JueLue

Da sind wir uns einig.

JueLue

hier wurde von der fachwerkstatt der schleppermotor auseinander gebaut,weil der schlecht zog und anschliessend die einspritzpumpe neu eingestellt.
die kosten für motor hatte ich nicht übernommen,nur für einspritzpumpe.
da wurde der anwalt durch die werkstatt aktiviert und die kosten eingeklagt.
schriftliche auftragsvergabe gabs da nie.
bei einem späteren neukauf hatte ich die kosten in absprache mit dem verkauf von der zuzahlung abgezogen.

Noch was...ich finde die Bude hätte sich auch vergewissern müssen. Wenn es um ca. 2000 oder etwa das sechsfache geht wäre eine Nachfrage kein Luxus gewesen. Bei vielen Kunden wäre das jetzt sein letzter Auftrag gewesen.