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Kaufgemeinschaft sinnvoll und möglich?

Diskutieren Sie hier über Ideen und Möglichkeiten der Direktvermarktung
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19 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Kaufgemeinschaft sinnvoll und möglich?

Beitragvon JoseyWales » Do Sep 27, 2007 12:33

Hallo
Ich möchte hier ein Vorhaben vorschlagen. Da ich keinerlei Ahnung von Landwirtschaft habe würde es mich freuen wenn Ihr Experten hier im Forum mich auf Denkfehler und Fallstricke aufmerksam machen würdet, so wie meine Fragen beantworten könntet.
Wir sind eine Gemeinschaft von ca 100 Personen die so viel Lebensmittel wie möglich nicht mehr aus dem Supermarkt beziehen wollen. Die Grundidee sieht so aus, dass wir uns einige Bauern suchen, bei denen wir einmal die Woche unsere Lebensmittel mit einem dementsprechend grossem Fahrzeug abholen und an unsere Gemeinschaft verteilen. Ein Gewinn soll nicht erwirtschaftet werden. Sinn und Zweck des ganzen soll eine bessere Ernährung, faireres Verhalten gegenüber den Tieren (keine Gänse mehr aus den Ländern in denen "Tierschutz gross geschrieben wird" <Achtung - Ironie>, sowie ein Ausstieg aus den Fängen der Volks und Bauernfeindlichen Lebensmittelglobalisten (Äpfel aus Argentinien ade) sein.
Zu den Fragen:
1) Sind 100 regelmässige Kunden für einen Bauern eine Kaufkraft die es ermöglichen die Preise wenigstens annähernd auf Supermarkt Niveau zu senken?
2) Gibt es Allround Bauern bei denen man alles bekommt oder sind die meisten spezialisiert und man muss viele verschiedene Bauern aufsuchen.
3) Gibt es Produkte die man auf jeden Fall im Supermarkt kaufen sollte/muss weil sie einfach niemand mehr in Deutschland selber herstellt?
4) Gibt es irgendwelche Gesetze die gegen so ein Vorhaben sprechen? (Würde mich im Land der unbegrenzten Bürokraten nicht wundern)

Hoffe auf viele Antworten und eine rege Diskussion. Auch für Vorschläge währe ich dankbar.

Beste Grüsse

Josey
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Beitragvon estrell » Do Sep 27, 2007 13:37

Mich erinnert das an die Bio-CoOps der 80er Jahre.
Ich fand die Idee klasse, wohnte in Köln und es funktionierte genau so wie du es geschildert hast. In unserer Gruppe waren es auch ca 100 Leute.

Vieles geht auch heute noch - zB versuchen schon einige Landwirte Ab-Hof-Vermarktung - da sind 100 regelmässige Kunden ein Segen. Gefördert wird das auch, zB durch Regionalmarken wie Regionalmarke Eifel oder Eifel-Ardennen-Tisch (das sind die beiden, an die ich mich angeschlossen habe, kannst ja mal googeln)

Probleme, hast du dabei aber genau wie die der früheren CoOps - es gibt nur, was da ist!
Also muss man überlegen, wieviel Vorratshaltung man daheim betreiben kann - grad bei Obst, Fleisch, Kartoffeln gut möglich, bei Milchprodukten???? Und Milch bleibt dir nicht ne Woche gut.
Klar kann dann ein Betrieb seien Produkte auch zu einem der Kundschaft angepassten preis Abgeben, jedoch was bleibt ist die Vorratshaltung bei jedem einzelnen, um die man sich bei Supermärkten ja einfach drum rum drückte - ich will halt heut zB Hackfleisch essen, und kauf mir drum eben rasch welches. Der Betrieb gibt dir jedoch ein Fleischpaket "über alles" damit musst du dann bis zum nächsten Schlachten auskommen.
Regelbar ist vieles, wenn man sich abspricht, aber es dauert halt sowas aufzubauen, und - man kann den Landwirten, die einen dann ernähren erstens nicht von heut auf morgen Produktion abverlangen und diese auch nicht so von heut auf morgen beenden.
Mir ist egal ob Diktatur des Denkens von rechts oder von links kommt - ich denke immer noch was ich will!
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Beitragvon Komatsu » Do Sep 27, 2007 14:12

Gründet eine Genossenschaft, die Idee ist vom grundsatz gut.
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Beitragvon estrell » Do Sep 27, 2007 14:34

CoOp hiess "damals" Einkausfcooperative. Die Sache war aufgebaut wie eine Genossenschaft, also alle interessierten Kunden bauten diese Genossenschaft durch einen Startbeitrag auf.
Einige dieser Genossenschaften gibt es noch heute, daraus wurden dann die ersten Bioläden.
Nicht vergessen darf man dabei, das es viel Arbeit ist, sowas aufzubauen. Diese Arbeit - also Erschliessung der Einkaufsquellen, Preisverhandlungen... aber auch die Einkaufsfahrten usw und das Verteilen der Güter nachher ist sehr viel Arbeit - daher wurden aus den idealistischen CoPo-Triebfedern (den 2-3 aktiven, die so ne Gruppe dann als harter Kern hat und an denen alles hängen bleibt!) nachher, als man sich sagte, warum man umsonst für andere schuftet, ja auch die Bioläden 8)
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Beitragvon JoseyWales » Do Sep 27, 2007 14:51

Ja...das ist sicher alles nicht einfach....sollte so laufen das jeder nur 1-2 Tage im Monat Arbeit réinstecken muss. Ob das klappt ist eine andere Frage :-)
Wichtig an der Sache ist das man es sich leisten kann...wenn die Produkte zu teuer sind gehen die Leute dann am Ende doch in den Einkaufstempel - und genau das soll vermieden werden. Sicher - ohne Idealismuss geht das nicht - aber davon haben wir mehr als genug!!!
Was die Lagerung angeht: Man kann vieles einfrieren und die heutigen Gefrierschränke kosten nicht viel im Verbrauch....
Bin gespannt auf weitere Beiträge zum Thema...:-)
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Beitragvon SHierling » Do Sep 27, 2007 16:31

Hallo,
Bei Gemüse, Obst etc sehe ich da keine Probleme, und wenn jemand als Landwirt ne Backstube hat, das ist mit so vielen Kunden ja schon fast eine Goldgrube ;-)
.
Bei Fleisch wirds aber schon schwierig - nehmen wir an, von den 100 Leuten schafft jeder ca ein Schwein im Jahr, dann sind das gerade mal ~~500 Euro, die der Bauer bekommt, und dafür müßte er den ganzen Krempel mit Direktvermarktung sichern, Vetamt, Gesundheitsamt, Fleischbeschau, Raum einrichten - das rechnet sich höchstens, wenn man 10 Jahre die Kunden sicher hat, und selbst dann ist es noch mehr Idealismus als Geschäft.
Kommt noch dazu, daß die Kunden ja meistens nur die besten Stücke wollen, da müßte EUER Idealismus dann schon auch für Speckschwarten, Pfötchen und Kopfsülze ausreichen und für Knochen.
Eier kann gut funktionieren - das kann man schick immer gleich im Paket absprechen, 150 Eier + ein Suppenhuhn und ein Hähnchen im Jahr zum Festpreis.

Ich finde auch, das das eine gute Idee ist, sucht euch den oder die passenden Bauern dazu, und los :-)

Grüße
Brigitta
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Beitragvon JoseyWales » Do Sep 27, 2007 17:22

500€ pro Schwein? oder Person?
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Beitragvon IHC1255XL » Do Sep 27, 2007 18:55

Die Idee ist gut. Frag mal konkret bei Landwirten in der Umgebung an. Die sind genauso interessiert zu einem guten Preis zu verkaufen wie ihr zu einem guten Preis kaufen wollt. :idea:

Würde bei einem Großhändler wohl auch funktionieren...und warscheinlich sogar noch besser.
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Beitragvon SHierling » Do Sep 27, 2007 19:47

5-15 Euro Deckungsbeitrag pro Schwein, 500 Euro DB für 100 Schweine, aktuelle Verkaufspreise (an den Schlachthof) gerechnet. Selbst wenn man je kg das5-fache rechnet, sind die Kosten für Schlachten, Fleischbeschau, Zerlegen und Wurst machen gerade eben so gedeckt und davon ist noch kein Raum gebaut und keine Fliese an die Wand geklebt.
Sieht natürlich anders aus, wenn jemand sowieso schon Fleisch direkt vermarktet.
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Beitragvon estrell » Do Sep 27, 2007 20:48

:(
Torge
ich kann verstehen, das du es einfacher findest an Großmärkten einzukaufen... jedoch geht das genau wieder den Weg, den der Treaderöffner - meiner Vermutung nach - nicht gehen will - denn Großmärkte machen den Bauern die Preise kaputt. Wenn die Leute einen Bauern für 500 Schweine per Jahr verpflichten und er alle Woche ca 2 schlachtet für diese Genossenschaft, dazu noch mit einem Metzger zusammen die Sache weiterverarbeitet (es macht mehr Sinn wenn 1er für 100 Wurst macht als wenn 100 ihre Wurst selber machen)
Dadurch wird der komplette Handel ausgeschaltet was mM nach eine enorme Kostenerspaarnis bringt für den Kunden und eine hohe Marge für den Erzeuger. Dadurch kann der Erzeuger kostendeckend produzieren, der Handwerker die Sachen in guter Qualität verarbeiten und der Kunder erhällt sich dann direkt, frisch und ohne lange Wege.

Aber es ist wichtig zu sehen, das man von einem geschlachteten Schwein nicht 100 Filets haben kann aber immer 30kg fetten Speck verwerten muss und vier Schweinsfüßchen. Drum dachte ich an den Metzger dazwischen, der Sülze, Wurst, Salami, Leberkäs und Co aus ungeliebten Stücken zaubert - womit man wieder der vorverpackten Supermarktware den Rang abläuft - sprichwörtlich auch in Qualität und Geschmack.
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Beitragvon JoseyWales » Do Sep 27, 2007 21:01

@ Torge
ich komme auch aus Hamburg. Genauer aus Harburg...

@ Estrell
Du hast recht..genau das wollen wir ja nicht.Im Grunde geht es darum seinen Bedarf innerhalb der Komune zu decken. Der Bauer hat mehr Umsatz und Gewinn. Bauer zahlt mehr Steuern an die Komune. Komune hat mehr Geld für Kindergärten etc. Bauer hat mehr Arbeit - muss mehr Leute einstellen - Gesellschaft wird entlastet. Das ganze verbunden mit gesunden Lebensmitteln und glücklichen Tieren. Hört sich einfach gestrickt an aber es noch nicht so lange her dass Menschen mal so gelebt haben...

@SHierling
War mir nicht bewusst dass das so kompliziert ist. Da ist es ja schon fast unmöglich Schweine im kleinen Stil zu halten und zu vermarkten...:-(
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Beitragvon ina68 » Do Sep 27, 2007 21:05

Also ich finde die Idee ansich auch sehr gut. Stellt sich jetzt mal die Frage woher kommst du, aus welcher Gegend.

Grüssle Ina
Man muß das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
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Beitragvon SHierling » Fr Sep 28, 2007 10:38

Josey: doch, gehen gehts schon, auch im Kleinen, ist dann aber eben auch teurer als im Supermarkt. Guckst Du da http://www.mein-eigenes-schwein.de/
Das selbe kann man für Rinder auch machen, gibts auch irgendwo schon, kein Problem. Nur mußt Du eben Leute finden, "die sich das antun", denn großartig Gewinn ist da nicht mit zu machen, jedenfalls kein nennenswertes Geld. Ist aber für manche ja auch schon ein "Gewinn", wenn mehr Leute mehr wissen und deswegen mitmachen ;-)

Estrell: mit 100 Leuten kommst Du NIE UND NIMMER auf 500 Schweine im Jahr!

Grüße
Brigitta
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Beitragvon estrell » Fr Sep 28, 2007 10:53

weiss nicht wieviel Schweine man braucht... stand aber irgendwo mal erwähnt hier im Text als Beispiel und sollte auch nur so betrachtet werden... nimms also nicht krumm.

Bei uns "damals" ging das auch lange gut und war richtig klasse - aber:
deutlich mehr als 2-3 Tage per Monat... zumal du auch nur von 3-4 Personen sowas länger als 1x erwarten kannst. Die haben dann wahlweise Familienfeste, Arbeit, Kinder zu versorgen, kranke Angehörige... dies nur aus meiner Erfahrung.
Letztlich waren es wie gesagt nur 3 die alles organisiert hatten und für die wars dann ein Fulltime-job - wie gesagt, sie machen das heut immernoch aber als Ladner. Bei der CoOp wollte es keiner finanzieren. Jetzt maulen die selben halt über höhere Kosten. Aber das ist genau das, was für Transport, Logistik und Vorratshaltung vorgelegt werden muss + Lohn der Arbeiter. Aber das ist halt der Grund, warum man beim Bauern für den "Zentner Getreide soviel Zahlt wie für das Päckchen im Supermarkt" (Beispiel, vieleicht nicht real am Preis aber durchaus als Anschauungsobjekt tauglich)
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