Was er vorschlägt geht im Kern in Richtung Modell Singapur.
Wobei seine Skizze vom großen Wurf am ersten Tag natürlich extrem naiv ist.
Und für die Landwirtschaft würde die Abschaffung aller Ausgleichszahlungen und Subventionen bei gleichzeitiger Öffnung für einen totalen Freihandel eine extreme Verwerfung bedeuten. Wobei die über Jahrzehnte in unserem Sektor gewachsenen Missstände sowieso irgendwann abbrennen werden. Das sollte jedem klar sein, der in der Landwirtschaft tätig ist.
Was die Abschaffung von Bürokratie und die Reduzierung der Staatsquote angeht, entspricht Kralls Denken weitgehend dem Meinen. Aber ich sehe auch das soziale System Singapurs, das wir zum guten Teil übernehmen könnten, und die Notwendigkeit, die Konzentration von Reichtum in irgendwelchen Formen zu begrenzen. Da die Superreichen international mobil ist und eine globale Begrenzung des Superreichtums nicht annähernd in Sicht ist, macht es keinen Sinn, die Superreichen in D zu gängeln. Im Gegenteil sollten wir mögl. viele davon mit ihren Vermögen nach D holen. Aber gleichzeitig muss der Rest der Bevölkerung vor den Auswüchsen des Superreichtums geschützt werden. Dies könnte z.B. durch die Begrenzung des Eigentums an gewissen Assetklassen wie z.B. Immobilien in D geschehen, so dass die Superreichen die Preise in diesen Sektoren nicht unendlich treiben können.