landwirt 100 hat geschrieben:Also da steht schon etwas hinter.

Jepp. Mit großer Wahrscheinlichkeit viel heisse Luft.

landwirt 100 hat geschrieben:Oder es ist eine Tätergruppe, die gezielt Schwarzschlachtungen auf irgendeinem Hinterhof durchführt und die entsprechenden kriminellen Kenntnisse und Logistik haben.
Auch das hat es schon gegeben.

Mit Sicherheit hat es das schon gegeben. Die werden sich aber ganz sicher nicht mit ihrem echten Namen auf einen längeren Chat auf FB einlassen.

Also soweit ich weiß ist die Betäubung völlig irrelevant. Aber das betäuben muss von einem Gläubigen Moslem durchgeführt werden und der muss jederzeit beten können ?

So die Kurzform die ich gerade per WhatsApp erhalten habe.


Also alles Theater und für den Glauben völlig wurscht.

Nicht so ganz. Der Bolzenschuss geht nicht, weil im Koran vorgeschrieben ist, dass das Tier beim Töten unverletzt sein muss. Der Bolzenschuss macht aber halt ein Loch in den Schädel. Ähnlich soll es wohl auch in der Tora stehen (und vermutlich stand es auch mal irgendwo im Alten Testament). Beim Elektroschock entsteht ja keine äußere Verletzung, deswegen wohl konform mit den religiösen Vorschriften. Mancheiner beharrt aber auf der wörtlichen Übersetzer "nicht gestürzt". Das Tier muss nach Osten ausgerichtet werden und den Halsschnitt sollte ein gläubiger Muslim machen. Entweder wird davor oder danach ein kurzes Gebet aufgesagt,das weiß ich nicht mehr so genau. So hat es mir der türkische Metzger erklärt, dem ich ein paar Mal Lämmer verkauft habe. Und ehe das Geheule anfängt, er hat mit Elektroschock betäubt und mußte das auch dokumentieren. Sonst hätte er keine Lämmer von mir bekommen.

Übrigens ist das vermutlich kein Schwarzschlachtbetrieb im großen Stil, sondern schlicht und ergreifend ne Großfamilie, bei der ein paar Familienmitglieder als "Mitarbeiter" ausgegeben werden oder von vornherein frei erfunden. Das Ganze wird dann wahrscheinlich als Hausschlachtung deklariert und fertig. Der Metzgerbetrieb wird erfunden, damit der Alman nicht soviel nachfragt und kein schlechtes Gewissen bekommt. Deswegen hab ich da recht zügig das Diskutieren aufgehört und auch Leute weggeschickt. Ist relativ normal in den Kreisen, da ruft auch schon mal die Frau oder nen deutscher Kumpel an, damit der Name nicht so verdächtig ist. Mir hat mal Achmet Schmidt Lämmer abgekauft, der halt den Nachnamen der Frau angenommen hat, um weniger Probleme zu haben. Gut, der hatte aber auch kein Problem mit der klassischen Schlachtung.

Gruß

Die Politik hat sich doch schon längst auf die Seite unserer neuen Mitbürger geschlagen, denen wird alles recht gemacht... Hauptsache, Mehmet fackelt Dir nicht die Scheune ab!

Fassi hat geschrieben:Nicht so ganz. Der Bolzenschuss geht nicht, weil im Koran vorgeschrieben ist, dass das Tier beim Töten unverletzt sein muss.

Hmm. Also unser Metzger, der am Opferfest allein 30 Stück Großvieh schlachtet (von den zahlreichen Schafen nicht zu reden), hat mir gesagt, dass er ganz normal schlachtet, allerdings in Anwesenheit eines Imams. Kann aber auch sein, dass der unter "normal schlachten" auch bei Rindern die Elektrozange versteht.
Hab' mal gefragt (weil mir ein Kumpel gesagt hatte: "Schlachte bloß nicht am Opferfest, das habe ich letztes Mal 3 Stunden gewartet, bis ich dran war.), ob da geschächtet würde. Kurz vorher war ein Bericht im Radio über die wohl einzige Metzgerei in RLP, die mit Erlaubnis schächtet.
Er darauf: "Um Himmels Willen. An dem Tag hab' ich jedes Mal mindestens einmal Besuch von der Polizei. Das Geschäft mit den Moslems hab' ich mir über Jahre aufgebaut. Das riskier' ich doch nicht durch verbotenes Schächten."

Ich finde es schön, dass es möglich ist, ohne deutsche Bürokratie ein Tier per Kehlschnitt zu schlachten.
Wie sieht es denn in den gelobten deutschen Schlachthöfen im Vergleich dazu aus ?
Habt Ihr schon mal gesehen, wie Tiere, trotz Bolzenschuß, weiter gelebt haben !
Wie vorher die Tiere per Elektroschocker, in einer Reihe stehend, mehr oder weniger bewußtlos gemacht werden.

Da finde ich die muslimische Art und Weise gar nicht so schlecht.

Die sprechen sogar ein Gebet beim Schlachten.

Fragt mal bei Tönnies nach, ob da auch ein letztes Gebet für das Tier gesprochen wird.

Gruß
Wini

@Qtreiber: Ist wie überall, eine kleine Minderheit sorgt dafür, dass alle denken, es wäre bei jedem so. So ziemlich alle meine muslimischen Ex- Schafkunden hatten kein Problem mit dem Bolzenschuss. Und noch weniger haben Wert auf den Iman gelegt . Soweit ich weiß, betäuben auch die meisten türkischen Schlachthöfe mit dem Bolzenschuss.

Gruß

Im Islam gibt es ja kein Programm bzw. Auslegung, die allgemeingültig wäre, der ist ja garnicht so organisiert wie die Kath. oder Ev. Kirche.
Das hängt wohl von den Ansichten des Imams bzw. der Auslegung jedes einzelnen ab.
Vllt. ist das vergleichbar mit Freikirchen bzw. evangelikalen...wir wissen, das mancher Paule auch mal speziell ist...
Bei den Juden weiss ich es nicht, aber auch da gibts die Orthodoxen, die am Sabat nichtmal einen Lichtschalter betätigen. Es ist aber eine Minderheit.

Ich kenne Muslime, die auch Schweinefleisch essen, welche, die auf Schwein verzichten, und welche die es dann auch Halal wollen.

Ich kenne aber selber (bewusst) keinen, der auf Betäubungslose Schächtung wert legt. Aber sicher , die gibt es.

Ein bekannter von mir, durchaus sehr gläubiger Muslim, meinte mal, dass die Schlachtvorschriften als alte Tierschutzregeln zu sehen seien.
Betäubung mit Strom gab es damals nicht, heute schon, also nimmt man es halt her. Wichtig sei das Ausbluten und das Gebet.
Letzteres ist bei uns ja aber auch nicht anders.
Es gibt übrigens auch nach Mekka ausgerichtete Geflügelschlachtstrassen, wo ein Gebet gesprochen werden muss beim ein-und ausschalten.
Oder den Schlachthof Piepmeier in Elsfleth, der m.W. schon seit den 60ern Halal schlachtet. Ist auch eine Marktnische, gerade für Lamm. Man muss ja nicht die paar % knalltüten bedienen, die das Schächten betäubungslos wollen, nur weil vor 1500 Jahren keiner von Elektroschockern redete.

Gerade weil aber, wie mir scheint, der größte Teil der Muslime und Juden auch das Schächten mit Betäubung aktzepiert, bin ich dann auch für ein Verbot.
Andererseits gibts dann eventuell mehr heimliche Schlachtungen nachts auf der Wiese...

Qtreiber hat geschrieben:

Spänemacher58 hat geschrieben:Auch der Schlächter, der sonst mit Tierwohl und Nachhaltigkeit wirbt, lässt sich das Saisongeschäft nicht verderben. Geld stinkt nicht und die persönliche Meinung wird untergeordnet

Das ist mal wieder eine Verallgemeinerung.
Unser Handwerksmetzger hat am Opferfest reichlich zu tun (ich weiß in einem Jahr von 30 Rindern, die ganzen Schafe noch zusätzlich).
Da wird nichts geschächtet.
Er sagte zu mir: "Das Geschäft habe ich mir über Jahre aufgebaut. Das lasse ich mir dadurch (durch den Gesetzesverstoß) nicht kaputt machen.
Am Opferfest habe ich jedes Mal die Polizei am Hof, weil "liebe" Nachbarn mir Böses unterstellen."

In meinem ehem. Kreis ist es seit 2015 so, wenn Schafe gestohlen, geschächtet, deren Köpfe/Gedärme/Felle einzeln eingetütet auf fremde Grundstücke ins Gebüsch geworfen werden - wird von der Polizei keine Strafanzeige angenommen - weder gg. den Diebstahl und schon gar nicht gg. die Schächtung. Ganz im Gegenteil, wenn man weiterhin auf einer Strafanzeige besteht, so wird einem nahegelegt, die Sache mit der "illegalen Entsorgung von Schlachtabfällen" (auf eigenem Grundstück wohl bemerkt ) an das Ordnungsamt weiterzuleiten