Ne, isser nicht, aber ich hab grad den Film "All you need is love" gesehen und mir gedacht, muss mal wieder was Ernsthaftes beitragen, damit der rote Carsten meine Themen nicht immer sofort wieder killt

Also was wäre wenn? Könntet ihr damit leben oder eher nicht? Im Film geht es im tiefsten Bayern glorreich aus, alle findens nachher toll, im wahren Leben auch?

tiger12

Aus heutiger Sicht: ich könnte damit leben. Jeder soll auf seine Art glücklich werden. Wie ich als Vater reagieren würde, kann ich aber (noch) nicht sagen.

tiger12 hat geschrieben:... und mir gedacht, muss mal wieder was Ernsthaftes beitragen ...

tiger12

is ja wohl n Widerspruch in sich.

Was denn jetzt? Das Thema oder das was Ernsthaftes von mir kommt?

Das Thema find ich schon sehr ernsthaft.

Vielleicht so ernsthaft, dass sich kaum jemand öffentlich dazu äußern will. Im Film haben die beiden Jungs zum Schluss geheiratet und alle, die Mutter, die bayerische Blaskapelle und das ganze Bayerische Dorf fandens plötzlich prima.

Im wahren Leben kann ich mir das nicht nur auf dem Dorf schwer vorstellen

tiger12

Egal ob norden oder Süden, solange homosexuelle Paare nicht jedem ihre sexuelle Identität auf die Nase binden, kein extravagantes Leben führen, was neid weckt etc sprich, normal weg zusammenleben können sie im Norden wie im Süden auch auf dem Lande in ruhe leben.

Es ist ja ein generelles Problem des anders sein. Punks, Goth oder wie auch immer sind nunmal nicht so alltäglich wie Schorse von nebenan. Von daher sind solche Leute immer schnell mal außen vor oder Dauergesprächsthema. Je mehr sie dafür tun, sprich aufsehen erregen, je schwerer ist die Integration.

aus eigenen Beobachtungen kann ich also sagen, dass es egal ist wer oder was du bist. Solange du nicht ständig durch überdurchschnittlich aufsehen erregendes auffällst, lässt es sich fast über all gut in DE aushalten.

Duck dich, dann tut dir keiner was.... soweit richtig interpretiert?

Das wollten die Jungs in dem Film gerade nicht, sondern in einem bayerischen Dorf standesamtlich und womöglich auch kirchlich heiraten. Da war aber ziemlich die Hölle los, der Pfarrer riet dringend "zumindest" zur Enthaltsamkeit, die Mutter hat die beiden im Bett erwischt und verlor den Glauben an die Menschheit und fragte sich woher nun die Enkelkinder kommen sollen, der Vater wollte den Jungs ne Nacht im Luxuspuff spendieren, aus Lokalen flogen die beiden raus.

Was eigentlich die totale Wende herbeiführte, habe ich leider wegen Tierefüttern verpasst.

Schwul in Deutschland - oder anderswo - offiziell und toleriert, ich sehe das nicht und nehme mich da nicht aus

tiger

tiger12 hat geschrieben:Duck dich, dann tut dir keiner was.... soweit richtig interpretiert?

Nein.

Provoziere nicht, ist die Aussage.

Viele wollen ja nur Provozieren um etwas in gang zu bringen, halt etwas anstoßen. Dann kann die Ausgrenzung eine Folge sein.
Tust du es nicht, ist es den meißten auch egal.
Also ich behaupte mal, das wenn die beiden Typen nicht gerade immer und überall ihre gegenseitige Liebe vor Publikum beweisen müßen, nicht die bunten Paradiesvögel sind und auch nicht in jedem Gespräch einmal erwähnen, das sie schwul sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das sie in die Gemeinschaft integriert werden.

Ich sehe das ähnlich.

wernicht ständig das gesprächsthema sein will, sollte sich ruhig und unauffällig verhalten. da ist es egal ob jemand schwul, *Zensur*, kommunist oder sonstwas ist.

ich z.b. rechne mit protest, wenn ich jdeme "pflüger" erzähle, was er seinem boden antut. aber das ist eine ganz andere geschichte.

Immerhin, schwul ist gleich *Zensur*, Kommunist oder sonstwas...

Erstaunlich wenig Aufrufe, erstaunlich wenig Antworten.

Ein zu heißes Thema.

tiger12

Ja, fette Taschenlampen sind da ergiebiger.

Wenn ich mal einen Sohn haben sollte, und dieser schwul sein sollte, dann ist das so. Dann muss er damit klar kommen, nicht ich,nicht seine Mutter oder sonst wer. Ich habe grundsätzlich auch kein Problem mit Schwulen,Lesben,Grünen ( )..solange sie meine Meinung akzeptieren wie ich ihre.

Jeder der Kinder hat, weiß das sie von Anfang an ihren eigenen Kopf haben.
Bei der Erziehung gibt man ihnen Rahmenbedingungen für das Leben.
Kinder werden erwachsen und es ist deren Leben mit Verantwortung, Verpflichtungen, Neigungen etc. etc.
Das kommt in den besten Familien vor.

Nachdem Wohngemeinschaften egal in welchem Alter nichts Neues mehr sind, können sich doch über Homosexuelle nur genau die Leute aufregen, denen es wichtig ist, was andere Leute im Bett machen.

*shrug* wen interessiert DEREN Meinung ... ?

Sollte ich später einmal einen Sohn haben, der schwul wäre, dann würde ich mich wohl oder übel damit abfinden müssen, auch wenn es mir zuerst sicherlich schwer fallen würde. Verbieten oder ihn dazu zwingen nicht mehr schwul zu sein kann man ihn bestimmt nicht.

Das wichtigste wäre dann, dass er glücklich ist und sich wie bereits gesagt nicht so verhält, dass er überall auffällt und Gesprächsthema Nummer 1 ist.
Viele prominente Leute machen es doch eigentlich ganz gut vor wie man auch als homosexuelles Paar ein "normales und unauffälliges Leben" führen kann.
Berlin hat einen schwulen Bürgermeister, Deutschland jetzt einen schwulen Außenminister und dass Hape Kerkeling schwul ist sieht man ihm wie ich finde auch nicht an, also warum sollte mein Sohn dann nicht schwul sein dürfen??

Dennoch gibt es auch "Branchen" in denen man sehr vorsichtig sein sollte mit einem möglichen Outing. Sollte sich ein Fussball-Profi outen, dann wäre das aktuell sicherlich nicht gerade gut für ihn, da er dann von vielen Mitspielern abgelehnt und ausgestoßen werden würde.

Liebe Grüße

liddle_tomtom

tiger12 hat geschrieben:Immerhin, schwul ist gleich *Zensur*, Kommunist oder sonstwas...
[...]
tiger12

Das wollte ich damit nicht sagen. Ich meine nur, dass z.B. ein rechts Gesinnter auch in Berlin Kreuzberg ruhig leben kann, solang er sich ruhig verhält.