Hallo, ich möchte meinen Cousins ihre Anteile an unserem Grünland nördlich von Nürnberg (Boxdorf) abkaufen.
Ackerbau ist dort nicht möglich, ist seit vielen Jahren verpachtet.
Die drei einzelne Flächen sind insgesamt 5 ha groß.
Hat jemand hier eine Idee was ein vernünftiger Preis wäre? Mag meine Cousins fair ausbezahlen.
Herzliche Grüße
Jakob

wenn befahrbar zum vernünftig bewirtschaften würde ich 50 000,wenns nur zum prämien greifen taugt 25 000 für alle 5 ha berappen.

So wenig? Jemand von der Stadt Nürnberg hat mir 35.000 pro ha gesagt

Für 2021 weist die neue Statistik einen Durchschnittspreis von 70 312 € für einen Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) in Bayern aus. Das sind 6326 € oder 9 % mehr als im Jahr 2020, als für 1 ha FdlN 63 986 € gezahlt wurden.
quelle google

Das hab ich auch gefunden, aber da ist ja auch Ackerland dabei

Klingen 35.000 pro ha einigermaßen plausibel?

Ist noch nicht so lange her, da war 1ha Grünland keine 10.000€ wert. Ich für meinen Teil sehe 15.000€/ha als das Höchste was die Vernunft noch hergibt, wenns einigermaßen schöne Flächen sind. Alles andere hat doch nichts mehr mit Realismus zutun. Als Landwirt reicht heute eine Generation nicht mehr aus, um diese Preise in Form von Reingewinn/ha wieder zu verdienen. Dazu kommt noch die Trockenheit. Auf den Ansaaten holst noch einigermaßen etwas runter, aber vom Dauergrünland ist manchmal der verbrannte Diesel und die Maschinenkosten mehr wert als das bisschen erzeugte Futter auf den ausgedorrten Wiesen.Das wird ja auch nicht besser in Zukunft. 35.000€/ha das zahlt man hier im Frankenwald fürs Ackerland, aber selbst da schüttelt man nur noch mit dem Kopf weil sich das in 20-Jahren verdoppelt hat. Nur der Gewinn/ha nicht

nein viel zu viel,mit 20 k schon über bezahlt,oder willst du deine kohle zum fenster rausschmeißen.

rottweilerfan hat geschrieben:wenn befahrbar zum vernünftig bewirtschaften würde ich 50 000,wenns nur zum prämien greifen taugt 25 000 für alle 5 ha berappen.

Das ist hoffentlich ein schlechter Scherz?

Wir haben letztes Jahr einen kleinen 0,3 ha Schlag, der im Überschwemmungsgebiet der Schussen liegt und ca. 1km von der nächsten Asphaltstraße entfernt liegt für 80.000€/ha verkauft. Ging allerdings an einen Obstbauern, der natürlich mehr aus dem Grundstück rausholt als wenn es Grünland bleibt. Aber selbst die Stadt hat uns 70.000€ geboten. Für 10.000€/ha würde ich niemals ein Grundstück verkaufen.

Einen Hektar Ackerland hat mein Vater hier vor 40 Jahren schon für 80.000€/ha gekauft, allerdings in Top Lage direkt an der Hauptstraße. Als Käufer träume ich da von euren Preisen, als Landbesitzer bin ich dann aber doch froh hier zu leben.
Aber gut der Bodenseekreis ist halt auch nicht Mittelfranken.

In einem anderen thread konnten wir lesen, dass fFäche nicht vermehrbar ist und schon seit langer Zeit sehr wertstabil. Dass sich der Kaufpreis schon lange nicht mehr an der Wirtschaftlichkeit orientiert, ist doch hinlänglich bekannt. Ein 150 Tsd.€-ha und dazu ein Bruttoumsatz von 2 Tsd, ist eigentlich Irrsinn. Wer das Geld übrig hat, für den macht die Investition vielleicht noch Sinn. Fläche war, ist und wird auch auf absehbare Zeit ein Sicherheitsfaktor sein. Wer Spaß daran hat und nicht auf eine Rendite angewiesen ist,
der soll es machen. Fläche zu haben, ist ein schönes Gefühl.

aber julian,nimm mal deine bodensee sonderkulturbrille ab,meistens ist es doch so das nur die kleinen die mit gewalt groß werden wollen diese horror preise zahlen,mit wert hat das nicht´s zu tun.einer der sein geld mit echter arbeit verdienen muss wird sich bei so einer forderung auf dem absatz umdrehen.
bei uns werden 100 ha schwarzwaldhöfe mit nachfolger ohne böcke fast für lau an fremde möchtergern jünglinge verhöckert

Das hilft mir jetzt nicht viel weiter. Gibt es denn Gutachter oder spezielle Makler für Grünland?

@meyenburg...
hat es gerade in einem anderen Faden auf den Punkt gebracht.
Ausgleichsflächen werden knapp und täglich teurer.
Da Ackerland durch höhere Wertschöpfung und auch bisher höheren EU- Zahlungen dafür meist zu teuer wird, steigt der Bedarf an verfügbaren GL.
Deshalb steigen gerade die Preise für vermeintlich geringstwertiges GL ohne bisherigen Schutzstatus noch deutlicher über jedes Verhältnis zu irgend einem Ertragswert.
Es ist sehr schade, dass die Gewinne daran weit außerhalb der aktiven LW gemacht werden!
Und am Ende lassen sich noch manche Kollegen drauf ein, solche " ökologisch aufgewerteten" Flächen aufwändig zu pflegen und noch Pacht dafür zu zahlen....

JakobK hat geschrieben:Das hilft mir jetzt nicht viel weiter. Gibt es denn Gutachter oder spezielle Makler für Grünland?

Es gibt für jeden Landkreis Gutachterausschüsse, welche regelmäßig die " Bodenrichtwerte" an Hand der Kaufpreissammlung ermitteln.
Diese Bodenrichtwerte sind öffentlich zugänglich und sollten eine solide Basis für Preisverhandlungen auf Augenhöhe innerhalb einer, noch nicht verstrittenen, Familie darstellen.....

Einigt euch auf eine Preisbasis von 3,50 €, als Preis unter Verwandten.
Ich hab nachgeschaut, sollte für die Ecke passen.

langholzbauer hat geschrieben:

JakobK hat geschrieben:Das hilft mir jetzt nicht viel weiter. Gibt es denn Gutachter oder spezielle Makler für Grünland?

Es gibt für jeden Landkreis Gutachterausschüsse, welche regelmäßig die " Bodenrichtwerte" an Hand der Kaufpreissammlung ermitteln.
Diese Bodenrichtwerte sind öffentlich zugänglich und sollten eine solide Basis für Preisverhandlungen auf Augenhöhe innerhalb einer, noch nicht verstrittenen, Familie darstellen.....

Ja die kosten aber in Bayern bzw. im betroffenen LK 30 €, Bodenrichtwertkarte 60 €