Moin Allerseits,
heute benötige ich Eure Hilfe. Und zwar geht es um Folgendes:
Vor einiger Zeit klingelte es an der Haustür und der freundliche Herr stellte sich als Windkraftprojektierer vor. Meine Flächen liegen in einem Gebiet, das für solche Leute offenbar interessant ist. Er erklärte mir anhand einer Lageskizze, wo der Bau von WEA in Frage käme und hatte neben den Karten, einer Mappe und einer Hochglanzbroschüre und Referenzobjekten, die allesamt in anderen Bundesländern lagen, zwei Nutzungsverträge dabei, wo meine Daten (Anschrift, Flurstücke, die für den Bau von WEA in Frage kommen) bereits eingepflegt waren.
Die Flächen befinden sich in Mecklenburg, ca. 50 km von der Ostseeküste entfernt.
Als Nutzungsentgelt werden 15,3 % des Stromverkaufserlöses angeboten, wobei das Mindestnutzungsentgelt 230.000 € betragen soll unter der Voraussetzung, dass der Strom, den die WEA bei Inbetriebnahme produziert für 7,0 Cent/kWh vergütet wird (wenn sich der Strompreis ändert, verändert sich im prozentualen Verhältnis auch der Mindestvergütungssatz).
Ist das ein solides Angebot oder nicht? Wie kann man so etwas überprüfen? Die Zahlen habe ich marginal abgewandelt…
Im Vertrag steht außerdem, dass der Nutzer evtl. Betreibergesellschaften gründen wird zum Zwecke der Errichtung und des Betriebs der WEA und dass der Nutzer berechtigt ist, seine Rechte und Pflichten aus dem Vertrag an Dritte zu übertragen. Wird meine Unterschrift dann für viel Geld weitervermakelt???
Ferner steht im Vertrag: „Der Eigentümer verpflichtet sich, über die in diesem Vertrag getroffenen Vereinbarungen, insbesondere die Vergütungsregelungen, strenges Stillschweigen zu bewahren, …. (außer gegenüber Behörden und gegenüber zur Verschwiegenheit verpflichteter Personen (Anwalt, Steuerberater…)“
Wenn niemand über die Höhe der Vergütung und Vertragsmodalitäten sprechen darf: woher soll ich wissen, ob das Angebot korrekt ist oder so gestaltet ist, dass der Nutzer mich komplett über den Tisch zieht?
Wenn ich den Vertrag (knapp 20 Seiten!) vor Unterzeichnung rechtlich prüfen lassen möchte, muss ich - die sich mit der Materie gar nicht auskennt - die Kosten dafür selber tragen.
Worauf muss ich bei Unterzeichnung des Vertrags achten (Haftpflichtvers./Bürgschaft für Rückbau vertr. geregelt) und was wäre das Schlimmste, was mir als Eigentümer der Flächen passieren könnte?
Würde mich über Antworten freuen!