Hallo Leute,

Ich hatte am Freitag eine nette Dame von der tierärztlichen Hochschule Hannover auf dem Hof die meine Schweineställe im Auftrag des Landkreises geprüft hat. Lief alles sehr gut bis auf eine Kleinigkeit, sie hat festgestellt dass in meinen Ställen die Orientierungsbeleuchtung fehlt und die muss ich jetzt nachrüsten. Wie ist diese Beleuchtung in euren Ställen ausgeführt, welche Vorgaben sind zu beachten und wo bekommt man passende Lampen die der der Luft im Stall längerfristig gewachsen sind?

Cairon hat geschrieben:...Wie ist diese Beleuchtung in euren Ställen ausgeführt, welche Vorgaben sind zu beachten und wo bekommt man passende Lampen die der der Luft im Stall längerfristig gewachsen sind?

Naja, wir haben halt ganz normale Leuchtstoffröhren, IP65 oder was das ist, nur eben fürs Orientierungslicht die kleinen, 1,2m je Abteil mit Zeitschaltuhr angesteuert. Wäre mit Sicherheit auch was für ne LED-Leuchte, war mir bisher aber zu teuer, die Leuchtstoffröhren halten in der Regel ja auch Jahrelang, und wenn Stallwäsche angesagt ist, werden eventuell defekte halt im leeren Abeil bequem getauscht.

Schlau wäre die mit einem Helligkeitssensor, den man z.B. im Vorraum (saubere Luft) in Fensternähe montiert anzusteuern (mehrere Abteile gemeinsamt). Im Sommer müssen diese Orientierungsleuchten (zumindest wenn Fenster im Abteil sind) ja wesentlich weniger lange leuchten als im Winter, ständig ne Zeitschaltuhr umprogrammieren macht eh keiner.

JueLue

Das Vetamt hat hier die Landwirte angeschrieben, nach Beleuchtung wurde nicht gefragt, dafür aber nach Kühlungsmasnahmen. Da ich das Orientierungslicht für Tierquälerei halte werde ich es erst einbauen wenn man mich zwingt. Ich würde dann aber eher ne Schiffsamtur mit ner schwachen Energiesparbirne nehmen, so wenig Licht wie möglich geht ja nur um die Orientierung im dunkeln, als wenn Schweine das nichta uch so könnten, da sieht man was die von Schweinen verstehen

Was man auch immer von diesen Orientierungslampen halten mag, sie sind eben vorgeschrieben. Ich hatte schon daran gedacht einfach eine amoniakbeständige E27 Fassung zu montieren und diese mit einer 1,5 Watt LED zu bestücken, Loch durch die Wand und einen Schalter in den Vorraum. Wichtig ist ja, dass sie vorhanden ist, wie sie dann genutzt wird ist eine ganz andere Frage. ich gehe halt 2 mal am Tag durch den Stall morgens zum füttern schalte ich am Computer die volle Festbeleuchtung an und bei der letzten Fütterung gehe ich dann noch mal durch uns schalte auf das Orientierungslicht um, sollen sie mir doch erst mal das Gegenteil beweisen. Ich habe bisher beim googlen auch nur die Erwähnung der Orientierungslampe gefunden, aber keine genauen Bestimmungen zur Ausführung.

Für alle ab dem 4.8.2006 (neu) genehmigten bzw. in Betrieb genommenen Ställe ist der Einfall von natürlichem Tageslicht über Lichteinfallsflächen (z. B. Fenster, Lichtband) zu gewährleisten. Diese Flächen müssen mindestens eine Größe von 3 % der Stallgrundfläche (in Ausnahmefällen 1,5 %) aufweisen. Zudem ist eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Lichts im Aufenthaltsbereich der Schweine anzustreben. Im Falle mangelndem natürlichen Tageslichts muss jeder Stall mindestens 8 Stunden (dem Tagesrhythmus angepasst) mit mindestens 80 Lux im Tierbereich beleuchtet sein. Außerhalb der Beleuchtungszeit ist Orientierungslicht vorgeschrieben.

Ich muss mal schauen was es da so gibt. Ein volle Röhre als Orientierungslicht finde ich etwas übertrieben. Den QS-Prüfer habe ich gefragt ob es reicht da einfach eine Steckdose mit einem Nachtlicht für Kinder einzustecken und er meinte das würde reichen.

sowas:
http://www.aquaristikshop.com/Produktinformationen/Hydor-H2shOw-LED-Light-Wei-.htm

Vergossen, 220V, 2W, 13€, kann untergetaucht werden... hört sich doch gut an.

JueLue

Ja, kling gut. Die könnte man mit Silikon direkt in eine Bohrung in der Wand kleben und preislich wirklich interessant.

Wir hatten doch auch schon mal die Idee mit den LED-Lichtschlangen (im Schlauch).
Die gibt's auch "außentauglich", das sollte reichen, und in 4 Wochen liegen die überall auf den Grabbeltischen.

Außenbtauglich und Amoniakresitent sind doch noch ziemliche Unterscheide und die ketten sind doch viel zu lang. Eine kleine Lampe muss da leuchten soweit ich es bisher verstanden habe. So ähnlich wie über den Notausgängen bei Stromausfall.

Die Lampen sind in Silikon eingegossen, das hat mittlere Beständigkeit (3) gegen 100% flüssiges Ammoniak und sehr gute Beständigkeit (1) gegen alle anderen Formen (es überlebt Badreiniger ) , und die Schläuche gibt's vom Meter nach Bedarf mit mehr oder weniger LED.
http://www.masterflex.de/de/produktkata ... iste/a.htm

Wenn aber nur ein einzelner Punkt Licht haben muß, ist das natürlich zu viel, da hast Du völlig recht.

Ich habe die Tierärztin bei der Kontrolle gefragt wie viel Lux das Licht bringen muss und sie hat nur mit den Schultern gezuckt. Ich habe bisher auch keine Ausführungsbestimmungen für das Orientierungslicht gefunden. Theoretisch müsste es reichen da ein elektrische Gerät mit einer roten Diode an die wand zu hängen, so dass alle Schweine es sehen können, damit sie wissen wo sie sind. Mir wäre wohler wenn ich amtlich wüsste wie es aussehen muss, nicht das wir später 2 mal bauen.

Typisch deutsch, da muss alles geregelt sein

Mach doch einfach irgendwo eine LED Lampe hin.
Meinetwegen dann noch mit einem günstiger Helligkeitssensor gekoppelt.
Kostet alles nicht die Welt, und alle sind zufrieden.

Wenn ihr wüsstet, wo mein alter Herr immer und jede Nacht überall Licht anlässt...

hatte auch eine nette Dame da vom Veterinäramt zur Kontrolle. Sie hatte auch das Notlicht beanstandet. Habe im Abteil mit 250 Schweinen 4 mal 60 watt Beleuchtung mit Zeitschaltuhr. Sie hatte die Lichtstärke gemessen und mir gesagt das es bei weitem nicht ausreicht. Hatte daraufhin das Hauplicht wieder angemacht und gesagt sie sollte nochmal messen. Darauf hin sagte sie das dieses ausreicht. Ende vom Lied ist, das ich das Hauptlicht Tag und Nacht brennen lassen muß. Also bei der nächsten Kontrolle einfach sagen das Hauptlicht leuchtet Tag und Nacht und alles ist Ok.

@muttenbuur

Wenn man es genau nimmt entspricht dass was Du vorschlägst aber auch nicht der Verordnung. Die 80 Lux sollen 8 h am Tag entsprechend der Tageszeiten anliegen und außerhalb der 8 h die Orientierungsbeleuchtung. Wäre doch schön wenn es mal klare, einfach Ausführungsbestimmungen geben würde, dann wüsste man wenigstens was genau sie von einem wollen.

... ich hole diesen Fred mal aus der Versenkung, weil ich für mich eine gutes Lösung gefunden habe, die vielleicht für Andere auch Sinn macht.

Ich habe folgende Leuchten:

http://www.amazon.de/dp/B006NXT3MY/ref=pe_386171_37038021_TE_M3T1_dp_1

eingebaut, die werden normalerweise im Pflaster versenkt.

- 15€ + Versand
- komplett vergossen - IP67, dürfen also sogar in Wasser getaucht werden.
- ca. 50cm Anschlusskabel
- es ist ein Montagegehäuse dabei, dass man zuerst z.B. unter eine Decke schrauben kann, und dann den "Pflasterstein" einklickt
- 1 Watt Stromaufnahme
- angeblich 15000h Haltbarkeit, also 2 Jahre Dauerbetrieb (70% Resthelligkeit)
- reicht bei Deckenmontage für 20X10 Meter Stallgrundfläche als reines Orientierungslich völlig aus.

Interessant vielleicht noch folgende Aspekte:

1. ich habe überlegt, die Leucht per Zeitschaltuhr (da gibt es sogar welche die Sonnen Auf- und Unterganszeiten kennen) anzusteuern. Eine Zeitschaltuhr hat aber einen Eigenstrombedarf von 1-3 Watt, so dass sich das energetisch nur lohnt, wenn man mindestens 2-3 Abteile/Leuchten mit einer Zeitschaltuhr ansteuert.
2. Die Lebensdauer der Leuchten könnte man so aber wohl theoretisch auf vielleicht 6 Jahre erhöhen (33% Einschaltdauer). Allerdings bieten auch einige Fütterungen oder Lüftungscomputer Zeitschaltprogramme, die man vielleicht nutzen könnte.
3. ich habe die jetzt an einen separaten Sicherungsautomaten angeschlossen, ich denke, dass sich so der Energieverbrauch gegen 0 bewegt und die Lebensdauer drastisch verlängert.

JueLue

Hallo JueLue

Man könnte auch einen Dämmerungsschalter benutzen wie er z. B. bei der Straßenbeleuchtung eingesetzt wird.
(http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keyword ... ulkmmf34_e)

Ich hab einen außen am Stall montiert und bin mit einer Leitung durch den Stall gegangen und hab in jeden Abteil eine IP 67 Lampe mit einer 7W Ledbirne. Wenn auch ein Notlicht bei Stromausfall gewünscht wird, brauch ich ihn nur an die USV des Fütterungscomputer anstecken, hab das gleich so gerichtet.