Hallo zusammen,

mir würde heute gesagt, ich soll die Wiese verlassen und darf sie nicht mehr betreten.
Habe seit 7 bis 10 Jahre dort mein Geflügel. Wegen dem Fuchs halte ich sie wo anders. Nun ließ ich das Gras wachsen und wollte morgen das Gras mähen und Heu draußen machen. Hat sich ja nun erledigt.

Es war ein mündlicher Pachtvertrag, als Pachtzins sollte ich nur die Wiese mähen und sauber halten. So vereinbarte ich es mit der Besitzerin, der Sohn oder ein Verwandter sagte ich soll die Wiese verlassen und darf sie nicht mehr betreten darf.
Nun habe ich gegoogelt, da bin ich auf Pacht- und Leihvertrag gestoßen. Ich würde sagen das es ein Pachtvertrag ist, wegen dem Pachtzins.Laut Google bin ich mir da aber nicht mehr sicher.

Darf der Sohn oder Verwandte mir das betreten verbiete? Normalerweise doch nicht.

Wär toll wenn mir jemand helfen könnt. Am Donnerstag gehe wegen andere Sachen noch zum Anwalt, aber die zwei Fragen liegen mir auf dem Herzen und ich möchte nicht so lange warten wenn es möglich wäre.

MfG

Eine Leihe ist meines Wissens nur bei beweglichen Dingen. In deiner Situation von einem Pachtvertrag zu sprechen ist jedoch auch nicht wirklich richtig, da es ja unentgeldlich ist. Ich denke das ist eher ein (mündlicher) Nutzungsvertrag. Spielt aber auch keine Rolle. Denn er ist mündlich und wenn nun die andere Partei schwierig tun will hast einfach den kürzeren Hebel gezogen, da nix schriftlich ist.
Aber irgendwie stinkt mir diese Angelegenheit zum Himmel. Wieso fragst du nicht einfach bei der Besitzerin nach was denn nun Sache ist?

lg hälle

PS: Ich kann mich auch täuschen, aber wer so oder so wegen anderen Dingen zum Anwalt muss und so eine Kleinigkeit auch gleich beim Anwalt deponieren will möchte ich auch nicht auf meiner Wiese haben...

Nein, er darf dir das Betreten nicht verbieten.
Auch wenn der Pachtvertrag mündlich geschlossen wurde, ist es immer noch ein Vertrag.
Für Pachtverträge gibt es gesetzliche Kündigungsfristen. Fristlose Kündigungen sind nur in besonders schwerwiegenden Fällen möglich, wenn z.B. der Pächter auch nach Aufforderung seinen Pflichten nicht nachkommt oder das Vertrauensverhältnis zwischen Pächter und Verpächter nachhaltig gestört ist.

Richtig. Landpachtverträge können auch mündlich geschlossen werden und sind gültig. Allerdings ist das Fehlen eines Pachtzinses schon ein Indiz dass eine "Ausstiegsklausel" möglicherweise zu den Nebenabreden gehörte...

Das Problem ist dass keine Seite beweisen kann, was denn genau mündlich vereinbart wurde.

Und wegen so etwas zum Anwalt oder gar Gericht? Bitte nicht...

countryman hat geschrieben:Richtig. Landpachtverträge können auch mündlich geschlossen werden und sind gültig. Allerdings ist das Fehlen eines Pachtzinses schon ein Indiz dass eine "Ausstiegsklausel" möglicherweise zu den Nebenabreden gehörte...

Das Problem ist dass keine Seite beweisen kann, was denn genau mündlich vereinbart wurde.

Und wegen so etwas zum Anwalt oder gar Gericht? Bitte nicht...

Sehe ich auch so. Aber wenn er eh beim Anwalt ist, dann kann er zumindest mal fragen.
Aber da jetzt groß nen Fass aufmachen würde ich auch nicht.

Eher das Gespräch suchen, bringt dies nichts, dann A**** lecken und ne andere Fläche suchen.

IHC433

es war vereinbart worden,Trakto nutzt die wiese und hält sie sauber,was er wohl nicht mehr gemacht hatte.
der eigentümer hätte ihm eine frist setzen müssen,dass er bis zu einem angemessen termin die wiese in ordnung bringt.
wenn er das dann nicht gemacht hätte,hätte der eigentümer ein betretungsverbot aussprechen können.

Suche als erstes das Gespräch und frag mal nach, was los ist.
Ob es sich um eine richtige Pacht handelt, weiß ich nicht, meiner Einschätzung nach ist es einfach eine formlose Überlassung.
Die hat man dir auf eine recht unverschämte Art gekündigt.
Sollte es doch ein Pachtvertrag sein, könnte die fristlose Kündigung allerhöchstens in eine fristgerechte gewandelt werden und du verlierst das Land im kommenden Jahr.
Wenn du das Land nicht mehr haben sollst, hast du wenig Möglichkeit, dich dagegen zu wehren. Halt einfach Frieden.
Aber was lernen wir daraus? Der Umgangston auf den Dörfern wird immer rauher und das miteinander Sprechen ist ganz aus der Mode gekommen.
Ganz nebenbei, wie groß ist die Fläche?

bauer hans hat geschrieben:es war vereinbart worden,Trakto nutzt die wiese und hält sie sauber,was er wohl nicht mehr gemacht hatte

Erst mal die andere Seite hören und sehen wie die "Wiese" jetzt aussieht.

Man sollte aus einer formlosen Überlassung nicht unbedingt eine Rechtsanspruch herleiten.


MfG Jm010265

Wie sieht eine Wiese wohl aus, wo "seit 7 bis 10 Jahren Geflügel gehalten wurde, und dann das Gras (welches Gras?) wachsen gelassen wurde"?

A.

Falke hat geschrieben:Wie sieht eine Wiese wohl aus, wo "seit 7 bis 10 Jahren Geflügel gehalten wurde, und dann das Gras (welches Gras?) wachsen gelassen wurde"?

Naja, Ampfer oder Brennesseln werden wohl von selbst gekommen sein

Was mir an der ganzen Sache irgendwie stinkt:

"seit 7 bis 10 Jahren" - weiß der TE nicht mal genau seit wann er Geflügel dort hält?
"der Sohn oder ein Verwandter" - wer denn nun? kennst du die Überlasserin/Verpächterin denn überhaupt? Wie ist euer Verhältnis? Wohnt ihr im selben Dorf?

Für mich klingt das ganze irgendwie schon im Ansatz komisch. Dann nicht mal ein Brotpapier mit ein... zwei Zeilen dazu festgehalten zu haben - hmmm irgendwie nicht nachvollziehbar.

lg Ugruza

Ugruza hat geschrieben: Dann nicht mal ein Brotpapier mit ein... zwei Zeilen dazu festgehalten zu haben - hmmm irgendwie nicht nachvollziehbar.

lg Ugruza

Finde ich schon sehr schade, dass ein (Ehren)Wort in Deutschland nichts mehr zählt.

meistens liegt es nicht an Wortbruch, sondern daran dass man sich die Sache beim Besprechen einfach anders vorgestellt hat, z.B. denkt der Eine beim Wort "sauber halten" an eine gepflegte Wiese, für den Anderen sind Kraut und Rüben auch ganz OK. Dann kommt es wie es kommen muss.

Mündliche Verträge sind eine geile Sache. Nach 5, 10, X Jahren gehen die Erinnerungen der Vertragspartner gerne mal auseinander, wenn auf der Seite eines Vertragspartners plötzlich andere Gesichter auftauchen ist es auch vorbei, denn wer gibt seinen Angehörigen schon alle seine mündlichen Verträge 1:1 bekannt? Oder führt Buch darüber? Soll ja auch vorkommen, dass so ein Wechsel des Vertragspartners unerwartet kommt. Da von Ehrenwort zu sprechen mag ja unheimlich romantisch sein, aber wer langfristige, für beide Beteiligten faire Geschäfte machen will, kommt am Papier nicht vorbei. Alles andere ist Glücksspiel.

Wir reden hier über eine Enten und Hühnerwiese, also irgendeine Hobbyhaltung, wie kompliziert wollt ihr das Leben noch machen?

Der Fragesteller ist sich offenbar schon unsicher, wie lange er überhaupt auf der Wiese ist ("7-10 Jahre"), er ist sich unsicher wer ihm da jetzt überhaupt "gekündigt" hat ("der Sohn oder Verwandte"), glaubt aber den Inhalt der "Vereinbarung" genau zu kennen und läuft zum Anwalt. Ob da ein Blatt Papier mit Datum und 2-3 Sätzen das Leben komplizierter gemacht hätte, wage ich daher doch eher zu bezweifeln