Hallo Zusammen ,

Wie ist das eigentlich bei dem vertraglichen Ende der Pacht , verlängert sich die Pacht jeweils automatisch um ein Jahr wenn weder Pächter noch Verpächter sich melden ?
Wenn beispielsweise der Pachtvertrag nach 20 Jahren zum 31.12. endet und weder der Pächter noch der Verpächter im kommenden Jahr etwas von sich geben, verlängert sich dann die Pacht um ein weiteres Jahr , bzw. wann muss eine der Parteien die Pacht spätestens aufkündigen damit diese sich nicht um ein weiteres Jahr verlängert ?



Vielen Dank schonmal für die Antworten .

Winterliche Grüße

Ein befristeter Pachtvertrag geht nur in schriftlicher Form. Dann sollte in dem Vertrag auch die Kündigungsfrist und die Fortführung, wenn keine Kündigung erfolgt, beschrieben sein.
Oft wird bei Nichtkündigung die Laufzeit auf unbestimmt verlängert. Dann gilt die gesetzliche Kündigungsfrist: spätestens drei Tage vor Ablauf des Pachtjahrs zum Ende des darauf folgenden Pachtjahrs.

Es heißt, spätestens am 3.Werktag des angefangenen neuen Pachtjahres. Sind somit 2 Jahre.

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Danke für die Berichtigung. Das hatte ich wohl nicht mehr richtig in Erinnerung.

Das heisst also wenn sich der Verpächter nach Ablauf des schriftlichen Pachtvertrages zum 31.12. nicht spätestens zum 3. Werktag des neuen Jahres ( Pachtjahr vom 01.01.-31.12. ) meldet dann verlängert sich die Pacht automatisch um 2 Jahre , nämlich das neue Pachtjahr plus das darauf folgende .
Hab ich das so richtig verstanden ?

Das trifft dann so zu, wenn im Pachtvertrag vereinbart wurde, dass nach Ablauf der Pachtdauer der Pachtvertrag auf unbestimmte Zeit weiter läuft. Es kann aber auch etwas ganz anderes vereinbart sein, also erst den Pachtvertrag genau lesen.
Ich habe z. B. einen Pachtvertrag in dem dazu folgendes steht:
"Die Pachtzeit verlängert sich um jeweils 1 Jahr, wenn nicht mit einer Frist von 6 Monaten vor ihrem jeweiligen Ablauf gekündigt wird."

Das sich ein befristeter Pachtvertrag auf unbestimmte Zeit verlängert, wenn er nicht
gekündigt wird, liest man immer mal wieder, ganz richtig ist das wohl aber nicht.
Denn ein befristeter Pachtvertrag endet generell mit Ablauf der Pachtzeit. Eine etxtra ist eigentlich
nicht nötig, meist aber gängige Praxis. Wenn aber
keine der Vertragsparteien aktiv wird (Verlängerung, anderer Pächter bzw. Rückgabe an Verpächter,
Eigenbewirtschaftung o.ä.) sonder Pächter wirtschaftet weiter, zahlt Pacht, Verpächter nimmt diesen an,
dann wird von einer stillschweigenden Verlängerung auf unbestimmte Zeit, mit der genannten fast 2 jährigen Kündigungsfrist
(Ablauf 3. Werktag zum Ende des nächsten Pachtjahres).
Oft steht aber auch im Vertrag ".... wird nicht ein (ein halbes, oder wie auch immer) Jahr vor Pachtende gekündigt,
verlängert sich der Vertrag um 1 Jahr (oder 2 ..)
Bei einer Nachbarkolchose verlängert sich der Vertrag bei Nichtkündigung sogar um 5 Jahre. Das grenzt schon an Sittenwidrigkeit,
hat nur noch Niemand mal vor Gericht gebracht.

Bei einer Nachbarkolchose verlängert sich der Vertrag bei Nichtkündigung sogar um 5 Jahre. Das grenzt schon an Sittenwidrigkeit,
hat nur noch Niemand mal vor Gericht gebracht.

Warum sollte das sittenwidrig sein? Es steht doch jedem frei diesen Passus zu ändern oder zu streichen, natürlich fristgerecht zum Ende/Neubeginn des Vertrages. Ansonsten muss man halt kündigen und sich einen neuen Pächter suchen falls diese ohne diesen Passus nicht wollen.
Mfg

Und noch zum Ende eines befristeten Pachtvertrages. Ich gehe davon aus das nach dem Ende das Pachtverhältnis erloschen ist Wenn jetzt einfach weiterbewirtschaftet wird und niemand stört sich daran wird man sich vermutlich nach zwei bis drei Pachtzahlungen auf einen mündlichen Pachtvertrag mit entsprechender Kündigungsfrist berufen können. Kann halt aber auch sein das am 1. Tag nach Ende des Pachtvertrages jemand anders deinen Raps weiterführt oder umbricht.
Mfg

Hab ich doch so geschrieben. Nur hast du halt ein Jahr Ungewissheit zwischen Ende Pachtvertrag und Annahme einer Zahlung. Zumindest bei uns wird zum Ende des Pachtjahres die Pacht fällig.
Mfg

Und Pachtjahr geht bei uns in der Regel vom 1.10 bis 30.9. Selten auch 1.11 bis 31.10.
Vielleicht war meine Einschätzung falsch das mehrere Zahlungen angenommen wrrden müssen.
Mfg

langholzbauer hat geschrieben:Denn Versteigerung bricht Pacht!

Nein tut es nicht. Es KANN sein dass es ein Sonderkündigungsrecht mit ausreichender Frist gibt,aber erstmal geht der Pachtvertrag ganz normal auf den Erwerber über.

Zwangsversteigerung bricht Pacht

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langholzbauer hat geschrieben:Letztlich hatte der Vorpächter nur seine Frucht geerntet und das Stroh gehäckselt.
In dem Zusammenhang sei davor gewarnt, zerstrittenen Verpächter- Erbengemeinschaften zur Auflösungsversteigerung zu raten.
Denn Versteigerung bricht Pacht!

Meine Antwort war auf die Versteigerung zur Auflösung einer Erbengemeinschaft gemünzt - hier bricht die Versteigerung den Pachtvertrag erstmal nicht.
Bei der Zwangsversteigerung sieht es etwas anders aus.