.....da bin ich zu einer Gesellschaftsjagd im Staatsforst eingeladen und habe nicht den Nachweis "Kundige Person". 2008 ist hier vom Hegering ein Kurs gelaufen der aber von mir nicht besucht wurde. Diesen Nachweis 2011 zu erlangen ist zu 99% nicht mehr möglich weil der DJV diese Kurse nicht mehr vorsieht. Hat jemand einen Tipp wie man das doch noch drehen kann?
basko

....scheinbar haben alle Jäger(nur ich nicht) den Sachkundenachweis und sind somit in der Lage ihr geschossenes Wild in den Handel zu bringen,oder?

Um was genau geht es denn eigentlich?

Man darf Wild nur dann in den Verkehr bringen, wenn es wie jeder Schlachtkörper einer Fleischbeschau unterzogen wurde. Hat man den Sachkundenachweis "Kundige Person" gibt es eine Erleichterung, wenn keine bedenklichen Merkmale vorliegen (diese bekamm man beim Lehrgang und mittlerweile in der Jungjägerausbildung vermittelt). Sprich der Jäger kann mit dem Nachweis anstelle des Fleischbeschauers selbst die Fleischuntersuchung vornehmen. Sobald ein bedenkliches Merkmal vorliegt, geht es den üblichen Weg mit Fleischbeschauer/verwerfen des Schlachtkörpers (inkl. Aufbewahrung der Innereien). Ohne den Lehrgang muss bei jeden Stück der Fleischbeschauer selber die Untersuchung vornehmen wie bei Nutztieren auch. Das ganze hängt mit einer Änderung des Gesetzes zusammen und als es eingeführt wurde gabs da halt die entsprechenden Schulungen für die Jagdscheininhaber und die Ausbildungsordnung wurde entsprechend geändert.

Kommen wir zum eigentlichen Problem. Du mußt halt vor der Drückjagd Farbe bekennen. Der Schütze muss meines Wissen nach nicht die "Kundige Person" sein. Das muss der sein, der aufbricht (bzw. muss derjenige das Aufbrechen überwachen). Und eigentlich dürften genug "Kundige Personen" anwesend sein (ich wußte gar nicht, dass es noch jemanden gibt, der nicht "Kundige Person" ist). Im normalen Jagdbetrieb braucht man dann halt den Fleischbeschauer und muss den Aufbruch aufheben, bis dieser ihn freigibt. Und halt die fälligen Gebühren andrücken.

Ich würde mich da einfach mal ans VetAmt wenden, wie es da mit Möglichkeiten aussieht. Evtl. bekommst Du ne Einzelschulung von denen oder Du besucht nen Jungjägerlehrgang, wenn die das Thema haben. Für Gehegewildhalter werden da zur Zeit ähnliche Kurse angeboten (die fast genauso aufgebaut sind), vielleicht wird auch sowas anerkannt. Aber definitive Antwort wirst Du da nur von Deinem Veterinäramt bekommen.

Gruß Christian

Hi Fassi,
es ist genau richtig was du geschrieben hast. Aber man bekommt die Bescheinigung auch nur wenn man Mitglied in einem Hegering ist. Diese Mitgliedschaft wird von oberer Stelle geprüft.

Fassi hat geschrieben:Sprich der Jäger kann mit dem Nachweis anstelle des Fleischbeschauers selbst die Fleischuntersuchung vornehmen.

Interessant, dass der "Produzent" eines so sensiblen Wirtschaftsgutes wie Fleisch, wo er doch ein gesteigertes Interesse an dessen möglichst gewinnträchtiger Vermarktung hat, seine Kontrollen selbst durchführen kann....
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt......

Fassi hat geschrieben:Sobald ein bedenkliches Merkmal vorliegt, geht es den üblichen Weg mit Fleischbeschauer/verwerfen des Schlachtkörpers (inkl. Aufbewahrung der Innereien).
Ohne den Lehrgang muss bei jeden Stück der Fleischbeschauer selber die Untersuchung vornehmen wie bei Nutztieren auch.

Gott sei Dank kenne ich nur die Paar hundert Jäger, die immer nur völlig gesunde Stücke erlegt haben....
Auch wenn mache vor dem Schuß sagten: "die ist krank, die muss weg"... Rätselraten......

Rainer_mhg ist ja richtig das jeder jagdscheininhaber am jeweiligen kurs teilnehmen kann. aber als NICHTmitglied hast du keine chance die bestätigung zu bekommen. (Aussage eines Ausbilders)

@togra: Wir haben Produkthaftung. Dh hat mein Wildfleischkunde ne Lebensmittelvergiftung und das liegt nachweislich an meinem Fleisch, werd ich meines Lebens nicht mehr froh. Es ist völlig egal, ob man meint gesund oder nicht, hat der Jäger den Lehrgang nicht, muss er es untersuchen lassen. Und hat nur den Hauch einer Vermutung, dass da was nicht mit dem Wildbret paßt, muss der Fleischbeschauer her. Außer man hat Lust auf Vorstrafe und das restliche Theater. Ist quasi wie mit den ganzen Hausschlachtungen, die dann doch nicht ausschließlich selbst genutzt werden. Man steht mit einem Bein im Knast (und wenns schief geht mit beiden).

@ rainermhg: So war seinerzeit die Aussage aus dem Hess. Ministerium. Auffälliges Verhalten vor dem Schuss kann jeder beurteilen, die Merkmale an den Inneren Organen nicht. Wie gesagt, das stammt nicht von mir.

@ basko: Lass denen vom AmtsVet ins Hemd treten. Du mußt nach Gesetzeslage die Möglichkeit haben, den Nachweis zu erbringen. Und das letzte Wort hat da keine Landesjägerschaft, sondern das VetAmt. Die dürften nach entsprechender Ansprache Deines Amtstierarzt (besser gleich den Leiter des Gesundheitsamt ansprechen) kooperativer gegenüber Nichtmitgliedern werden.

Gruß Christian

Hi Fassi,
leider ist der Amtstierarzt vor ein paar Tagen für 2 Wochen in Urlaub gefahren. Danach werde ich die Angelegenheit mit ihm bereden. Gottseidank kenne ich ihn .

hallo,ich kann mir nicht vorstellen das die ganzen jäger mit den kursen sachkundige person schon durch sind.ich kann jetz nur von den wildhaltern reden,und da laufen die kurse bis mitte märz nächstes jahr.
gruß torro55

Hallo basko,
morgen 14.12.11 findet ein solcher Lehrgang um 14 Uhr in Lauterbach statt.
Vielleicht geht noch was . Info unter Fr. Erbes Tel .06641.91168-15.
Bin auch da. Gruss KH

Hallo an KH Schneider,
vielen Dank für die Info. Gestern Abend bin ich gerade aus Brandenburg gekommen. Das wird knapp, aber ich will mal telefonieren. allerdings habe ich dann mind. 1.5 stdn. autofahrt vor mir, bin aus NRW.
nochmals danke für deine info
Holger

basko hat geschrieben:Hallo an KH Schneider,
vielen Dank für die Info. Gestern Abend bin ich gerade aus Brandenburg gekommen.

Wo genau warst Du denn ?

An alle,
ich habe heute an der Unterweisung teilgenommen. Ca 1 Std.
Nach der Einladung die ich erhalten habe,dachte ich das dies für mehrere Jäger u.Gehegebetreiber sei.
Dies war nicht der Fall. Ich war alleine anwesend.Dies wäre so üblich.
Ihr habt nichts verpasst.
Unterweisung war dahingehend,was an Wild vermarktet werden kann
-ordentlich erlegtes Wild sauber ausgewaidet
und was nicht,
-Krankes,stark zerschossenes Wild,usw
Und natürlich nur in ordentlichen zugelassenen Räumen,zerlegtes Wildbret.
Fleischbeschau natürlich zuerst.
Habe auch eine Urkunde erhalten,die mich 25.- gekostet hat.
Aber die beiden vom Amt sehr freundlich u. hilfsbereit.
KH

KHSchneider,
ich war in Gühlen-Glienicke. Das liegt in der nähe von Neuruppin. Leider hatte ich kein Jagdglück ausser einem reifen Keiler der auf 40 Schritt kam den ich aber habe ziehen lassen. Grund: ich hatte mein dickes Portomonai nicht dabei! Geschossen wurde von ca. 35 Schützen über 10 Stück Kahlwild, 2 Geweihträger 15 Sauen und über 10 Rehe. Alles Kiefernwald.
Die Jagdmöglichkeit habe ich in JAGD1 gelesen und dort dann angerufen. Alles nette und freundliche Leute und gut bzw. hervorragend organisiert.