Hallo,
A) Wahl des richtigen Brutautomates:
1. Wenn Ihr nur sporadisch im Jahr vielleicht 10-20 Eier ausbrüten wollt, dann würde ich alles technische Gerät das so angeboten wird weglassen und auf die traditionelle Art und Weise brüten, sprich mit einer Glucke (weibl. Huhn). Da bieten sich div. Hühnerrassen an, traditionell Seidenhühner, Brahmas - bei Brahmas kann Mann/Frau halt mehr Eier unterschieben so 15 bis max. 20 St. - oder andere brutfreudige Hühner. Das würde zunächst schon mal die Anschaffungskosten für ein einfaches, einmal im Jahr benötigtes Gerät und dann doch schwer zu bedienendes Gerät erübrigen. Vor 3 und vor 2 Jahren gabs den Hühnernachwuchs noch von Mutter Natur in Form von 1 bzw. dann 2 Glucken. Das praktische an einer Glucke ist, das sie sich um alles kümmert, wenn Ihr ihr den Platz zur Aufzucht der Küken zur Verfügung stellt.
2. An Geräten gibt es eine sehr große Auswahl. Einsteigergeräte (Foto1+2) sind meistens Flächenbrüter, einen solchen hatte ich mir auch für die erste Brut von vor einem Jahr ausgeborgt. Ob es nun ein Flächenbrüter oder ein anders Gerät ist solltet Ihr unter Umständen mal testen, z.B. durch Ausleihen eines Gerätes. Was hilft es schließlich wenn man 60 Euro (z.B. für ein gebrauchte Gerät) bzw. bis zu 180 Euro für ein neues Gerät ausgibt und es dann nich so richtig Spass macht. Vor einem Jahr habe ich mir einen Flächenbrüter, sah einem Bruja ähnlich, ausgeliehen und meine ersten beiden Kunstbruten gemacht - doch davon später mehr.
3. Was eventuell auch noch eine Alternative wäre, ist sich einem örtlichen Geflügelzuchtverein für einen geringen Jahresbeitrag an zu schließen und dann eventuell im Vereinseigenen Brüter oder bei einem Vereinskol. die Eier mit ausbrüten lassen.
4. Motorbrüter für angehende Profis und Vollprofis gibt es auch in einer sehr großen Bandbreite von 300 bis nach oben für ein paar Tausend Euros, je nach Art der technischen Ausstattung und Größe.
Heuer habe ich dann die beiden Motorbrüter Bruja 84/EM und 126/EM, die ich von einem nun mittlerweile ehemaligen Arbeitskol. erwerben konnte, im Einsatz gehabt. Ein Bekannter hat dann zeitgleich mit einem HEKA-Favorit 84 gebrütet. Da ich beruflich doch sehr viel unterwegs bin hat mir das Brüten bei meinem Bekannten mit dem vollautomatischen Heka wesentlich besser gefallen als bei mir mit den beiden Brujas wo ich entweder selber schauen musste oder jemanden halt darum bitten musste sich darum zu kümmern. Darum brüte ich jetzt auch schon zum zweiten Mal mit meinem Heka Favorit 126 (Bild 3). Das ist im großen und ganzen eine feine Sache
Fazit
Also ganz offen gesagt, wenn ich die Zeit hätte, würde ich mir ein einfaches Gerät kaufen wo man halt öfters die div. Werte bzw. das Wenden der Eier manuell vornehmen kann. Aber da dem leider nicht so ist habe ich meine beiden Brujas weiterverkauft und mir auch einen Heka zugelegt, da ich dann eigentlich nur am Wochenende mal das Wasser im Tank nachfüllen muss und das ganze halt so planen muss, das ich beim Schlupf der Küken dann daheim bin. D.h. die ersten 18 Tage braucht mich der Brüter eigentlich fast gar nicht, außer 3 mal Wasser nachfüllen und einmal schieren. Erst beim Umlegen der Bruteier von den Rollenhorden auf die Schlupfhorde sowie bei Schlupf werde ich dieses mal zugegen sein. Der Heka-Favorit 84 bei meinem Bekannten oder Geräte anderer Hersteller die diesem entsprechen sind eine feine Sache.
Vereinskollegen brüten aber auch mit Konkurrenzbrütern von Hemel und Bruja bzw. anderen älteren Geräten sehr gut. Ich möchte da jetzt meine persönlichen Erfahrungen nicht zu überbewerten in Bezug auf die div. Geräte. Jeder ist mit dem Gerät zufrieden mit dem er gute und wiederholt gute Bruterfolge hat.
B) Vorbereitungen zur Kunstbrut
- Bruteier sammeln (Bruteigewicht der jeweiligen Rassen wäre zu beachten) und Bruteilagerung (Bruteilagerung ganz persönlich), dazu gibt es soviele Beiträge hier und auch teils unterschiedliche Meinungen.
- Probelauf des Brutautomats, testen der Funtionen (Wendung, konstante Temperatur, Luftfeuchtigkeit), am besten für min. einen halben Tag manche sagen auch 1-2 Tage. Ich fahre meinen Brüter immer so 6 Std. vorher an, egal welcher bisher.
- Eier einlegen und meistens nach Anleitung des Herstellers verfahren. Hier habe ich die Erfahrung gemacht das die Anleitung des Herstellers nicht unbedingt zutreffen war, da ich zu wenig Luftfeuchte im Flächenbrüter hatte. Andere hingegen hatten damit keine Problem, lt. deren Aussagen. Da gibts einige Interessante Beiträge und Webseiten dazu.
Ein paar nützliche Links dazu:
http://www.geocities.com/erichmayer/all ... tbrut.html
http://www.kunstbrut.net/
Henning123 würde für die Kunstbrut das Buch von A.F. Anderson Brown (Kunstbrut; Handbuch für Züchter) empfehlen.
Meine Meinung ist das wenn man sich hier gründlich im Forum informiert und dann noch jemanden hat der einem bei der ersten Brut hilft und zur Seite steht, das auch schon reicht.
- wobei eventuell so gebrütet werden sollte, das eine Henne dazu paralell brütet, weil dann die Küken der Glucke untergeschoben werden könnten. (habe ich schon 2x gemacht im vorigen Jahr und heuer waren und meine 55 und 28 Küken Vollwaisen)