Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • Druckansicht
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: Sa Okt 11, 2025 20:06

Weidezaungeräte für starken Bewuchs ?

Testweise auch Forum für die Pferdhalter
Antwort erstellen
11 Beiträge • Seite 1 von 1
  • Mit Zitat antworten

Weidezaungeräte für starken Bewuchs ?

Beitragvon Zaunkönig » Di Jul 11, 2006 21:19

Hallo, liebe Weide-Nutzer !

Ich befasse mich mit der Hütewirkung von Weidezäunen und bin bei der Firma Horizont auf den Hinweis für Elektrozaun-Geräte geastoßen, die auch für starken (Zaun)Bewuchs geeignet sein sollen. Siehe unter:

http://www.horizont.com/agrartechnik/wi ... e_ger.html

Damit soll doch wohl dem Anwender suggereiert werden, daß er sich zukünftig keine Sorgen mehr wegen Zaunstörungen durch Bewuchs machen muß. Also kann der Kontzrollgang mit der Sense oder der Round-pu-Spritze solange entfallen, wie am Gerät die Zaunkontroll-Lampe noch blinkt.

Ist das in der Praxis wirklich so? Welche Erfahrungen gibt es?
Funktioniert das auch bei Regenwetter ? (- aber dann sind ja auch die Tiere besser geerdet).

Und wie hoch darf die Zaunleistung sein, bevor sie Kinder gefährdet?

Über viele Antworten würde ich mich freuen.

Gruß vom Zaunkönig
Zaunkönig
 
Beiträge: 85
Registriert: Sa Mai 27, 2006 13:42
Wohnort: Niedersachsen
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Weidezaungeräte für starken Bewuchs ?

Beitragvon Manfred » Mi Jul 12, 2006 11:38

Hello again,

zur Gefährlichkeit von Weidezaungeräten hier mal ein nicht ganz sauberer Vergleich:

Mündungsenergie eines frei verkäuflichen Luftgewehrs: 7,5 J
Mündungsenergie eines Kleinkalibergewehrs: ab ca. 100 J (das reicht leicht, um eine Autotür zu durchschießen)

Leistungsstarke Netzgeräte mit Bewuchsabtötungsfunktion haben bis über 30 J Pulsenergie.

Ich hatte gerade mein erstes Weidezaungerät (mit Blechschrank, Solarzelle, Laderegler) zusammengebaut, und wollte es in Betrieb nehmen. Das Akkugerät hatte irgendwas zwischen 3 und 4 Joule Ladeenergie. Die Pulsenergie lag dann wohl bei 2 bis 3 Joule.
Ich schalte das Ding ein. Nichts passiert. Klein Manfred (mit seinen damals ca. 100 kg) kam nach einiger Zeit auf die Idee, dass es am Laderegler liegen könnte. Der hatte so schöne bunte LEDs für diverse Funktionen. Dumm nur, dass er aus Platzmangel seitlich in den Blechkasten gebaut war, und die LEDs so nicht zu sehen waren.
Also kurzentschlossen den Kopf rein in den Kasten, natürlich mit beiden Händen links und rechts am Kasten abgestützt. Dann seh ich auch die gelbe LED, und dann seh ich nichts mehr...
Zuerst dachte ich, dass mir jemand einen Zaunpfahl über den Rücken gezogen hat. Dann merkte ich, dass ich vor dem Blechkasten saß, und das Ding vor mir angefangen hat zu ticken. Meine damalige Freundin stand immer noch mit offenem Mund neben mir, und hat mir dann erklärt, dass ich nach dem 3ten Zucker oder so rückwärts weg von dem Kasten gefallen bin.
Und dass mit so einem schmächtigen Gerät, bei dem man sonst auch mal so an den Zaun fasst. Aber wenn der elektrische Kontakt stimmt, und der Strom durch die richtigen Körperpartien fließt...

Dann gibt es noch eine Geschichte, die sich hartnäckig hält: Jemand soll ein extrastarkes Gerät aus USA oder Kanada mitgebracht haben, dass für den Einsatz an riesigen Zaunanlagen dimensioniert war. Die Pulsenergie lag gerüchtehalber bei um die 100 Joule. Der Mann hat das Gerät in Betrieb genommen, und hat dann zusammen mit seinem Schäferhund stolz seinen neuen Zaun inspiziert. Der Hund hat die Probe aufs Exempel gemacht, und nicht überlebt.

Damit will ich keinem Angst machen. Ich möchte nur klarmachen, dass es bei sehr leistungsstarken Geräten (über 10 Joule) auf eine gute Regelung und einen guten Zaun ankommt.

Diese Geräte fahren nicht ständig bei voller Leistung, sondern erhöhen die Leistung immer so weit, dass trotzt Bewuchs der Puls stark genug ist, um die Tiere abzuschrecken. z.B. 5 Joule, wenn kein Bewuchs, und 10 Joule, wenn durch Bewuchs 5 Joule verloren gehen.

Diese Geräte sind m.E. nur für Festzäune mit 2,5mm (oder mehr) Draht oder Horsewire geeignet. Litzen und ähnliches werden bei Kontaktproblemen durchgeschmolzen. Auch die Isolatoren müssen entsprechend ausgelegt sein.

Außerdem können sich in Litzen- und Breitbandzäunen Tiere verfangen. Das Gerät regelt im Zweifelsfall auch hoch, wenn ein Pferd sich in den Zaun gewickelt hat. Es weiß ja nicht, ob es Bewuchs ist, oder sich die Zaunlast durch einen Regenschauer erhöht hat o.ä. Bei Paniktieren wie Pferden kann das schlimm enden.

Bei Mutterkuhherden steigen immer wieder Kälber in den ersten Lebenstagen auf Suche nach Deckung durch den Zaun. Der Drang zu Mama sorgt dafür, dass sie auch wieder reinklettern. So was dauert aber gerne mal eine halbe oder ganze Minute. Gute Geräte regeln deshalb die Leistung mit einer gewissen Verzögerung hoch.

Die Zaunüberwachung erfordert oft einen offenen Kreis, d.h. ein Zaunende wird direkt angeschlossen, und das andere Zaunende am Überwachungseingang. Querverbindungen (z.B. Abtrennungen in Portionsweiden) können so nicht überwacht werden, oder schließen sogar ganze Bereiche des Zauns von der Überwachung aus.
Da der Abstand vom Gerät bis zum Tier doppelt so groß sein kann wie bei normelem Anschluss am Zaun, muss der Puls von vornherein entsprechend stärker sein. Eine Kuh, die neben dem Gerät am Überwachungsanschluss den Zaun berührt, ist bei 6 km Zaunlänge
6 km vom Gerät entfernt. Bei einem geschlossenen Kreis kann sie höchstens 3 km entfernt sein, wenn sie am anderen Ende der Weide den Zaun berührt.

Ich würde solche Geräte nur für lange Zäune um Rinder- oder Schafweiden einsetzen. Für den Gebrauch an kleinen Koppeln sind sie ungeeignet. Ebenso würde ich bei Pferden, die meist eh mit Breitbändern gezäunt werden, schwächere Geräte einsetzen. Lieber den Zaun in 2 Hälften trennen, und 2 kleinere Geräte einsetzen.
Bei sehr großen Pferdeweiden mit starkem Bewuchs wäre allenfalls ein Horsewirezaun oder ein Breitbandzaun (aus leicht reißbarem Material) mit einem zusätzlichen 2,5mm Alu-Stahldraht als Leiter zu überlegen. Die Kontaktierung zu den Litzen sollte alle 100 bis 200 Meter erfolgen. Litzen alleine sind wegen des geringen Leitwertes für länge Zäune nicht geeignet.

VG Manfred
Manfred
 
Beiträge: 12964
Registriert: Di Jun 13, 2006 18:26
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon gerd gerdsen » Fr Jul 21, 2006 20:17

ach was ! ich hab ein elephant gerät, das ist schon 35 jahre alt, aus dänemark und heute nicht mehr zugelassen, hatte mal versehentlich einen draht angeschlossen wo ich tags zuvor alle pfähle rausgezogen hatte und der um ne 6 ha koppel komplett am boden lag, war noch voll power saft drauf !
heute gibts dieses hier von der selben firma, etwas für weicheier aber trotzdem noch gut http://www.elefant-weidezaun.com/index. ... duct=30515
Benutzeravatar
gerd gerdsen
 
Beiträge: 3029
Registriert: Sa Mai 06, 2006 12:27
Wohnort: Nordfriesland
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Zaunkönig » Do Jul 27, 2006 16:02

Hallo Gerd,

gibt es vergleichbare Geräte auch für Batteriebetrieb? Ich könnte mir vorstellen, daß dafür leistungsstarke Batterien notwendig notwendig sind.

Ich füge mal ein Bild zum Thema bei. Vermutlich würde mit dem Bewuchs doch wohl kein zugelassenes Gerät fertig - oder ? Da wäre doch wohl vorher der Bewuchs zu entfernen.

Gruß, Zkg
Dateianhänge
Cnv0046.jpg
Cnv0046.jpg (78.03 KiB) 13873-mal betrachtet
Zaunkönig
 
Beiträge: 85
Registriert: Sa Mai 27, 2006 13:42
Wohnort: Niedersachsen
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Manfred » Do Jul 27, 2006 16:22

Hallo,

wenn es nur die paar Ruten sind, werden die meisten Geräte damit fertig.
Wenn es aber über lange Zaunsstrecken so aussieht, sollte man schon zur oberen Impulsenergieklasse greifen.

Du kannst jedes Weidezaungerät mit Batterien betreiben. Für die 230 V Geräte musst du nur einen Wechselrichter zwischenschalten.
Wie du schon schreibst, die dann aber deutlich mehr Batteriekapazität nötig.
Ein 30 J Gerät saugt bei voller Leistung halt 10 mal soviel wie ein 3 J Gerät. Da macht das Batterienachladen schnell keinen Spaß mehr, und ausreichend Solarzellen sind auch nicht umsonst.

VG,
Manfred
Manfred
 
Beiträge: 12964
Registriert: Di Jun 13, 2006 18:26
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon fendt59 » Do Jul 27, 2006 19:36

Hallo Zaunkönig
Bei dem abgebildeten Zaun wird ein entsprechendes Gerät auch mit
solchem Bewuchs fertig,nur das Bild ist ein schönes Beispiel warum bei
dem Bewuchs trotz starkem Gerät nicht lange Strom ankommt.Bei solchem Bewuchs gehört generell kein Breitband, Kunststofflitze oder
solch ein Zeug hin,sondern generell nur der gute blanke Draht am besten
2 mm stark,der brennt bei langer Berührung mindestens nicht durch.Am
besten den Kunststoff in die oberste Reihe,dort wächst meistens nicht so viel Gras und die Pferde sehen den Zaun auch.
Gruß Ralph
Power to the Bauer,mit Fendt
fendt59
 
Beiträge: 2356
Registriert: Mo Jan 30, 2006 9:21
Wohnort: Saarland
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon 309er » Do Jul 27, 2006 20:27

hi

also bevor ich mir so ein weidezaun gerät kaufen würde die duch sämtlichen bewuchs durchkommt würde ich lieber 1mal im jahr die stauden oder so wegschneiden so das der zaun weitmöglichst frei ist

spart 1 battereien und 2 ist es nicht so gefährlich wenn mal ein kind ganz nahe beim gerät hinkommt da sind nähmlich die joul noch am höchsten

mfg flo
309er
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Zaunkönig » Fr Jul 28, 2006 9:46

Hallo zusammen!

Dann geht man also davon aus, daß der Bewuchs auf dem Zaun liegenbleibt und die Impulsenergie (automatisch) so weit erhöht wird, daß
trotz des entstandenen Spannungsteilers (Zuleitungswiderstand und Ableitwiderstand) immer noch eine Mindestenergie bzw. Spannung für einen hütesicheren Zaun zur Verfügung steht. Was ist dann aber bei Regenwetter? - steht das Gerät die Dauerbelastung durch?

Und ich hatte vermutet, daß durch eine entsprechend starke Impulsleistung der Bewuchs vom Zaun weggeschmort werden soll. Etwa so, als wenn man beim E-Schweißen mit zu viel Energie Dünnblech bearbeiten muß.

Gruß, Zkg
Zaunkönig
 
Beiträge: 85
Registriert: Sa Mai 27, 2006 13:42
Wohnort: Niedersachsen
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon gerd gerdsen » Fr Jul 28, 2006 10:01

das sieht aus wie brombeeren ? ein fürchterliches zeug, kannst du nichtmal mit roundup richtig bekämpfen, höchstens noch mit wuchsstoffmittel, na und zurückschneiden geht fast auch nicht, das zeugs wächst so schnell und hat fürchterliche dornen . ich hab an so einer zaunstrecke einfach zwei stacheldrähte mit krampen an eichenpfählen angenagelt und keinen strom mehr angeschlossen, durch diese brombeerehecke, die dann in ein paar jahren entsteht geht freiwillig sowieso kein tier mehr durch
Benutzeravatar
gerd gerdsen
 
Beiträge: 3029
Registriert: Sa Mai 06, 2006 12:27
Wohnort: Nordfriesland
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Manfred » Fr Jul 28, 2006 11:50

Zaunkönig hat geschrieben:Dann geht man also davon aus, daß der Bewuchs auf dem Zaun liegenbleibt und die Impulsenergie (automatisch) so weit erhöht wird, daß trotz des entstandenen Spannungsteilers (Zuleitungswiderstand und Ableitwiderstand) immer noch eine Mindestenergie bzw. Spannung für einen hütesicheren Zaun zur Verfügung steht.


Je nach dem: Bei den teueren Geräten mit Regelung: Ja.
Bei den günstigeren Geräten ohne Regelung musst du eines wählen, dass von anfang an sie viel Power hat, dass auch mit Bewuchs noch außreichend starke Pulse kommen.

Was ist dann aber bei Regenwetter?

Dann wird im 1.Fall noch weiter hochgeregelt, oder im 2.Fall musst du ein noch stärkeres Gerät aussuchen.

steht das Gerät die Dauerbelastung durch?

Die Geräte sind in der Regel so ausgelegt, dass sie dauerhaft mit Maximallast laufen können. Etwas Bedenken hätte ich immer bei extrem billigen Asien-Geräten. Ich habe selber einiges mit Hochspannung gearbeitet: Das Material und die Isolationsabstände müssen einfach stimmen.

Und ich hatte vermutet, daß durch eine entsprechend starke Impulsleistung der Bewuchs vom Zaun weggeschmort werden soll. Etwa so, als wenn man beim E-Schweißen mit zu viel Energie Dünnblech bearbeiten muß.


Ne. Für die stärkeren Geräte wird oft mit "bewuchsabtötend" geworben. Und das sind sie auch. Wenn der Bewuchs den Zaun erreicht, werden durch den Strom die Zellen in den Pflanzen abgetötet. Dieser Teil der Pflanze vertrocknet dann, und leitet den Strom viel schlechter als frische wasserhaltige Pflanzenteile.
Mit Wegschmurglen ist da nix. Das würde ja alle paar Tage einen Flächenbrand auslösen.

VG,
Manfred
Manfred
 
Beiträge: 12964
Registriert: Di Jun 13, 2006 18:26
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Zaunkönig » Fr Jul 28, 2006 15:20

@ Gerd

Ja, auf dem Bild sind es Brombeeren. In anderen Fällen aber auch Tannenzweige, die sich von oben auf den Zaun legen.

Dein Vorschlag für die Brombeeren ist nicht schlecht, aber dann sollte man
den E-Zaun doch sicherheitshalber in genügendem Abstand vor der Brombeerhecke vorbeiführen.

@ Manfred

Das mit der Leistungserhöhung mag ja sein, behagt mir aber nicht. Denn in der Realität ist dort ein variables Widerstandsnetzwerk in Betrieb.
Wer mit solchem Bewuchs leben kann, der wird vermutlich auch tolerant mit den Leitungsverbindungen umgehen (Übergangswiderstände). Und damit ist ein erhebliches Joule-Gefälle zwischen Anfang des Zaunes und dem entferntesten Zaunende vorprogrammiert. Ohne entsprechende Überwachung gaukelt die Zaun-Kontrollampe am Gerät ja "alles ok" vor.

Grüße, Zkg
Zaunkönig
 
Beiträge: 85
Registriert: Sa Mai 27, 2006 13:42
Wohnort: Niedersachsen
Nach oben


Antwort erstellen
11 Beiträge • Seite 1 von 1

Zurück zu Pferdeforum

Wer ist online?

Mitglieder: Bing [Bot], Deutz D4005, Google Adsense [Bot], Sora, Woid4tler

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki