Hallo,
ich habe noch ein paar interessante Infos ausgegraben:
Die 6,3%, die die deutsche Landwirtschaft angeblich zum Klimagasausstoß beiträgt, bestehen zu ca. 50% aus Lachgas N2O.
1)
Wikipedia gibt es Hauptquellen des menschengemachten Lachgasausstoßes neben der Stickstoffdüngung in der Landwirtschaft den Verkehr und Industrieemissionen an.
Dort finden sich zwei sehr interessenate Aussagen:
- Bei Verbrennungsmotoren steigt der Ausstoß von Lachgas, wenn Katalysatoren eingesetzt werden. Die Zahl der Katalysatoren nimmt weltweit zu und somit auch der Lachgasausstoß durch den Kraftfahrzeugverkehr.
- Bei Industrieanlagen steigt der Ausstoß von Lachgas, wenn Maßnahmen zur Minderung des Stickoxidausstoßes ergriffen werden.
Die zwie zentralen Forderungen des Naturschutzes, Katalysatoren einzsetzen und den Stickoxidausstoß der Kraftwerke zu mindern, führen also zu verstärkten Lachgasemissionen. (Global betrachtet, in die haben ja inzwischen die meisten Fahrzeuge einen Kat und Verbrennungskraftwerke und Schwerindustrie werden ins Ausland verdrängt.)
2) Das Triebhauspotential, mit dem die klimaschädliche Wirkung verschiedener Gase berechnet werden soll, wird bezogen auf einen begrenzten Zeithorizont angegeben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Treibhauspotenzial
Das IPCC gibt Werte für Zeithorizonte von 20, 100 und 500 Jahren an und betont, dass die Entscheidung, welche Zeithorizonte man wählt und welche man in den "Studien" einsetzt, rein politischer Natur sind.
Jedes Gas hat eine bestimme mittlere Verweilzeit in der Atmosphäre. Für Methan sind das z.B. ca. 25 Jahre, für Lachgas ca. 114 Jahre (Quelle für die Angabe bei Lachgas: http://en.wikipedia.org/wiki/Global_warming_potential).
Je kürzer man also den Zeithorizont wählt, desto schlimmer ist scheinbar die Wirkung eines Treibhausgases mit kurzer mittlerer Verweildauer im Vergleich zu CO2.
Für CO2 kann man keine mittlere Verweildauer angeben, weil es ja keine fast keine echten Kohlenstoffsenken (Torfbildung mit anschließender Bildung von Kohle, Öl, Erdgas sowie Methanhydratbildung) mehr gibt.
Solange die CO2-Menge in der Atmosphäre zunimmt, muss man von praktisch unendlicher Verweildauer ausgehen.
Wenn man also die landwirtschaftlichen Emissionen, die fast nur aus N2O und Methan bestehen, böse rechnen will, dann nimmt man einen Treibhauspotentialfaktor mit kurzen Zeithorizont von z.B. 100 Jahren.
Bezogen auf die dauerhafte Klimawirkung über Jahrtausende sind diese Gase im Vergleich zum CO2 praktisch irrelevant.
IPCC-Treihaspotenialfaktoren:
CO2: 100 Jahre – 1; 500 Jahre - ? (sinnvoll wäre 1)
Methan: 100 Jahre – 25; 500 Jahre – 7,6
N2O: 100 Jahre – 298; 500 Jahre – 153
In ein paar tausend Jahren ist also das CO2, dass die NABU-Mitgleider jetzt mit ihrer Mobilität und der Herstellung sinnloser Konsumgüter in die Luft blasen noch immer relevant, die Methan und N2O-Emissionen der jetzigen Landwirtschaft aber nicht mehr.
Evtl. kann das mal wer an die relevanten Stellen im Bauernverband weiterleiten, zur Prüfung und als kleine Argumentationshilfe.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass dort jeder Datenschrott ohne Überprüfung geglaubt wird…