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Zertifizierung von Forstunternehmen

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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18 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Zertifizierung von Forstunternehmen

Beitragvon Jörg73 » Fr Aug 08, 2008 15:08

Hallo,
habe Heute ein Schreiben von meinem Forstamt bekommen, bei dem auf eine geforderte Zertifizierung ab 30.06.2009 hingewiesen wird.

Hier mal ein Auszug:

Zertifizierung
Um weiterhin im Staatswald als Unternehmer eingesetzt werden zu können, müssen die Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit für die Durchführung der Arbeiten nachgewiesen werden. Dies kann durch Zertifizierung bis zum 30.06.2009 erfolgen. Anerkannt werden Zertifikate nach den PEFC-, FSC-Standards, die über RAL-Gütezeichen verfügen, ein Deutsches Forst Service Zertifikat oder ein vergleichbares anerkanntes Zertifikat.

Bei der Vergabe von Aufträgen außerhalb der Holzernte (Wegebau, Mulcharbeiten) oder von Rückeaufträgen an Auftragnehmer im Nebenerwerb kann auf den Nachweis eines Zertifikates verzichtet werden.


Soweit mal kurz das Schreiben, jetzt noch meine Fragen dazu:

Ich arbeite zwar nur im Nebenerwerb, mache aber Holzeinschlag (Da man bei uns in Rheinland-Pfalz keine Bäume mehr "Auf dem Stock" kaufen kann, muß ich jetzt als Unternehmer mein Brennholz fällen, kriege das dann bezahlt und muß dann die liegenden Bäume wieder kaufen).

Wenn ich jetzt das Schreiben richtig verstehe, brauche ich dafür in Zukunft ein Zertifikat, da ich ja im Nebenerwerb nicht nur Rücke, sondern auch Holzeinschlag mache??? :?: :?: :?:

Wenn das wirklich der Fall ist, wirds wohl mit der Waldarbeit vorbei sein, da so ein Zertifikat für einen Nebenerwerbsbetrieb bestimmt nur sehr schwer umsetzbar sein würde und vor allen Dingen bestimmt auch unbezahlbar ist? :?: :?: :?:

Die einzige Hoffnung die ich noch habe ist, daß das wirklich nur für den Staatswald gefordert wird, ich arbeite aber fast nur im Gemeindwald, außerdem hoffe ich, daß es für so kleine "Krauter" vielleicht doch irgendeine Ausnahme gibt. Werde nach meinem Urlaub mal mit meinem Förster telefonieren.

Hat jemand von Euch auch schon davon gehört bzw. ein ähnliches Schreiben erhalten, oder was denkt Ihr dazu?

Wäre für Meinungen und Tipps wirklich sehr dankbar

Schöne Grüße aus der West-Pfalz Jörg :oops:
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Zertifizierung

Beitragvon Anja Ranke » Fr Aug 08, 2008 15:40

Hi Jörg,
das ist der Trend weil zu viele Unfälle passiert sind. Die Zertifizierung kostet ca 1000€/Jahr wenn Du günstig dran kommst. Ich kann Dich aber beruhigen, das ist erst der Anfang, in einigen Jahren gibt musst Du zertifiziert sein um überhaupt noch Holz verkaufen zu dürfen.....
Brave new World. Ich mache zur Zeit schon Messungen in meinem Lager um später aussagekräftige Unterlage vorlegen zu können. Das Gütesiegel des BBB kannst Du aber knicken, denn dass ist nicht mehr als ein Wasch mich aber mach mich nicht nass Produkt. Da fehlt es an allen Ecken und Enden an einer konsequenten Umsetzung- aber die wollten ja nicht, und RAL ist einfach zur Zeit Unbezahlbar.
Mfg
Jens
Holz macht warm.
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Dann

Beitragvon Waldmensch » Fr Aug 08, 2008 16:05

kann ich zumachen!
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Beitragvon rummi » Fr Aug 08, 2008 16:10

Na endlich!!!
Das ist mal eine gute Nachricht, da trennt sich die Spreu vom Weizen!
Hoffentlich wird das auch durchgezogen. Meiner Meinung nach sollte es auch in der Forstwirtschaft, genau wie teilweise im Handwerk, Pflicht sein wenigstens ne abgeschlossene Berufsausbildung in dem Bereich zu haben, bevor man sich selbstständig machen kann.
Wahrscheinlich löst das jetzt wieder einen Sturm der Entrüstung aus und ich werde hier öffentlich gekreuzigt aber das ist nunmal meine Meinung.
Mfg rummi
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Beitragvon zimtstangerl » Fr Aug 08, 2008 16:56

nur dass so nicht sich die Spreu vom Weizen trennt, sondern der Gesetzgeber das was er für Spreu hält von dem was er für Weizen hält. Andersrum: es wird Spreu und Weizen so neu definiert, damit das übrig bleibt, was die Herrn sich wünschen. Und wir dürfen - trara - eine weitere Markteintrittsschranke als neueste Errungenschaft auf Erden begrüßen.
Schöne Grüße aus Ungarn
Wolfgang
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Beitragvon rummi » Fr Aug 08, 2008 17:48

Naja, also da muss ich dir leider wiedersprechen.
Ich sehe es als Chance für qualifizierte Unternehmer sich von den unqualifizierten abzuheben. Wer die Kriterien nicht erfüllen kann fliegt raus! Pech gehabt.
Da man aber als fachlich korrekt arbeitender Unternehmer keine Schwierigkeiten hat diese Zertifizierung zu erhalten, denke ich das es, bei sinnvollen Zertifizierungskriterien, eine gute Möglichkeit ist den Markt von Billigunternehmern und Quereinsteigern zu säubern.
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Beitragvon Elch » Fr Aug 08, 2008 18:41

Das nicht jeder Holzunternehmer werden sollte der das jetzt eben beschließt ist schon ok nur was ist mit denen die in den letzten Jahren investiert, sich fortgebildet... haben
Was ist mit Bauern die eine Ausbildung zum Land aber nicht zum Forstwirt haben
was ist mit Quereinsteigern?????
alle ab zur Insovenz ???
das Ergebniss wird ein Regelwerk sein welche einigen Beamten das Leben sichert, den Großen mehr Marktmacht gibt, und die kleinen Plattmacht
tolles Deutschland
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Zertifizierung DIN/ISO 9000

Beitragvon meyer wie mueller » Fr Aug 08, 2008 18:44

Hallo

aus meiner Sicht ist die ganze Zertifizierungssache eine reine Geldschneiderei. Die Zertifizierung nach DIN/ISO 9000 ist für kleine oder kleinste Unternehmen schlichtweg unbezahlbar. So rechnet man z.B. für die Zertifizierung einer Arztpraxis mit 12000 - 15000 Euro, bei Handwerksbetrieben ist das noch teurer. Zusätzlich braucht man meist mindestens eine Halbtagskraft für den ganzen Papierkram, um die Dokumente auf dem Laufenden zu halten.
Nebenbei hat die Zertifizierung keine Auswirkung auf die Ergebnisqualität, sondern sie weisst nur nach, dass alle Abläufe und Arbeitsmethoden in sogenannten SOPs (Standard Operating Prozedures) festgelegt sind. Das heisst, dass die sogenannte Prozessqualität definiert wird, und Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten schriftlich festgelegt werden (und dies nach einem von der Zertifizierungsgesellschaft festgelegten Schema). Für größere Firmen kann dies von Vorteil sein, da durch standardisierte Arbeitsverfahren ein vom einzelnen Arbeitnehmer unabhängiger Betriebsablauf garantiert wird. Fällt jemand aus, dann kann der Nächste ohne Nachfragen weitermachen. Er muss sich nur an die SOP halten. (Über Sinn und Unsinn der Zertifizierung lässt sich trefflich streiten)

Für einen Klein- oder Kleinstunternehmer ist die Zertifizierung oft ein k.o.- Kriterium, da die Zertifizierungskosten nicht im angemessenen Verhältnis zum Ertrag stehen. So kann man auch eine Marktbereinigung erreichen.

Für den kleinen Beamten oder Angestellten im öffentlichen Dienst kann die Forderung nach einer Zertifizierung des Auftragnehmers natürlich eine feine Sache sein, da er sich damit aus der Verantwortung für eine falsche Auswahl stehlen kann. "Er war (ist) der Billigste und auch zertifiziert".



Ich selber halte die gesamte Zertifizierung für eine Modeerscheinung, bei der man mitmachen muss, um weiter aus bestimmten Bereichen Aufträge zu erhalten. Wenn die Argumentation gebraucht wird, dass aus Arbeitssicherheitsgründen eine Zertifizierung von Nöten ist, so halte ich dagegen, dass man dies auch mit viel geringerem Aufwand mit sogenannten Befähigungsnachweisen (z.B. in Lehrgängen erworben) erreichen kann.

Aber vielleicht ist das Ganze nicht so schlimm, und wir haben es nur mit "Neusprech" zu tun, und der Befähigungsnachweis wird mittlerweile auch als Zertifikat bezeichnet. Aber bei einer Zertifizierung will jemand an dem Verfahren verdienen.

Wo diese Verhinderungspolitik für unternehmerisches Tun noch hinführen soll, würde mich mal interessieren. (Meiner Meinung nach ist die Erfindung der Zertifizierung eine geniale Idee gewesen, da das ein Selbstläufer ist. Viele Unternehmer fesseln sich bei der eigenen Zertifizierung selbst dadurch, dass sie in ihren Qualitätsmanagement-Dokumenten festgelegt haben, dass sie nur zertifizierte Lieferanten oder Dienstleister beauftragen; was im Interesse der Zertifizierungsgesellschaften sein dürfte ) Es gibt aber angeblich noch Länder, da braucht man keine Zertifizierung, sondern muss die Sache nur KÖNNEN!

Gruß
meyer wie mueller
 
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Beitragvon funnyraven » Fr Aug 08, 2008 20:00

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Zuletzt geändert von funnyraven am Sa Aug 08, 2009 23:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Thüringer » Fr Aug 08, 2008 20:27

Na dann ist ja gut. In den kommenden Jahren wird das Holz von größeren und Großfirmen eingefahren, welche dadurch ein gewisses Monopol, zumindest Gebietsweise haben werden. Jeder BWL-Student im ersten Semester weiss, was dadurch passiert. Der Monopolist kann in seinem Gebiet die Preise bestimmen. Sollten wir uns in 5 Jahren hier wieder sprechen (bzw. schreiben) werden wir die Auswirkung diskutieren. Ein Thema könnte sein: "Ich möchte Holz importieren. Sol ich besser aus Russland oder aus Rumänien ordern? Was meint ihr?" :lol:
Dann ist großes Wundenlecken angesagt.

Allerdings sollte man die ganze Sache nicht ganz so eng sehen. Gleiche Probleme gab es vor einigen Jahren mit dem BIO-Siegel. Heute kann und muss fast jeder Landwirt nach den ökologischen Vorgaben wirtschaften, sonst bekommt er keine oder weniger Zuschüsse. Und das funktioniert auch. Also abwarten und Bier trinken.
Grüße
Sören

Der selber ein BIO-Zertifikat hat.
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Beitragvon Takar » Sa Aug 09, 2008 8:38

Hallo

Wir haben auch vor einiger Zeit die Richtlinien für die Zertifizierung bekommen.

Der Schwerpunkt liegt dabei ganz klar auf den Maschinen:

1: Welche Öle werden verwendet.
2: Tüv Prüfung für die Schlepper.
3: Sicherheitsprüfung für den Maschinenbediener, an den eingesetzten Maschinen. (Stahlseile, Todmannschaltungen, usw.)

Von der Qualifizierung der Arbeiter oder des Chefs, steht kein Wort in dem Schreiben.

Die Prüfung wird bei uns vom Regierungspräsidium (Forst) aus Freiburg durchgeführt.

Im großen und ganzen geht es um den Umweltschutz und der Arbeitssicherheit. Mal sehen wie sich das entwickelt.

Frank

P.S. In den Gemeindewäldern zählen die gleichen Vorschriften wie in den Staatswäldern, siehe Rückegassen, Schonzeiten, Forstbeschau, Ausschreibungen usw.
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Beitragvon Thüringer » Sa Aug 09, 2008 11:22

Hi Frank,
wo machst Du Holz?
Grüße
Sören
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Beitragvon LKW-Stefan » Sa Aug 09, 2008 19:05

Takar hat geschrieben:Hallo

Wir haben auch vor einiger Zeit die Richtlinien für die Zertifizierung bekommen.

Der Schwerpunkt liegt dabei ganz klar auf den Maschinen:

1: Welche Öle werden verwendet.
2: Tüv Prüfung für die Schlepper.
3: Sicherheitsprüfung für den Maschinenbediener, an den eingesetzten Maschinen. (Stahlseile, Todmannschaltungen, usw.)



eigentlich selbstverständliche Sachen.

und was kostet da nun 1000€ oder mehr im Jahr ????? :?:
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Beitragvon funnyraven » So Aug 10, 2008 6:58

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Beitragvon Same Argon » So Aug 10, 2008 8:31

Hallo,

jetzt muß ich auch mal was sagen:

Wieso wird die ganze zertifiziererei überhaupt nötig??
Weil die ganzen Auftraggeber vor allem Komunen und Staatsforsten immer nur den billigsten Anbieter nehmen und nie auf Qualität geachtet haben! Und die Unternehmer waren ja gezwungen unter dem ständigen Preisdruck so schnell und billig zu arbeiten und dafür dann auch unqualifiziertes Personal einsetzen oder die Arbeiter nicht schulen da zwecks schlechter Bezahlung kein Geld da war.

Die Zertifizierung ist nichts anderes als das wieder auszugleichen was die Auftraggeber die letzten 20 Jahre verbockt haben!! Da ja keiner zugeben kann ( sonst müsste man sich ja einen Fehler eingestehen!! ) das der falsche Weg gegangen wurde wir das jetzt auf dieser Schiene gemacht. Solllte dabei jemand auf der Strecke bleiben sind sie ja nicht Schuld, der Unternehmer hätte sich ja zertifizieren lassen können.

Und wenn jemand von euch den Forstmaschinen Profi hat kann auch zu genüge nachlesen wie "zertifizierte Unternehmer" im Bayrischen Staatswald gewütet haben und die zuständigen Ämter haben nicht eingegriffen.

Zertifizierung hin und her, letzendlich liegt es doch an jedem selber ob er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann wie er die Arbeit gemacht hat, dazu brauchst kein Zertifikat mit dem auch Schindluder getrieben wird.



Gruß Same A.
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