Bei der Abfuhr hast du im Südzuckersystem keinen Einfluß.
Nur bei ausreichender Rübenmenge, welche Schläge in der 1. oder 2. Abfuhrrunde abgeholt werden.
Das Roden ist allerdings Anbauersache/Entscheidung.
Paule wird halt nicht genügend Mut gehabt haben seine wirklich tollen, geunden Rüben noch ein paar Wochen wachsen zu lassen.
Ist halt je nach Boden und Lage auch ein gewisses Lotteriespiel mit dem Wetter.
Solche geunden Rüben können pro Tag wenn sie genug Wasser haben noch beträchtlich zuwachsen.
Vor 40 Jahren hab ich in der Berufsschule gelernt, unter guten bedingungen können die Rüben im Oktober bis zu 4 dt pro Tag am Tag wachsen.
Meine eigenen Erfahrungen bestätigen dies.
Allerdings wohl bedingt durch den Klimawandel und bessere Sorten geht der Zuwachs auch im November und Dezember noch weiter.
Im letzten sehr feuchten, und wenn auch nicht so warmen Herbst, legten meine Rüben zw. der 1. Rodung Ende September und Rodung zur 2. Abfuhr Ende November
bei vergleichbar gesunden Beständen von 83 to auf 104 to / ha zu.
21 to in ca. 55 Tagen entspr. 3,8 dt pro Tag.
Es lohnt also die Rodung so knapp wie möglich an den Abfuhrtermin zu legen.
Ich höre aber jetzt schon die Bedenken, wenns so spät ist, kann man keinen Weizen mehr säen oder hat erheblichen Minderertrag. ( Meine Erfahrungen belegen etwas anderes, und die Rübenstandorte in Deutschland sind nicht in Sibierien und nicht auf den extremsten Böden ).
Aber rechnet mal so, 4 Wochen später roden x 3,8 dt gibt 114 dt.
Das ganze multilpziert mit 3 € Rübenpreis gibt 342 €. Ohne Mehrkosten.
Für 342 € brauch ich bei 18 € Weizenpreis 19 dt Mehrertrag des Weizens um die früherer Rübenrodung auszugleichen.
Aber jeder wie er will, ist manchmal halt reine Nervensache.
Gruß AEgro
Gruß AEgro