Hallo,

a.) könnt Ihr Euch Euer Bauernhaus noch leisten?
Ich brauche ca. 5.000 - 5.500 l. Heizöl pro Jahr d.h. bei derzeit 0,85 €/Liter 4.200 - 5.000 € nur für Heizung.
Oder eben die gleiche Menge an Brennholz, dass ich aber auch anderweitig gut verkaufen könnte.
An Versicherungsbeitrag zahle ich nochmals gute 500 € pro Jahr.
Dazu richtig fett Grundsteuer usw.
Landwirtschaft habe ich keine mehr und wird auch nicht wieder kommen.

b.) Für mich stellt sich die Frage, wie das weiter gehen soll und wie ich für meine Kinder das optimalste hinterlasse?
Fange ich an zu renovieren und zu isolieren und hänge 100.000 € dran, mit dem Ergebnis, dass ich immer noch kein energetisch optimales Haus habe.
Oder baue ich besser neu und reise das alte Haus ab?

Ohne Frage gibt es sehr schön renovierte alte Häuser. Nur stellt sich bei genauem hinsehen heraus, dass die Besitzer zumeist überdurchschnittlich hohe Einkommen haben oder Doppelverdiener sind.

Wie seht Ihr die Situation?

Grüße

Wer soll dir das denn hier beantworten? Ohne je einen Blick auf das Objekt geworfen zu haben?
Baujahr? Größe? Dach? Heizung? Wände? Feuchte? Zustand?
Hol nen Gutachter! Der erzählt dir, was gemacht werden muß, was es kostet, ob es sich lohnt....
Ohne Gutachten kriegste so ein altes Gemäuer eh nicht los.

Ich wollte einfach mal hören, wie es Andere in der Praxis bei sich gemacht haben.

Natürlich ist das richtig mit dem Gutachter.

Zustand würde ich sagen:
1.) Altbau 1930, ca. 100 m2, Schulnote "4+", keine Baumängel, trocken, kein Schimmel, bereits Doppelverglasung, Dach in 1970 neu, Bad/Toiletten in 2000 neu, vollkommen unisoliert.
2.) Anbau/Umbau 1970, ca. 150 m2, Schulnote "2-", keine Baumängel, aber eben nicht isoliert, Bad/Toiletten in 2005 neu.
Öl-/Holzheizung in 2005 neu, vollkommen unisoliert.

Kaninchen hat geschrieben: ... Ohne Gutachten kriegste so ein altes Gemäuer eh nicht los. ...

Wird bei uns eh nichts mehr für bezahlt. Ist so ein typischer sterbender kleiner Ort, der über kurz oder lang von der Versorgung abgeschnitten wird.

Wichtig ist dabei nicht auf andere zu schaun, sonst hast auch du schon aufgegeben!! Schau nach deinen Möglichkeiten und dann nach deinen Wünschen und schon gehts voran. kann mir nicht vorstellen warum du soviel Heizenergie benötigst. Drehst du überall volle Pulle die Heizkörper auf? du wirst diese rießen Fläche mehrere Bäder nicht alleine bewohnen oder - also teilen sich auch die Kosten auf mehrere Schultern auf.

Wenn du dich dazu entscheidest, doch zu verkaufen, dann wende dich dich dann http://www.agrarimmobilien.info

Ich hab für die mal gearbeitet, sind seriös. Und haben ne gute Erfolgsquote. Da bist du besser dran, als bei einem Makler, der sich nicht mit Agrarimmobilien auskennt.

Aber vielleicht gäbe es ja auch noch die Möglichkeit, das ganze als Wohnungen zum Vermieten umzubauen! Da bräuchte man aber nun wirklich Details, um das zu beurteilen. Fläche, Raumaufteilung, Heizung, Dach, Land drumherum.....

Für mich wäre die einzig wichtige Frage, ob Du das Haus magst.

Vor fast drei Jahren gekauft:

Bj. 1907, Wohnfläche 150m² (ca. 40m² im ersten Stock in die angrenzende Scheune eingebaut), Isoliert und mit Holz verkleidet (wunderschön und sicher günstiger als Putz, und alleine zu machen). Wasserführender Kachelofen, Solar und für den Notfall Gasheizung, die erst unter 5° Außentemperatur benötigt wird.

Heizkosten ca. 10 FM Brennholz, etwas Strom für die Solarpumpe...

Nutzt ihr die ganzen 250m2 Wohnfläche?
Bleiben Kinder auf dem Hof?
Sind schon altersgereche Wohnräume vorhanden?

Bevor ich 100.000 Euro in eine energetische Sanierung stecken würde, würde ich den älteren Teil des Doppelhauses aufgeben (oder falls noch möglich vermieten) und dafür ein kleines(!) Austragshäuschen bauen, in Passivhausbauweise und mit alters- und behindertengerechtem Zuschnitt. Einfach eine ebenerdige 2-Personen-Wohnung mit 60 bis 80 Quadratmeter und einem Dach drüber.
Dann haben du und deine Frau eine vernünftige und im Unterhalt bezahlbare Unterkunft, solange ihr lebt. Und falls eure Kinder später mal vermieten wollen, wird in einer Landfluchtregion am ehesten so ein Objekt zu vermieten sein.

Bei uns mietet keiner mehr. Bis vor einigen Jahren hatte ich vermietet. Heute ist niemand mehr bereit, die anteiligen Nebenkosten, selbst wenn man mit dem Mietpreis bis fast auf Null runter geht. Bei Leerstand muss ich auch über Winter beheizen, damit Heizung und fliesend Wasser nicht abfrieren.

Brigitta hat es auf den Punkt gebracht: Mag man das Haus? Zur Alleinbewohnung und Alleinunterhaltung für's Alter sicherlich nicht. Dafür ist das Anwesen zu groß.

Ich denke, ich reisse ab und ziehe im Alter in die Stadt in eine Mietwohnung, von der aus ich alle Besorgungen zu Fuß erledigen kann.

Wenn du die Hofstelle eh auflassen willst, wäre dann verkaufen nicht die bessere Option?

Dafür habe ich noch zuviel land- und forstwirtschaftlichen Krimskram, den ich anderweitig nicht unter bekomme. Trennen möchte ich mich auch nicht davon, da ich als Rentner auch noch etwas zu tun haben möchte. Bis dahin sind es aber noch viele viele Jahre.

Du hast dir die Frage eigentlich schon selbst beantwortet!
Wenn du dich von deinem Krimskram nicht trennen möchtest,dann würd ich das Haus behalten! Du muss ja auchnicht alles auf einmal machen,immer Schritt für Schritt und eins nach dem anderen!Ich finds immer schade wenn solch Altbestände aufgegeben werden,das sagt der der selbst im Bauernhaus von ca. 1910 wohnt.
Wer hat dir überhaupt die 100000 Euro Hausnummer genannt?

Da ich mich schon längere Zeit mit der Anschaffung einer Immobilie beschäftige, kenne ich diese Überlegungen und Kostenrechnungen nur zu gut.
Und eins ist klar, die Kosten kann Dir kein Forum ermitteln.
Ein Gutachter kann helfen, muss aber nicht. Bei diesen selbsternannten Energieberatern läuft so viel schräges Volk rum, da fragt man sich schnell, woher die ihr Zertifikat bekommen haben.
Man sollte eine Liste aufstellen, welche Dinge in welcher Dringlichkeit angegangen werden müssen.
Meine Reihenfolge ist dabei jetzt nicht maßgeblich:

-Dachsanierung (komplett mit Dachstuhl oder nur neue Deckung) mit der erforderlichen Dämmung
-Fenster (Du schreibst zwar Doppelverglasung, aber sollte die aus den 80's sein, ist das auch Mist)
-Fassadendämmung (sollte gut geplant werden, damit später keine Folgeschäden entstehen)
-Leitungsysteme (Elektrik, Wasser, Heizung)
-Heiztechnik
-sonstiges?

Zu jedem Punkt würd ich mir zwei Firmen kommen lassen, die ein Angebot abgeben.
Dann hat man eine ganz gute Basis, um weitere Entscheidungen treffen zu können.

Bei neuen Fenstern incl. Dämmung kannst dann aber gleich nen Lüftungsanlage installieren lassen, weil sonst besteht ein hohes Schimmelrisikio.

Was soll denn an Fenstern aus den 80ern so schlecht sein, sofern es sich um Isolierglasfenster handelt? Haben in 2 Häusern solche Fenster und wir brauchen denk ich sehr wenig Holz zum heizen.