Ich bin neu hier im Forum und beschäftige mich gerade mit der Frage, ob wir vererbtes Ackerland und Grünflächen behalten oder verkaufen sollen.
Habe versucht, mich so gut es geht in das Thema einzulesen; es sind allerdings noch einige Fragen offen. Ich hoffe, dass es hier den einen oder anderen Experten gibt, der mir weiterhelfen kann.
Zur Situation:
- Erbengemeinschaft hat landwirtschaftliche Flächen geerbt, die ursprünglich zu einer Nebenerwerbslandwirtschaft gehörten – diese ist aber seit den 1960er Jahren aufgegeben
- Seitdem sind alle Flächen verpachtet
- Gesamtfläche ca. 4 ha, davon 2.5 ha Ackerland und der Rest Grünland
- Leider ist nichts davon zusammenhängend und die einzelnen Grundstücke sind recht klein
- Die meisten Flächen sind zwischen 4.000 m2 und 6.000 m2, zwei aber auch deutlich kleiner
- Gesamtpachteinahmen ca. 320 Euro
- Bodenrichtwerte laut Gemeinde 0.75 Euro pro m2 für Grünland und 0.85 Euro pro m2 für Ackerland
- In Hessen, abseits der großen Ballungsgebiete
- Kein Bauerwartungsland
Meine Fragen:
- 1) Gibt es noch andere Daten, die ich zur Bewertung heranziehen kann außer den Bodenrichtwerten? Ich bin es aus dem Ausland gewohnt, dass volle Transparenz bzgl. aller Immobilientranskationen herrscht; mir ist aber auch klar dass dies in Deutschland anders ist. Gibt es dennoch anonymisierte Daten, die mir helfen können, den Wert etwas genauer zu bestimmen? Z.b. Zugang zu den Ausgangsdaten, die für die Erstellung der Richtwerte verwendet wurden? Oder informelle Informationen von der Gemeinde?
2) Welche Informationen sollte ich bzgl. der Qualität für landwirtschaftliche Nutzung ansehen? Jährlicher Regenfall und Bodengüte? Wie kann ich die Bodengüte für das Land herausfinden?
3) Seht ihr Potential für eine Pachterhöhung? Die derzeitige Rendite liegt bei <1% (bezogen auf Bodenrichtwerte) und deckt gerade so die Grundsteuer. Man muss also derzeit von fast totem Kapital sprechen…
4) Auf der anderen Seite, wenn die Pacht so okay ist, warum würde irgendwer das Land kaufen wenn er es doch für weniger als 1% des Kaufpreises bewirtschaften kann? Wirtschaftlich ergibt das doch kaum Sinn?
Für jede Hilfe bzw. Tipp bin ich Euch dankbar.